Lupzig und EVD trennen sich vor Saisonstart

Immerhin hat der EVD damit kein Erstlingswerk vollbracht. Vor zwei Jahren entlief Fußball-Bundesligist Mainz 05 Jörn Andersen ebenfalls kurz vor Saisonbeginn. Dennoch darf das Timing angezweifelt werden; die Duisburger starten am Freitag in Essen und am Sonntag in Hamm in die neue Saison der Oberliga West.
„Das ist aus persönlichen Gründen passiert. Mehr möchte ich dazu nicht sagen“, erklärte Lupzig. EVD-Chef Ralf Pape bestätigte diese Formulierung. „Er hat uns am Dienstagmorgen darum gebeten. Wir gehen daher ab sofort getrennte Wege.“ Pape selbst wurde von der Entwicklung überrascht. „Das ist nicht ganz so schön. Schließlich geht in drei Tagen die Liga los“, sagte der Chef des Oberligisten. Neuer Trainer ist Franz Fritzmeier jr., der bisherige Co-Trainer. Die Chancen sind nicht schlecht, dass aus der Interims- eine Dauerlösung wird.
Dass Fritzmeier, der wie Lupzig die Trainer-B-Lizenz hat und Teams bis zur 2. Bundesliga trainieren darf, mehr als nur eine „kommissarische“ Lösung sein kann, sieht auch Ralf Pape so. „Aber wir werden Köln und Düsseldorf ins Boot holen. Beide Partner hatten wir schon nach der vergangenen Saison in die Entscheidung einbezogen, was ja auch Sinn macht, wenn viele Spieler mit einer Förderlizenz zu uns kommen“, so Pape.
„Ich traue mir die Aufgabe aber durchaus zu“, sagte Fritzmeier zur plötzlichen Beförderung. Eine möglicherweise fehlende Distanz sieht Fritzmeier zum Team nicht, obwohl er ja noch bis zur vergangenen Saison gespielt hat. „Wir haben so viele junge Spieler, dass ich da keine Probleme sehe“, sagte er vor wenigen Wochen noch in Bezug auf seine Rolle als Co-Trainer. „Die Rolle verändert sich nun ein bisschen, da ich ja als Trainer auch mal Entscheidungen treffen muss, die nicht jedem gefallen. Aber dazu bin ich bereit. In einem Team hat jeder Rechte und Pflichten.“
Mit Motivationsproblemen bei den Spielern wird Fritzmeier am allerwenigsten zu rechnen haben. Schließlich geht es für die Spieler auch darum, sich dem neuen Chef zu präsentieren – wenngleich er auch schon seit Juni, damals noch als „Co“, beim Team war. Und dass Fritzmeier in der Lage scheint, eine gute Rolle bei seiner ersten Saison als Trainer zu spielen, scheint nicht abwegig. Denn bereits die Rolle als Mannschaftskapitän hat er in den vergangenen beiden Spielzeiten sehr verständig bewältigt.
Am Freitag startet die Saison zudem mit dem Derby am Westbahnhof – ein Spiel, das aus sich heraus die Spieler motivieren dürfte. Allerdings muss der EVD in dieser Partie auf Markus Schmidt verzichten; er hatte in der vergangenen Saison im letzten Play-off-Spiel gegen Riessersee eine Spieldauerstrafe kassiert – und muss nun die Sperre absitzen.