Löwen Frankfurt können kein Derby gewinnen
Dabei hätte der Start nicht besser sein können. Die Löwen von Beginn an bissig. Ungewöhnlich früh –vor den Huskies- kam Frankfurt auf das Eis und war im ersten Drittel die deutlich bessere Mannschaft. Mit viel Selbstvertrauen übten die Löwen Druck auf die wackelige Kasseler Hintermannschaft aus und legte zwei Treffer durch Sevo und Barta vor. Zudem ließen Schweiger, Thau und Kunce beste Chancen liegen, das Ergebnis sogar noch deutlicher zu gestalten.
Dies sollte sich im Mitteldrittel rächen. Kassel nun konzentrierter, weil sie ihre Nervosität ablegten. Frankfurt hingegen verlor mehr und mehr den Faden. So drehten Christ, Vorel und Valenti die Partie, ehe Althenn für die Löwen bis zum Ende des Mitteldrittels ausgleichen konnte. Die Entscheidung fiel zu Beginn des Schlussdrittels. Löwen Torwart Wendler konnte einen harmlosen Schuss nicht festhalten und Koziol staubte ab (45.). Nur zwei Minuten später war erneut Koziol zur Stelle, weil Wendler wieder prallen ließ und spätestens nach dem Bauerntrick von Glusanok war das Spiel zugunsten der Huskies entschieden. Von den Löwen kam im Schlussdrittel nichts mehr. Keinen einzigen gefährlichen Schuss brachte Frankfurt auf das Kasseler Tor. Die Löwen Schlüsselspieler enttäuschten und gingen unter dem Jubel der 6.100 Zuschauer in der ausverkauften Eissporthalle völlig unter.
Löwen Trainer Beddoes war nach dem Spiel stinksauer: „Wir waren nicht 60 Minuten fokussiert und hatten zu viele Phasen, in denen wir unsere Konzentration verloren haben. Ich bin enttäuscht, weil wir fünf Gegentore bekommen haben bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis. Sauer bin ich, dass wir nach dem 4:3 Rückstand keine Comeback Fähigkeiten gezeigt haben“. Angesprochen darauf, was Huskie Trainer Bartman seinen Spielern in der ersten Drittelpause sagte, antwortete Bartman: „Nicht besonderes. Tief einatmen, tief ausatmen war die Devise. Ich habe sie raus geschickt mit dem Auftrag das erste Tor zu schießen und dann normal weiter zu spielen. Das haben sie umgesetzt. Dann sind wir Schritt für Schritt besser geworden und haben verdient gewonnen“.
Der ärmste Spieler, Löwen Torwart Wendler, der beim entscheidenden 4:3 Gegentreffer nicht gut aussah, verschwand direkt im Löwen Bus. Trainer Beddoes überlegt am Sonntag im sechs Punkte Spiel Boris Ackers zwischen die Pfosten aufzustellen. „Das ist keine leichte Entscheidung“, so Beddoes. Kassel tritt am Sonntag beim EC Bad Nauheim an. „Heute ist der Tank leer. Bis Sonntag müssen die Jungs in irgendwie wieder voll bekommen. Wir wollen in Bad Nauheim punkten“, blickte Bartman voraus.