Lizenz steht nichts mehr im Weg - ESV Bayreuth bleibt in der Oberliga
Kampf an mehreren Fronten - Suche nach GeldgebernDer ESV Bayreuth hat es geschafft: Nach Wochen des bangen Wartens und Hoffens ist nun von Vereinsseite auch offiziell bestätigt worden, dass die noch fehlenden Unterlagen für die Lizenzierung der Tigers beantragt werden. Der Erteilung der Lizenz durch die Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft (ESBG) ist dann eigentlich nur noch eine Formsache.
Der Verein hat gestern das Geld aus der Sammelaktion der vergangenen Wochen, insgesamt mehr als 23.000 Euro, überwiesen, um die noch fehlenden Unbedenklichkeitsbescheinigungen zu bekommen. „Aktuell werden alle notwendigen, von der ESBG geforderten Unterlagen bei den verschiedenen Institutionen beantragt“, heißt es in einer gestern veröffentlichten Presseerklärung.
Bis Mitte der kommenden Woche sollen diese Papiere dann in der Bayreuther Geschäftsstelle vorliegen und zur ESBG nach München weitergereicht werden. Damit würde der Verein alle Bedingungen für den Spielbetrieb erfüllen – die Lizenz wäre dann sicher. Zumal der Verein auch die letzte Frist einhalten wird, die die ESBG mehreren taumelnden Vereinen der Zweiten Liga und der Oberliga bis 2. Juli gewährt hatte.
Darf der ESV in der kommenden Spielzeit in der Oberliga aufs Eis gehen, stehen auch die Chancen auf eine langsame Entschuldung des Vereins wieder wesentlich besser als zuletzt. Im Etat für die kommende Saison, den der Vorstand mehrfach als realistisches Zahlenwerk bezeichnet hat, sind 30.000 Euro zur Schuldentilgung eingeplant. Dennoch bleiben die Tigers auf weitere Geldgeschenke angewiesen. In der gestrigen Presseerklärung ruft der Verein deshalb die Fans auf, weiter zu spenden: Er sei „weiterhin auf die Unterstützung der Fans durch Spenden angewiesen, um den Betrag von 60.000 Euro bestmöglich zu erfüllen, damit die gestellten Darlehen so schnell wie möglich zurückgezahlt werden können und der Fehlbetrag weitgehend minimiert werden kann“.
Der Vorstand dankte allen Fans, Spendern und Gönnern für ihr Engagement. Sie hatten mit ihrem Einsatz dazu beigetragen, dass die Tigers keine Insolvenz beantragen mussten, die zwangsläufig das Ende des Vereins und den Absturz in die unterste Liga zur Folge gehabt hätte. Dieses Schicksal hatte zuvor der Lokalrivale ERC Selb erlitten.
Nachdem die brennenden finanziellen Sorgen beseitigt wurden, kann sich der Verein langsam an den Aufbau des Kaders machen, mit dem Trainer Joe West den Abstieg verhindern will. Der Kanadier macht derzeit Urlaub in seinem Heimatland, hat der sportlichen Leitung des ESV einem Bericht der Eishockey News zufolge allerdings eine Liste mit Namen von Spielern hinterlassen, die er gerne im Team hätte. Nun liegt es in den Händen von Peter Diener und Peter Asanger, die Kontakte herzustellen und die Verträge abzuschließen. Laut Eishockey News sollen alle fünf Ausländerstellen im Team mit nordamerikanischen Spielern besetzt werden. (Ingo Schorlemmer)