Leistungsträger verlassen den Verein wegen hoher Schulden
Überraschungserfolg in Leipzig - Liesegang im TestIn einer Gesprächsrunde mit den Fanbeirat der Revier Löwen Oberhausen klärten die Verantwortlichen des Vereins die Öffentlichkeit nach Tagen der Ungewissheit bei den Anhängern am Abend vor dem Meisterschaftsspiel gegen die Blue Lions Leipzig u.a. über die aktuelle Lage des Oberligisten auf und bestätigten bzw. dementierten die kursierenden Gerüchte über die Finanzlage und Veränderungen im Kader
So wechseln der zur Zeit verletzte Stürmer Torsten Kunz und Verteidiger Alexander Engel zu Beginn der Wechselperiode Anfang Dezember zum Ligakonkurrenten aus Leipzig, so dass zumindest Engel heute Abend ab 19.30 Uhr in der Emscher-Lippe-Halle gegen den neuen Arbeitgeber zum letzten Mal ins Löwendress schlüpfen wird. Auch der große Rückhalt Torsten Schmitt soll abgegeben werden, so dass auch er vielleicht heute das letzte Mal im RLO-Trikot aufläuft. In dem Falle soll für ihn Nic Waldner vom Regionalligisten EC Wilhelmshaven nach Oberhausen wechseln. Weitere Abgänge vermeldet der Verein vorerst nicht. So tut sich auch der 39jährige Topscorer Sergej Hatkevitch entgegen einer Meldung auf der Homepage des heutigen Gastes kein Engagement unter Trainer Frank Gentges in Leipzig mehr an. Im Tausch für Engel bringt der Gästecoach heute abend den 19jährigen Verteidiger Lucas Heise, der aber beim Tabellenzweiten kaum Eiszeit bekommt, mit in die Emscher-Lippe-Halle. Nach drei Jahren DNL in Krefeld und Riessersee stand Heise in der vergangenen Spielzeit bei den Moskitos Essen unter Vertrag, wo der junge Defender ebenfalls selten zum Einsatz kam. Neben Abschiedsszenen bekommen die Fans heute aber auch Eishockey geboten.
Die "blauen Löwen" aus der Messestadt verloren alle bisherigen drei Begegnungen gegen RLO und möchten diese Serie natürlich durchbrechen. Mit ihren kanadischen Stürmern John Spoltore, Pete Gardinier, Richard Keyes und den Ex-Schalker Hai Troy Stephens verfügen die Gäste zum einen über eine der gefährlichsten Angriffreihen der Liga, dürfen sich aber auch beste Abwehr nennen, wobei Torhüter Thomas Zellhuber nicht den geringsten Anteil dazu geleistet hat. Abseits des Sports sorgen sich die Anhänger der Revier Löwen aber auch um die finanzielle Situation des Vereins. So meldeten die Verantwortlichen gestern einen Schuldenstand von etwa ? 90.000, was mit fehlenden Einnahmen aus Werbeverträgen begründet worden ist. Leidtragende sind zunächst die verbleibenden Spieler, die für den Rest der Saison allesamt Einbußen bei den Aufwandsentschädigungen zugestimmt hatten, damit die aktuelle Spielzeit zu Ende gespielt werden kann. "Klassenerhalt" lautet wie vor der Saison das sportliche Ziel, dass laut ESBG-Geschäftsführer Helmut Bauer noch kein Oberligist erreicht hat: "Es wird in der Oberliga trotz des Hassfurt-Aus weiterhin ein sportlicher Absteiger ausgespielt." Ob dieser Verein dann wirklich den Weg in den entsprechenden Landesverband anzutreten hat, sehen sie hingegen bei den traditionellen Festspielen des Sommertheaters. Zu einer längeren Aufführung ist mittlerweile auch die Frage nach einer Eishalle in Oberhausen geworden, zu dem die Revier Löwen nun den nächsten Akt beisteuern. So sollen mit Investoren bereits Vereinbarungen getroffen worden sein, um den Bau der knapp 15 Mio. ?-teuren Eisarena zu finanzieren. Nur fehlt aktuell weiterhin noch die Freigabe eines geeigneten Grundstücks, nachdem sich Fußball-Zweitligst RW Oberhausen erfolgreich gegen die Version "Lindnerstrasse" gewehrt hat. Für Diskussionen neben der Eisfläche ist weiterhin gesorgt. (mr)