Leipzig unterliegt Hannover zu Hause mit 1:4

Die Blue Lions Leipzig haben in der Liga an Boden verloren. Nach dem 1:4 (1:0, 0:0, 0:4) gegen die Hannover Indians auf eigenem Eis streiten sich nun neben den Löwen die Neuwieder Bären und eben die Indians punktgleich um Platz drei. Auf Kurs liegen die Messestädter dagegen im Pokal, wo sie am Freitag bei den Schweinfurt Mad Dogs mit einem 4:1 (1:1, 1:0, 2:0) einen abschließenden Dreier einfuhren.
Das war schon eine merkwürdige Eishockey-Partie, die Oberliga-Begegnung zwischen den Blue Lions Leipzig und den Hannover Indians am Sonntagabend. Denn obwohl die Messestädter das beste Heimspiel der letzten Wochen ablieferten, verloren sie 1:4.
„Ich habe uns bis zur 48. Minute klar vorn gesehen“, meinte Lions-Trainer Frank Gentges. Aber dann leiteten drei individuelle Fehler innerhalb von nicht einmal zwei Minuten die Niederlage ein. „Das ist ja nicht den Knabenspielern passiert“, schickte der Coach deutliche Worte in Richtung der Leistungsträger aus Reihe eins, die selbst keinen Treffer erzielten, aber bei drei Gegentoren auf dem Eis standen. „Das war zu wenig von den Etablierten“, so der Trainer. Denn irgendwie stecken die Stürmer-Stars John Spoltore, Pete Gardiner und Troy Stephens seit Wochen im Formtief. Bemängelte Gentges sonst immer, dass nur die erste Reihe treffe, muss er jetzt genau das Gegenteil feststellen. „Wann die das letzte Mal ein Tor gemacht haben? Da muss ich schon schwer nachdenken“, meinte der Kempener sarkastisch. Auch der sonst stets solide Verteidiger Scott Crawford, gegen Hannover allerdings ohne seinen gewohnten Partner Stephan Kreuzmann, schwächelt.
Ein weiterer Unterschied am Sonntag: die Torhüter. Zwar zeigte Leipzigs Thomas Zellhuber eine gute Leistung ohne wesentliche Fehler, aber sein Gegenüber Roman Kondelik legte noch eine Schippe drauf. „Das war Sonderklasse“, meinte der Lions-Coach anerkennend. „Allein seine Größe. Da ist kaum noch Raum im Tor.“ Tatsache war, dass den Löwen trotz zahlreicher Chancen kein Tor mehr gelang. Und zwar vor allem deshalb, weil Kondelik auch die so genannten Unhaltbaren entschärfte.
Gerade auf diese Schlüsselpositionen komme es in der nächsten Runde aber an, mahnte Frank Gentges nach der Schlusssirene. „Das war heute ein Spiel mit Playoff-Charakter. In drei Wochen wird es nur noch solche engen Partien geben.“ Da könne man sich ähnliche Ausrutscher nicht mehr leisten. Denn dann beginnt die Verzahnungsrunde mit der Oberliga Süd. Das Abschneiden dort entscheidet über die Teilnahme an den Playoffs um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Tore: 1:0 Keyes (1.); 1:1 Rask (49.); 1:2 Hecker (50.); 1:3 Lingemann (51.); 1:4 Ciganovic (56.).
Gegen die Mad Dogs wahrten die Lions ihre Chance auf die Teilnahme am DEB-Pokal. Mit dem 4:1-Sieg führen sie momentan die Qualifikationstabelle an, können aber in das weitere Geschehen nicht mehr eingreifen, das sie bereits alle vier Partien absolviert haben. „Das war eines unserer besten Saisonspiele“, lobte Gentges seine Jungs, die nach Angaben ihres Trainers 56 Schüsse auf das Tor von Jan Guryca abgaben. „So gesehen ist das Ergebnis natürlich zu niedrig“, meinte der Coach, der die Leistung der Gastgeber mit einem simplen „Die haben nichts gemacht“ kommentierte.