Leipzig entscheidet Sachsenderby für sich

Die Blue Lions Leipzig haben einen weiteren Schritt Richtung auf den zweiten Tabellenplatz erfolgreich zurückgelegt. Die Messestädter besiegten vor 2008 Zuschauern die Dresdner Eislöwen in einer packenden Partie mit 4:3 (2:1, 1:1, 1:1). Von Beginn an gingen beide Mannschaften bissig zu Werke. Der temporeiche Beginn brachte auch gleich Zählbares, 95 Sekunden waren absolviert als Kasper Kenig die altehrwürdige Messehalle 6 mit seinem 1:0 das erste Mal zum Beben brachte. Fünf Minuten später war es der an diesem Tage glänzend aufgelegte Michael Henk, der auf 2:0 erhöhte. Nach zehn Minuten dann aber auch die erste Duftmarke des Tabellenersten aus Dresden, Andreas Maier schickte mit einem lehrbuchreifen öffnenden Pass Kilian Glück auf die Reise und der verwandelte seinem Alleingang mit einem satten Handgelenksschuß eiskalt zum 2:1. Danach weiter hohes Tempo und Chancen auf beiden Seiten, doch alle weiteren blieben zumindest im ersten Drittel eine sichere Beute der beiden Torhüter.
Im zweiten Drittel dann Dresden mit leichten Vorteilen und folgerichtig nach 28 Minuten auch der Ausgleich durch, den Top-Scorer der Eislöwen, Kevin Gardner. Doch die Blue Lions hielten weiter mutig und aggressiv dagegen und gingen durch eine Überzahlsituation drei Minuten vor der zweiten Pausensirene erneut in Führung. Florian Eichelkraut und Lars Hoffmann setzten Patrick Czajka in Szene und der beförderte den Puck zum dritten Mal vorbei an Michal Marik ins Dresdner Gehäuse.
Der Schlussabschnitt begann wieder mit einem Paukenschlag, 83 Sekunden nach Wiederbeginn kam im Gewühl vor dem Tor Michael Henk an den Puck und brachte die Blue Lions wieder mit zwei Toren in Front. Doch es waren noch über 18 Minuten Zeit. Und die hatten es in sich, zwar blieb die Partie weiter fair, doch Dresden erhöhte noch ein mal die Schlagzahl, setzte die Leipziger nun früh unter Druck, selbige blieben jedoch durch Konter selbst brandgefährlich. Nach 51 Minuten hatte der Dresdner Sturmlauf dann aber Erfolg. David Cermak brachte die Eislöwen auf 4:3 heran. Als 2 Minuten vor Ende Patrick Czajka wegen eines Bandenchecks zwei Minuten auf die Strafbank musste und Markus Witting wegen Reklamierens zu dem noch eine Zehn-Minuten-Disziplinarstrafe erhielt, risikierten die Dresdner noch einmal alles. Nahmen zunächst eine Auszeit und zogen etwas mehr als eine Minute vor Ende den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Doch mit etwas Glück und unheimlich viel Kampf überstanden die Blue Lions auch diese letzte schwierige Situation des Spiels und triumphierten am Ende hochverdient mit 4:3 über den Tabellenersten.
Und auch vom „Rande der Bande“ gab es einiges zu berichten. Zunächst eine weitere Vertragsverlängerung, Florian Eichelkraut hat seinen Kontrakt um ein weiteres Jahr bis 2009 verlängert. Zum anderen gaben die Verantwortlichen bekannt das durch die Presse gehende Minus von 100.000 Euro durch die Hilfe einiger tatkräftiger Sponsoren auf 50.000 Euro halbiert zu haben. Des Weiteren wurde bekannt, dass der Vorsitzende des Fördervereins, Ulrich Kessler, ab sofort Haus- und Hallenverbot hat. Der Grund, der die Verantwortlichen um Geschäftsführer Wolfgang Weinhardt zu dieser Maßnahme zwang, war ein Interview Keßlers auf dem Radiosender Mephisto, in dem er nicht nur weitere aus dem Zusammenhang gerissene Zahlen offenbart habe, sondern auch seine Mandatverschwiegenheitsklausel verletzt haben soll.
Tore: 1:0 (1:35) K. Kenig (M. Weigant), 2:0 (5:54) Henk (Müller, Eichelkraut), 2:1 (9:22) Glück (Maier), 2:2 (27:23) Gardner (Weilert), 3:2 (36:53) Czajka (Hoffmann, Eichelkraut/5-4), 4:2 (41:23) Henk (Hofverberg), 4:3 (50:26) Cermak (Schmerda, Menge). Strafen: Leipzig 6 + 10 (Witting), Dresden 10. (www.eishockey-leipzig.de)