Last-Minute-Transfer: Wizards verpflichten Mittelstürmer Jay Woodcroft

Rund 24 Stunden vor dem Auftaktmatch der Eishockey-Oberliga Süd haben die Stuttgart Wizards am Donnerstag die letzte freie Ausländerstelle mit einem Stürmer besetzt. Von den Oklahoma City Blazers aus der nordamerikanischen Central Hockey League (CHL) wechselt der 28 Jahre alte Kanadier Jay Woodcroft in die baden-württembergische Landeshauptstadt. „Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, noch vor dem ersten Punktspiel einen passenden Center zu finden, nachdem in der Vorbereitung deutlich wurde, dass John Sicinski im Sturm zu sehr auf sich alleine gestellt war. Nun sehe ich uns gerüstet für den Kampf um Punkte“, freut sich Stuttgarts Sportlicher Leiter und Trainer Wilbert Duszenko über den Wechsel. Läuft alles nach Plan, wird Jay Woodcroft am Abend zum ersten Mal mit den Wizards trainieren und sein Debüt in der Oberliga am morgigen Freitag beim TEV Miesbach (17.09.2004, 20.00 Uhr) geben. Am Sonntag erwartet die Wizards dann zum Heimauftakt ein echter Knüller, wenn Top-Favorit EHC München zu Gast in Stuttgart ist (19.09.2004, 18.45 Uhr, Eissport-Zentrum Waldau Stuttgart).
Mit der Verpflichtung von Jay Woodcroft beheben die Wizards ein in den Testspielen deutlich sichtbares Manko. Nach dem Abgang von Mike Hofstrand (zu den Bakersfield Condors/ECHL) fehlte den Blau-Gelben im Angriff ein Spielgestalter, der die Fäden ziehen kann. Den adäquaten Ersatz sieht Wilbert Duszenko nun in Woodcroft: „Ich stufe ihn sogar stärker ein als Hofstrand, da er defensiv stabiler spielt und körperlich robuster ist. Er kann unser Spiel machen und weiß auch, wo das Tor steht“, so Duszenko über den 1,85 Meter großen und 86 Kilogramm schweren Kanadier.
Darüber hinaus gilt der Rechtsschütze, der mit 16 Toren und 15 Assists in 47 Partien 2003/04 lange Zeit Top-Scorer des CHL-Teams Corpus Christi Ice Rays war und die Saison auf Rang vier der teaminternen Scorerwertung abschloss, als Powerplay-Spezialist: „Das war ebenfalls ein großes Problem während der Vorbereitung. Mit Woodcrofts Hilfe sollten wir es nun lösen können“, so Coach Wilbert Duszenko.
Der Mann aus Toronto, der im Trikot der Rayz insgesamt 48 Minuten auf der Strafbank verbrachte, soll dem Angriff der Wizards zu noch mehr Durchschlagskraft verhelfen. Gemeinsam mit John Sicinski will Jay Woodcroft dafür sorgen, dass die Blau-Gelben auch in der bevorstehenden Saison über ein ähnlich torgefährliches Tandem verfügen wie in der abgelaufenen Spielzeit mit dem Duo Sicinski und Hofstrand. „Ich hoffe, dass die Spielberechtigung für Jay rechtzeitig eintrifft und er in Miesbach dabei ist. So kurz nach seiner Ankunft kann er zwar sicher noch nicht sein ganzes Potential abrufen, aber er sein Einsatz wäre morgen dennoch sehr wichtig“, erklärt Wilbert Duszenko.
Woodcroft erhält in Stuttgart zunächst einen Vertrag über zwei Monate. „Er möchte in Europa Fuß fassen. Wenn ihm das gelingt und Jay sich bei uns etabliert – und davon bin ich überzeugt – besteht für die Wizards die Option, den Kontrakt bis zum Ende der Spielzeit 2004/05 zu verlängern“, nennt Wilbert Duszenko, bei den Zauberern auch Sportlicher Leiter, Einzelheiten des Transfers.
Derweil haben die Württemberger ihr Team weiter vervollständigt. Die Talente Ron Horwath und Arthur Groß werden nach überzeugenden Leistungen in den Try Outs auch bei den Wizards in der Oberliga ihre Chance erhalten und zudem weiter für den Nachwuchs auflaufen. Allrounder Marc Mundil erhält einen leistungsbezogenen Vertrag beim Oberliga-Team und steht den Wizards damit weiter als siebter Verteidiger zur Verfügung.
Die Feuertaufe erwartet die neu formierten Wizards am Wochenende mit zwei dicken Brocken. Zunächst geht es am Freitag zum TEV Miesbach, ehe am Sonntag das Kräftemessen mit dem EHC München ansteht. „Das sind sehr unangenehme Gegner. In Miesbach wird es schwer, aber wir werden dennoch alles daran setzen, mit einem Sieg aus den Startlöchern zu kommen. Gegen München sind wir krasser Außenseiter. Dennoch werden wir uns nicht verstecken und mit der Unterstützung der Zuschauer versuchen, dem Favoriten ein Bein zu stellen“, blickt Wilbert Duszenko voraus.