Kurstädter hielten Match lange offen

Mit 1:4 (1:1, 0:1, 0:2) verlor der EC Bad Nauheim das Nachholspiel beim Oberliga-Tabellenführer Dresdner Eislöwen und zeigte dabei über weite Strecken eine gute Partie gegen den haushohen Favoriten. Die Eislöwen taten sich mehr als 40 Minuten lang äußerst schwer gegen eine Nauheimer Mannschaft, die mit Einsatz und Leidenschaft zu Werke ging. Von Beginn an war die Marschroute der Roten Teufel klar: hinten sicher stehen, um so vielleicht zu Konterchancen vor allem über den schnellen Kevin Lavallee zu kommen. Diese Taktik sollte zunächst voll aufgehen: als man sogar einen Mann auf der Strafbank sitzen hatte (Oliver Bernhardt wegen Hakens), war es eben dieser Kevin Lavallee, der eine Vorlage von Jeff Golby zum 0:1 mit einem Shorthander und seinem sechsten Tor im dritten Spiel für die Hessen nutzen konnte. In der Folgezeit drängten die Eislöwen natürlich auf den Ausgleich, und als Mario Willkom für zwei Minuten wegen Beinstellens in die Kühlbox musste, war es ausgerechnet der Ex-Teufel Jason Deleurme, der in der 19. Minute den 1:1-Pausenstand markierte.
Im zweiten Abschnitt zeigte sich dasselbe Bild: Dresden drängte, aber Bad Nauheim verteidigte geschickt und zerstörte das Spiel der Sachsen. In der 29. Minute erhielt Dredens Marcel Linke nach einem hohen Stock mit Verletzungsfolge eine Spieldauerstrafe, aber die Gäste konnten die anschließende fünfminütige Überzahlsituation nicht verwerten. Kurz vor der zweiten Pause dann ein Schock für die Kurstädter, nachdem Mat Ponto nach einem Zusammenprall mit einem gegnerischen Spieler vom Eis getragen werden musste und nicht mehr weiterspielen konnte. Zudem erhielt Brett Hammond Sekunden später eine Zwei-Minuten-Strafe, was Dresdens Verteidiger Jakub Körner zum 2:1 in Überzahl in der 38. Minute nutzte.
Im letzten Drittel kontrollierten die Hausherren weitestgehend das Spiel und den Gegner, der sich trotz des Abstandes in der Tabelle (Dresden als Erster 86 Punkte, Bad Nauheim 30 Zähler) redlich bemühte. Es sprangen dabei auch ein paar wenige Tormöglichkeiten für die Hessen heraus, Zwingendes war jedoch nicht dabei. Die Eislöwen hingegen warteten ob der Führung auf die sich bietenden Chancen, von denen Sikora in der 52. Minute nach Vorlage von Deleurme eine zum vorentscheidenden 3:1 verwerten konnte. Damit war die Gegenwehr der Hessen gebrochen, denn nur zwei Minuten später netzte Dresdens Hruby zum 4:1 ein. In der 56. Minute bekamen die Sachsen nach einer Notbremse an Deleurme sogar noch einen Penalty zugesprochen, doch der selber angetretene Gefoulte traf nicht und vergab somit diese Möglichkeit. Dies war gleichzeitig auch die letzte Szene der Partie, so dass die Roten Teufel leider doch nicht das gesteckte Ziel (einen Zähler) mit aus der sächsischen Landeshauptstadt nehmen können. Das Team von Fred Carroll hat aber über lange Strecken gut Paroli geboten und mit Neuzugang Jonas Carlenius gezeigt, dass man in der Defensive wesentlich stabiler stehen wird in der Zukunft. Davon überzeugen können sich die EC-Fans bereits am kommenden Freitag beim Heimspiel gegen die zuletzt sehr starken Blue Lions aus Leipzig, die auf Platz zwei der Nordgruppe liegen und mit Sicherheit ebenfalls eine anspruchsvolle Aufgabe darstellen werden.
Tore: 0:1 (7.) Lavallee (Golby/4-5), 1:1 (19.) Deleurme (Sikora), 2:1 (38.) Körner (Cermak, Guggemos), 3:1 (52.) Sikora (Deleurme, Gardner), 4:1 (54.) Hruby (Cermak). Strafen: Dresden 6 + 5 + Spieldauer (Linke), Bad Nauheim 8. Zuschauer: 1460.