Krützfeldt sichert Derbysieg

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Zu Beginn des Spieles sah es erst einmal nicht so aus, als könnten die Beachboys das Eis als Sieger verlassen, denn die Gäste aus der Lüneburger Heide kamen deutlich besser ins Spiel und waren besonders durch Konter gefährlich. Marlon Czernohous (7.) und Marc Meinhardt (10.) nutzen zwei dieser Gelegenheiten eiskalt aus und sorgten für die frühe Führung der Gäste. Zudem musste EHCT-Goalie Matthias Rieck noch einige weitere Möglichkeiten entschärfen.

Im zweiten Spielabschnitt wendete sich dann langsam das Blatt, denn die Beachboys erarbeiteten sich die Feldüberlegenheit, kamen aber nicht zu vielen Chancen, da die AEC-Defensive ihren guten Ruf eindrucksvoll bestätigte. Die Fans der Beachboys mussten lange warten, bis es endlich etwas zum Jubeln gab: In der 48. Spielminute verkürzte der kanadische Publikumsliebling Jeff Maronese auf Vorlage von Patrick Saggau und Erich Dumpis auf 1:2. Das Tor hatte Signalwirkung, denn ab diesem Zeitpunkt spielten nur noch die Beachboys, die nun auf den Ausgleich drängten. Es war wieder Jeff Maronese, der mit seinem zweiten Treffer des Abends das ETC endgültig zum Kochen brachte (53.). Die Beachboys hatten die Partie somit ausgeglichen, nachdem sie über 40 Minuten dem frühen Rückstand hinterhergelaufen waren. In den Schlussminuten boten sich sogar noch Chancen, das Spiel zu gewinnen, doch blieb es am Ende beim 2:2 - das Dorfderby ging in die Overtime. Dass AEC-Verteidiger Frank Richardt in der Schlusssekunde noch eine unnötige Strafe kassiert hatte, sollte sich wenig später rächen. Nach genau 83 Sekunden in der Verlängerung kannte der Jubel bei den über 600 Zuschauern im Eistempel an der Ostsee kein Halten mehr, denn Marcus „Mopser“ Krützfeldt hatte soeben einen Pass von Patrick Saggau im Tor von Star-Goalie Michal Marik versenkt und damit den Extrapunkt für die Strandjungs gesichert. Während die Beachboys ihren Sieg auf dem Eis ausgelassen feierten, war die Enttäuschung beim AEC groß. AEC-Trainer Lumir Mikesz blieb anschließend der Pressekonferenz fern – vielleicht auch aus Unmut darüber, dass alle drei Tore des EHCT nach demselben Prinzip fielen und die Torschützen frei zum Abschluss kamen. Das Spiel riss Stadionsprecher Frank „Ente“ Oldhof so etwas von mit, dass er glatt vergaß, die aktuelle Zuschauerzahl (610) zu verkünden.

„Ich habe wieder 28 graue Haare mehr dazu bekommen“, kommentierte Beachboys-Coach Henry Thom das Herzschlagfinale. „Die ersten 30 Minuten haben wir total schlecht gespielt. Wir sind platt rausgekommen. In den zweiten Minuten waren wir besser. Drei Verteidiger-Tore sind immer schön. Die Mannschaft hat Herz bewiesen und das Spiel gedreht“, so Thom weiter. Es wurde auch ein bisschen lauter in der Timmendorfer Kabine verriet Thom. 

Die Beachboys setzten damit ihren Aufwärtstrend fort, fuhren den sechsten Sieg in Folge ein und gewannen endlich einmal gegen eines der Top-Teams der Liga. Lange ausruhen können sich die Spieler von Coach Henry Thom aber nicht, denn um Weihnachten herum stehen zwei Spitzenspiele gegen die Harzer Wölfe an, die gewonnen werden müssen, wenn man um die Vergabe der Play-Off-Plätze noch ein Wörtchen mitreden möchte. Am kommenden Donnerstag, den 23.12. wird das ETC noch einmal beben, wenn um 20 Uhr Braunlage in Timmendorf antritt und von sicherlich mehr als 150 Schlachtenbummlern begleitet wird – gut möglich, dass an diesem Abend ein neuer Zuschauerrekord für diese Saison aufgestellt wird. Der Vorverkauf läuft bereits auf vollen Touren. Am zweiten Weihnachtsfeiertag müssen sich die Beachboys und ihre Fans dann auf den Weg in den verschneiten Harz machen, Spielbeginn in Braunlage ist um 19 Uhr. (ks/lb)


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