Kreislaufzusammenbruch von Trainer Feistl!

Es war das zweite Schockerlebnis für die Passau Black Hawks innerhalb einer Woche. Kurz vor dem Spiel beim Deggendorfer SC, das die Passauer mit 2:3 (0:1, 0:1, 2:0, 0:1) nach Verlängerung verloren, erlitt Trainer Klaus Feistl in der Kabine einen Kreislaufkollaps und wurde ins Klinikum Deggendorf eingeliefert. Damit verkam das mit Spannung erwartete Niederbayernderby zur Nebensache.
Entsprechend unkonzentriert und verunsichert gingen die Passauer Akteure vor rund 300 mitgereisten Fans zu Werke. In der ersten Unterzahlsituation passierte es dann auch gleich. Deggendorf Fire ging durch einen abgefälschten Schuss von Andreas Geisberger, der Daniel Huber keine Chance ließ, mit 1:0 in Führung. Die Black Hawks erarbeiteten sich zwar gegen die weitestgehend defensiv agierenden Deggendorfer durchaus gute Chancen, aber fanden in Niklas Treutle immer wieder ihren Meister. Einzig in der 16. Spielminute, als sich John Sicinski wieder unnachahmlich von der rechten Seite aus durchsetzte und Treutle bereits bezwungen war, verhinderte der Pfosten den Ausgleich. So konnte Deggendorf die Führung mit in die Kabine nehmen.
Doch auch im zweiten Drittel war die Passauer Verunsicherung immer noch spürbar. Selbst der sonst so sichere Daniel Huber zeigte Schwächen. In der dritten Minute rutschte ihm ein schwacher Schuß von Bogdan Selea durch die Schoner ins Tor. Damit mussten die Passauer jetzt einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher laufen. Und Deggendorf verteidigte geschickt. Wenig später lag aber der Ausgleich in der Luft. Mike Muller spielte Max Kaltenhauser an der blauen Linie an, der dann nur noch durch ein Foul zu stoppen war. Zum fälligen Penalty musste der gefoulte dann selbst antreten. Doch ähnlich wie bereits am Freitag gegen Landsberg, vergab der großgewachsene Stürmer diese Chance kläglich. Dabei blieb es im Mitteldrittel beim 2:0 für Deggendorf.
Offensichtlich gab aber Marcus Petri, der statt Feistl den Job an der Bande übernommen hatte, für den Schlussabschnitt die richtige Devise aus. Endlich spielten die Black Hawks druckvoll nach vorne. In der 46. Minute wurden sie dann dafür auch belohnt. Daniel Bucheli setzte seinen Höhenflug vom Freitag fort und erzielte aus kurzer Distanz den überfälligen Anschlusstreffer. Jetzt peitschten die Passauer Fans ihre Mannschaft weiter nach vorne. Das nächste Powerplay für die Schwarz-Roten brachte dann auch den Ausgleich. Sicinski umkreiste das Tor, kreuzte von rechts rein und schob den Puck über die Linie. Das Momentum lag jetzt klar auf Passauer Seite. Dazu kamen noch fast zeitgleich zwei weitere Strafen gegen Deggendorf. Jetzt rechnete eigentlich Jeder mit der Passauer Führung. Doch ein ums andere Mal scheiterten die Black Hawks an Niklas Treutle im Deggendorfer Tor. Somit blieb es nach 60 Minuten beim leistungsgerechten Unentschieden. Für beide Mannschaften war es das zweite Mal an diesem Wochenende, dass sie in die Overtime mussten. Deggendorf hatte jetzt aber wieder mehr vom Spiel und ließ Passau fast nicht aus dem eigenen Drittel. Folgerichtig kamen sie durch Adam Gebaras Schlenzer zum Sieg und dem damit verbundenen Zusatzpunkt im Niederbayernderby. Die wichtigste Meldung des Abends war aber wohl, dass Teammanager Marcus Petri auf der anschließenden Pressekonferenz bereits Entwarnung geben konnte was den Gesundheitszustand von Trainer Klaus Feistl betrifft. „Dem Coach gehe es schon wieder besser.“ So hofft der gesamte Black Hawks Anhang auf die baldige vollständige Genesung ihres Erfolgstrainers.