Knapper Sieg und beste Eishockeywerbung

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Was für eine Kulisse! Die Autowelt König Arena brodelte wie schon lange nicht mehr und schon weit vor Spielbeginn sorgten die Anhänger beider Teams für eine grandiose Stimmung. Die sollte mit dem Einlaufen der Mannschaft und schließlich mit dem Anfangsbully noch getoppt werden. Die bessere Laune hatten da vor allem die Fans der Hausherren. Das hatte seinen guten Grund. Nach nur 124 gespielten Sekunden stellte der VER die Führung her. Thielsch brachte die Scheibe vor den Kasten, dort lauerte auf der linken Seite Hendrikson, der zur Stelle war und den Puck erfolgreich verwerten konnte. Weiter machte Selb Druck nach vorne und erarbeitet sich eine reihum gute Möglichkeiten. Heilman verfehlte da bei Schadewaldts Zuspiel nur hauchdünn. In Überzahl hatten die Wölfe dann allerdings Probleme im Aufbau. Regensburg störte effektiv und kam in dieser Situation sogar selbst zu einer Kontermöglichkeit durch Sicinski. Keeper Kümpel passte aber auf, wie auch Momente später gegen Daffner, der dem Ausgleich nahe dran war. Dann waren die Wölfe wieder am Zug, Schwarzmeier wurde aber im letzten Moment abgedrängt, wurde so am möglichen Treffer gehindert. In Überzahl hätte Selb nachlegen können, doch Dörfler kam in die Gelegenheit eines Konters. Kümpel klärte erneut souverän. Ein Treffer wollte dem VER schließlich doch noch gelingen. Sekera gab auf die linke Seite, dort war Heilman und erhöhte auf 2:0.

Eine packende Partie erlebten die Zuschauer auch im zweiten Abschnitt. Kaum ein Unterzahl überstanden klärte Gästekeeper Niedermeier gegen eine dicke Lamich-Möglichkeit. Auf der Gegenseite passierte Kümpel ein Abspielfehler – sein einziger Lapsus in diesem Spiel – doch er machte den Fehler umgehend wett, rettetet gegen St. Huber. Selb musste aber auch weitere Unterzahlspiele überstehen. Teilweise brannte es lichterloh vor dem Gehäuse. Kümpel zeigte sich schon wie in den letzten Spiel eine Meisterleistung. Auch die Defensivarbeit verdiente sich gute Noten, hielt den knappen Vorsprung, um Ende wieder selbst sich gut in Szene zu setzen. Schadewaldts Treffer kurz vor Drittelende fand aber keine Anerkennung.

Die Anfangsminuten im Schlussdrittel kostete Nerven. Selb war gewaltig an der Reihe, die Vorentscheidung zu erzielen. Waßmiller und Hendrikson vergaben Großchancen. Hendrikson darauf sogar einen Penalty. Regensburg hielt ebenso gewaltig dagegen, witterte noch seine Möglichkeit. Die hatte Ancicka mit einem Schuss von der Blauen Linie. Von dieser traf er dann schließlich in Überzahl zum Abschluss. Jetzt war große Spannung im weiten Rund, die Stimmkung auf den Tribünen am kochen. Thielsch hatte es auf dem Schläger, den alten Abstand wieder herzustellen. Er feuerte den Puck jedoch nur an den Pfosten. Die Schlussminuten konnten von Dramatik kaum noch überboten werden, die Zuschauer hielt es da schon lange nicht mehr auf den Plätzen. Vor allem die Gastgeber mussten zittern. Drei gegen Fünf hieß es zeitweise. Der EV Regensburg setzte gar noch einmal alles auf eine Karte, nahm den Keeper für einen weiteren Feldspieler vom Eis. Selb hielt mit großem Einsatz dagegen, traf durch Waßmiller gar ins leere Tor. Kurz zuvor war aber bereits abgepfiffen, denn Ryzuk kassierte noch eine weitere Strafe. Die Wölfe ließen aber nichts mehr anbrennen und verdienten sich das knappe 2:1 redlich.

Eine größere Werbung für den Eishockeysport hätte es wohl kaum geben können, ein besseres Drehbuch für die TV-Live-Übertragung wohl auch nicht. Und eine Fortsetzung des Duells Selb-Regensburg dürfte es wohl auch in der Zwischenrunde nochmals geben. Zufrieden war auf jeden Fall Trainer Cory Holden, dessen Mannschaft den gewünschten Einsatz gezeigt hat. Diesen gilt es jetzt weiter auch in den nächsten Partien an den Tag zu legen. DEB-Präsident Uwe Harnos zeigte sich ebenso angetan von Spiel und der Stimmung im Stadion, die dem Eishockey sicherlich gut taten.

Tore: 1:0 (2:04) Hendrikson (Thielsch, Konsorada), 2:0 (17:47) Heilman (Sekera, Lamich), 2:1 (51:58) Ancicka (Sicinski/5-4). Strafen: Selb 20, Regensburg 16. Zuschauer: 2633.


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