Klassenunterschied in Bad Tölz – Verteidiger Miroslav Dvorak sagt zu

Nur zwei Drittel konnten die EHF Passau Black Hawks am Freitag mit den Tölzer Löwen einigermaßen mithalten. Der Mittelabschnitt war zu schwach, so dass am Ende ein klares 8:0 für die Gastgeber auf der Anzeigentafel stand. Die Niederlage ist allerdings kein Beinbruch, ohnehin hatten sich die Hawks in der „Hacker Pschorr Arena“ keine Hoffnungen gemacht. Ein Sonderlob verdienten sich die mitgereisten Black Hawks Fans, die ihre Mannschaft trotz der Schlappe lautstark unterstützten. Unterdessen wird in Passau ein neuer Verteidiger erwartet. Der Tscheche Miroslav Dvorak, derzeit in der ersten französischen Liga aktiv, hat per SMS seine Zusage gegeben, der Vertrag soll noch dieses Wochenende unterzeichnet werden.
„Vor allem im ersten Drittel haben wir recht ansprechend gespielt, leider aber zu ungünstigen Zeitpunkten die Gegentreffer bekommen“, war Vorstand Christian Eder mit dem Auftakt der Hawks beim Tabellenführer der Süd-Gruppe zufrieden. Schon nach 62 Sekunden durfte ein Großteil der rund 1.300 Zuschauer im Tölzer Eisstadion jubeln. Sandro Schönberger legte den Puck zum ersten Mal hinter der Passauer Torlinie ab. Danach blieben die Hausherren zwar spielbestimmend, die Hawks konnten die Begegnung trotzdem offen gestalten. Erst wenige Sekunden vor der ersten Sirene kamen die „Buam“ zu ihrem zweiten Treffer. Marcel Waldowsky, gerade von der Strafbank zurück gekommen, überwand Keeper Andi Gegenfurtner zum zweiten Mal. Bitter begann für die Hawks das Mitteldrittel. Erneut war die Mannschaft mit den Gedanken scheinbar noch in der Kabine. Nach nicht einmal zwei Minuten das 3:0 für die Löwen, Christian Urban gelang ein „short-hander“. „Danach sind wir wieder zusammen gebrochen, so hatten die Tölzer wenig Mühe mit uns“, kritisierte Vorstand Eder die Hawks. Yanick Dubé, Sandro Schönberger und Florian Kirschbauer schraubten den Zwischenstand auf 0:7 aus Sicht der Hawks nach 40 Minuten. Im Schlussdrittel ließen es die „Buam“ sichtlich ruhiger angehen, die Hawks standen wieder sicherer in der Defensive. Dennoch nutzte Matthias Bergmann das Tölzer Powerplay mit einem Schuss von der blauen Linie zum 8:0 Endstand. Trotz der herben Schlappe standen die mitgereisten Passauer Fans auch noch nach der Schlusssirene lautstark hinter ihrer Mannschaft und verdienten sich Sonderlob auch vom Tölzer Trainer Axel Kammerer: „Das ist ja Wahnsinn bei euch, das habe ich noch nicht erlebt. Ich möchte nicht wissen, was los ist, wenn ihr gewinnt!“ Mit Blick auf das Spielgeschehen brachte sein Gegenüber Otto Keresztes die sportliche Ausgangssituation zwischen dem Tabellenführer und dem –vorletzten auf den Punkt: „Du hast 20 Profis, ich hab drei, das wirkt sich aus. Aber wir stellen uns den Bedingungen und werden das Beste daraus machen.“
Unterdessen ist die Neuverpflichtung von Verteidiger Miroslav Dvorak zu 99,9 Prozent sicher. „Wir haben seine mündliche Zusage und ein OK per SMS“, bestätigt Christian Eder. Der Vertrag sei unterschriftsreif, spätestens am Montag soll die Tinte trocken sein, so der Vorstand weiter. Dvorak spielt derzeit in der ersten französischen Liga für Ours de Villard-de-Lans, hat aber auch schon in Deutschland für den ERSC Amberg Oberligaluft geschnuppert. Zwischenzeitlich war der Tscheche für den HC Gardena in der ersten italienischen Liga aktiv. Aus persönlichen Gründen zieht es ihn wieder in die Nähe zu seiner Heimatstadt Budweis, einer der entscheidenden Gründe für seinen Wechsel nach Passau. Wenn alle Formalitäten reibungslos über die Bühne gehen, könnte Dvorak bereits am Freitag zu Hause gegen Peiting auflaufen. Weiter offen ist die Torhüterfrage. „Vor Montag wird es keine Entscheidung hinsichtlich der Verpflichtung von Marek Mastic geben“, erklärt Christian Eder. Es seien noch mehrere Modalitäten zu klären, eine Tendenz gebe es momentan nicht.
Tölzer Löwen – EHF Passau Black Hawks 8:0 (2:0, 5:0, 1:0)
Tore: 1:0 (01:02) Schönberger (Waldowsky, Campbell), 2:0 (19:05) Waldowsky (Urban), 3:0 (21:57) Urban (Baindl, Borzecki, 4-5), 4:0 (25:59) Dubé (Morin, Bergmann), 5:0 (30:09) Schönberger (Borzecki, 5-4) 6:0 (33:39) Kirschbauer (Waldowsky), 7:0 (39:38) Melchert (Urban, Baindl), 8:0 (48:52) Bergmann (Borzecki, Bergmann, 5-4). Strafen: Bad Tölz 10, Passau 14. Zuschauer: 1296.