Klarer Sieg im Nordderby: REV lässt Hannover keine Chance

Nach einer insgesamt starken Leistung konnte der REV Bremerhaven am Sonntagabend die Partie gegen die Hannover Indians mit 6:1 (2:0/2:1/2.0) am Ende als hoch verdient gewonnen ad acta legen. Trotz der klaren Niederlage soll aber auch die Leistung der Gäste aus der Leinestadt nicht geschmälert werden, die heute aber auf einen REV trafen, der in dieser Form wohl auch jede andere Mannschaft klar besiegt hätte. Dennoch ist von Euphorie am Wilhelm Kaisen Platz nichts zu spüren. Draisaitl: „Wir wollen ruhig weiterarbeiten um bestens vorbereitet in die Play Offs gehen zu können.“ Eine Aufgabe, der man, kann diese Leistung konserviert werden, in Ruhe entgegensehen kann.
Doppelpack von Pysz
So wollen die Fans des REV Bremerhaven ihre Pinguine sehen: Laufschnell, körperbetont, mit Spielwitz und tollem Passspiel. In den ersten zwanzig Minuten der Partie gegen die Großstadtindianer boten die Draisaitl Buben all diese Attribute, die Eishockey eben so sehenswert machen. Lediglich in der 1. Minute hatten die Gäste vom Pferdeturm Pech, als Rohatsch einen Schuss nicht richtig abfälschen konnte. Danach dominierte nur noch der REV Bremerhaven, der sich Chancen im Minutentakt heraus spielte. Besonders auffällig auch heute wieder einmal Jean Francois Caudron, der zusammen mit Patrick Pysz und "Professor" Craig Streu die Paradereihe der Seestädter bildete. Sonderlob auch an Streu, der auch in der vierten Reihe immer wieder mit aushalf und so dafür sorgte, dass die Hannoveraner nur wenig Zeit hatten, um Luft zu holen. Aber auch die anderen Akteure zeigten tadelloses Eishockey, wobei Varvio und del Monte bei einigen Gelegenheiten das Pech im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Schläger zu kleben schien. Dennoch durften sich die Fans der "Pinguine" nach den ersten zwanzig Minuten freuen, da zunächst in der 10. Minute Patrick Pysz mit einem Traumtor den Führungstreffer erzielt hatte und nur sieben Minuten später wiederum als Schütze des zweiten Tores gefeiert werden konnte. Beide Male war es Caudron, der Pysz toll auflegte und mit dafür verantwortlich war, dass sich beide Tore fast wie „ein Ei dem anderen“ ähnelten. Kein Wunder, dass sich die Fans nach dieser Leistung auf den zweiten Durchgang freuten.
1800 Fans restlos begeistert
Und sie hatten allen Grund dazu, denn auch jetzt spielten die Draisaitl Buben wie "aus einem Guß". In der 2. Minute hatten Witthohn und Kraft eine "Doppelpack - Chance", doch Fortuna zeigte kein Einsehen. Nur zwei Minuten später war es erneut Varvio, der einen Zuckerpass von del Monte nicht verwandeln konnte. Varvio avancierte an diesem Abend wirklich zum Pechvogel. Der REV machte weiterhin mächtig Druck und setzte den Indianern ordentlich zu. Erst in der 28. Minute hatte Hoppe die erste gute Chance für die Leinestädter, doch Markus Hätinen war auf dem Posten. Nur Sekunden später, erneut Pech für Varvio, der nach einem del Monte Pass die Scheibe nicht mehr „lupfen“ konnte. Dem Finnen war nun wirklich kein Vorwurf zu machen, es fehlte einfach das Glück. Kein Glück auch für den wieder einmal unermüdlich rackernden Stephan Kraft, der in der 29. Minute fast den dritten Treffer für die Pinguine erzielt hätte. Nachdem Hätinen zweimal gegen Ciganovic und Kiselev geklärt hatte, wurde Erstgenannter für zwei Minuten auf die Strafbank beordert. Eine Minute später dann der Torschtrei der 1800 Fans, als Andreas Moborg auf Vorlage von Pysz und Streu das 3:0 erzielt hatte. Campell`s Treffer in der 36. Minute war nicht mehr als ein Schönheitsfehler, an dem Markus Hätinen keinerlei Schuld traf, da die Scheibe abgefälscht worden war. Die Antwort der Hausherren ließ aber nicht lange auf sich warten. Bereits eine Minute später konnte Craig Streu auf Vorlage von Caudron den alten Abstand wieder herstellen. Fast hätten die Seestädter in der letzten Minute des Mittelabschnitts durch Moborg mit einem "Shorthander" das 4:1 erzielt, doch die Scheibe strich knapp am Tor vorbei.
REV macht den Sack zu
Auch im Schlussabschnitt sprühte der REV Bremerhaven vor Spiellust. Gleich zu Beginn hatte erneut Varvio zwei dicke Gelegenheiten auf dem Schläger, doch beide Male konnte Kondelik noch retten. Glück für den Hannoveraner Keeper auch in der 45. Minute, als Witthohns verdeckter Schuss nicht das Ziel erreichte. In der 50, Minute war es dann aber wieder soweit. Endlich durfte an diesem Abend nun auch Jarrko Varvio jubeln, der einen Pass von Meyer zum 5:1 in die Maschen des Hannoveraner Tores jagte. Nach einer Strafzeit gegen Hoppe konnte nur Sekunden später Bronilla in Überzahl den Endstand besiegeln. Zwar hatten die Pinguine noch eine Reihe weiterer guter Gelegenheiten, Tore fielen jedoch nicht mehr.
Draisaitl zufrieden
Auf der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich REV Trainer Peter Draisaitl sehr zufrieden. Bereits am Freitag hätten seine Schützlinge mit dem Auswärtssieg beim EHC München mit einer starken kämpferischen Leistung den Grundstein für den heutigen Sieg gelegt. Die Mannschaft sprüht wieder vor Selbstbewusstsein und scheint nach Meinung des Trainers auf dem besten Wege zu sein, an die in den letzten Wochen oft vermisste Form der Vorrunde anknüpfen zu können.
Trotz der Niederlage zufrieden war auch Gästetrainer Greg Thomson, der den Sieg des REV als zu hoch ausgefallen sah, die Leistung der Gastgeber aber ebenfalls als äußerst stark analysierte.
Tore:
1:0 (10.) Pysz, Caudron, Kraft; 2:0 (17.) Pysz, Caudron, Moborg; 3:0 (34.) REV ÜZ Moborg, Pysz, Streu; 3:1 (36.) Campell, Bagu, Gaudet Marc; 4:1 (37.) Streu, Caudron, Moborg; 5:1 ( 50.) Varvio, Meyer, del Monte; 6:1 (54.) Bronilla, Varvio, del Monte