Keine Kraft für neues Wunder - Bayreuth verliert in Neuwied
Kampf an mehreren Fronten - Suche nach GeldgebernWunder wiederholen sich nicht. Zwei Tage nach dem sensationellen Sieg des ESV Bayreuth über die Blue Lions Leipzig mussten sich die Tigers am Dienstag im Nachholspiel der Oberliga Nordost dem SC Mittelrhein-Neuwied mit 2:7 deutlich geschlagen geben.
Zu sehr steckte dem Mini-Kader von Tigers-Trainer Stefan Kagerer noch die Kraftanstrengung vom Sonntag in den Knochen, als dass man bei den Bären in Neuwied eine Chance gehabt hätte. Obwohl in der Anfangsformation wieder Spieler standen, die zum Teil noch am Sonntag verletzt hatten passen müssen. Manuel Bayer musste das Experiment jedoch nach dem ersten Drittel wieder abbrechen, die angeschlagenen Christoph Splitter und Joe Carrabs (Leistenprobleme) bissen hingegen bis zum Ende die Zähne zusammen.
Aber der Niedergang begann bereits in der ersten Minute, denn schon nach 25 Sekunden hatte Hannovers Kujala zum ersten Mal getroffen, unterstützt von dem überragenden Einzelspieler Mulock. Noch vor dem ersten Drittelende lagen die Tigers mit 0:3 zurück – angesichts der Kräfteverhältnisse schien eine Aufholjagd von vorne herein zum Scheitern verurteilt zu sein.
Dennoch gab der ESV auch nach dem vierten Gegentreffer noch nicht auf und kam durch Stoyan und O’Grady, ein Pärchen, das bereits am Sonntag schon perfekt harmonierte, zu zwei Treffern.
„Ich bin auf meine Mannschaft nicht böse“, zeigte sich Kagerer nach dem Spiel von der Niederlage wenig überrascht. Wieder einmal hatte er angesichts des kleinen Kaders die Junioren Stephan Schmidt, Matthias Gundel und Philipp Sintenis mit regelmäßigen Eiszeiten bedacht – übertriebene Erwartungen kann deshalb niemand an die Mannschaft stellen.
Viel Zeit zum Erholen haben die Tigers auch diesmal nicht. Schon am Freitag (19.30 Uhr) gastiert der EC Hannover Indians in Bayreuth – erneut eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte. Zuletzt kassierten die Indians zwar eine 3:4-Niederlage gegen Spitzenreiter Dresden und vertändelten dabei einen Drei-Tore-Vorsprung. Zuvor fegten sie jedoch Höchstadt, die personell ähnliche Probleme haben wie der ESV, mit 8:3 vom Eis.
Allerdings sieht die Bilanz der Tigers gegen Hannover bislang nicht schlecht aus. In den beiden Spielen in dieser Saison gab es einen Sieg nach Verlängerung und eine Niederlage nach Penaltyschießen.
Am Sonntag (16 Uhr) wartet dann erneut eine schier unlösbare Aufgabe. Dann muss Bayreuth in der Deutschlandhalle bei den Berliner Preussen antreten. Das Team feierte zuletzt eine Siegesserie die ihresgleichen sucht: Seit 13 Partien haben die Preussen nicht verloren. Flugs haben sich in der Hauptstadt Aufstiegsgedanken breitgemacht. Dafür soll der Kader noch einmal verstärkt werden. Wie ernst es die Preussen meinen, zeigt die Tatsache, dass man dabei unter Umständen auf Yannick Tremblay zurückgreifen will. Der Verteidiger spielt eigentlich in der nordamerikanischen Profiliga NHL, die derzeit wegen eines Streiks nicht spielt. Insgesamt sollen in Berlin vier bis fünf Spieler zur Diskussion stehen. (Ingo Schorlemmer)
SC Mittelrhein-Neuwied – ESV Bayreuth 7:2 (3:0; 1:1; 3:1)
Tore: 1:0 (1.) Kujala (Mulock); 2:0 (7.) Mulock; 3:0 (16.) Davis (Mulock); 4:0 (36.) Mulock (Strompf); 4:1 (37.) Stoyan; 4:2 (41.) O’Grady (Splitter); 5:2 (42.) Stärk (Davis, Majer); 6:2 (48.) Kujala (Leinonen); 7:2 (52.) Mulock (Stolikowski). – Schiedsrichter: Heffler (Dinslaken). – Strafminuten: 14/ 18. – Zuschauer: 700.