Kein schöner Abend für die Löwen – Heimnimbus weg, Endraß verletzt

Zwei Serien trafen im
Nachholspiel des 10. Spieltags in der Oberliga aufeinander. Sowohl die Tölzer
Löwen als auch die Heilbronner Falken waren bislang Verlustpunkt frei. Die
einen zuhause, die anderen auf des Gegners Eis. Gerissen ist am Ende die tolle
Bilanz der Hausherren, die sich dem Gast aus Schwaben mit 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)
geschlagen geben und damit Rang zwei an die Kätchenstädter abgeben mussten.
Die Gäste ließen schnell
erkennen, warum sie bislang in der Fremde ohne Verlustpunkt sind. Nicht
überragend, aber sehr kompakt in allen drei Reihen machten es die Falken dem
sonst so heimstarken Löwen nicht einfach im Angriffsdrittel. Und über diverse
Einzelkönner verfügt die Mannschaft von Rico Rossi zweifellos auch. Bei der
Führung war es indes ein Nobody, der unter gütiger Mithilfe des Neu-Deutschen
Marko Suvelo zum Erfolg kam. Chris Stanley gewann das Bully, Benedikt Kohl zog
ab. Die Scheibe rollte durch Suvelos Arm ins Netz. Chancen zum Ausgleich gab es für die Buam
noch vor der ersten Pause einige. Doch nicht einmal bei doppelter Überzahl
wurde der Abschluss mit der nötigen Konzentration durchgeführt. Erst als der
zweite Abschnitt begonnen hatte und die Falken wieder komplett auf dem Eis
standen, klingelte es hinter Goalie Danny aus den Birken. Wiederum war Benedikt
Kohl der Torschütze, wenn auch auf der falschen Seite. Bei neuerlicher Überzahl
hatte Micky Rohner bei einem Solo das 2:1 auf der Kelle, nur die Schoner von
aus den Birken stellten sich noch in den Weg. Dann durfte sich der
Tabellendritte mit zwei Spielern mehr versuchen. Das Ergebnis: Zwei
Distanzschüsse, sonst wenig Kreativität. Zum Torerfolg reichte es erst sechs
Minuten später. Da zirkelte Luigi Calce die Scheibe genau zwischen die Schulter
von Suvelo und den kurzen Torwinkel. Die Löwen keineswegs geschockt und sofort
wieder im Vorwärtsgang. Yanick Dubé wollte die Scheibe aus nächster Distanz
über den am Boden liegenden aus den Birken lupfen, agierte in dieser Szene aber
zu hektisch.
Zum Ende hin stieg die
Intensität um eineweitere Stufe. Beide Teams rechtfertigten ihren Spitzenplatz.
Das glücklichere Ende hatte an diesem Abend der Gast für sich. Eine
Viertelstunde vor dem Ende entschied Falken-Kapitän Jean-Francois Caudron die
Partie mit einer sehenswerten Einzelleistung, als er sich um das Löwen-Gehäuse
herum durchsetzte und auch noch Suvelo überwand. Die beherzte Schlussoffensive
der Tölzer blieb ohne Erfolg. Vielleicht auch, weil Referee Willi Schimm in
Minute 51 einmal völlig falsch in das Spielgeschehen eingriff. Einen
Stockschlag an Stefan Endraß, der sich dabei vermutlich die Mittelhand brach
sowie ein weiteres Forul an einem Tölzer nur Sekunden später, ahndete der
DEL-Mann trotz bester Sicht nicht, verhängte dann aber eine Bankstrafe gegen
die Hausherren wegen angeblichen Wechselfehlers. Bis auf ein wenig Hektik im
Bereich der Wechselzone war hier jedoch kein Verstoß festzustellen. Eine
weitaus höhere Ursache für die Niederlage war indes die fehlende
Kaltschnäuzigkeit der Löwen bei einer Hans voll prächtiger
Einschussgelegenheiten. Einen Vorwurf von Trainer Kammerer gab es dennoch
nicht. (or)
Tore: 0:1 (15:34) Kohl (Stanley. 5-4), 1:1 (21:19) MacSweyn,
1:2 (33:00) Calce (Appel, Caig, 5-4), 2:2 (44:05) Dubé (Bergmann, Schinköthe,
5-4), 2:3 (46:58) Caudron
Schiedsrichter: Willi Schimm
(Waldkraiburg)
Strafminuten: Bad Tölz 16 - Heilbronn
24+10 (Weibler)
Zuschauer: 1434
Spieler des Spiels: Danny aus den Birken