Interview mit Kemptens Teammanager
Berichte aus der Frauen-BundesligaWolfgang Jaksch, Teammanager der Kemptner Eisbären in der Oberliga, zu den Verwirrungen um den Spielort in der nächsten Saison, den Trainerwechsel und zum Kampf gegen den Abstieg:
Hockeyweb: Herr Jaksch, vor drei Wochen haben die Gesellschafter der
Kemptner Eisbären beschlossen, nächste Saison nicht mehr in Kempten zu
spielen. Was ist seither geschehen?
Wolfgang Jaksch: Die Verantwortlichen der Stadion KG und der Stadt
Kempten haben ihre Bereitschaft erklärt, sich mit uns an einen Tisch zu setzen
und über die Lage zu diskutieren.
Hockeyweb: Also spielen die Eisbären nächste Saison doch in Kempten?
Jaksch: Für so eine Aussage ist es noch zu früh. Aber alle Parteien
sind wieder gesprächsbereit.
Hockeyweb: Memmingen hat sich gegen eine Spielgemeinschaft mit Kempten
entschieden. Ist die Idee eines "EC Allgäu" schon jetzt gestorben?
Jaksch: Nicht unbedingt. Wir führen mit mehren Städten Gespräche und
halten uns die Option der Spielgemeinschaft auf jeden Fall offen.
Hockeyweb: Allzu viele Eisstadien gibt es im Allgäu nicht und ich kann
mir nicht vorstellen, dass Kemptner Fans nach Füssen fahren.
Jaksch: Das ist richtig, Füssen scheidet wohl aus. Ebenso Kaufbeuren.
Hockeyweb: Nach der Absage von Memmingen bleiben dann wohl noch Sonthofen
und Oberstdorf übrig.
Jaksch: Beide Städte haben ein gutes Stadion und zur Zeit keine
höherklassig spielende Mannschaft. Mehr kann ich im Moment dazu nicht sagen,
solange die Gespräche noch laufen.
Hockeyweb: Es kursieren Gerüchte, wonach die Spieler seit Dezember kein
Gehalt mehr bekommen haben.
Jaksch: Das ist falsch, alle Gehälter sind bezahlt!
Hockeyweb: Sie haben vergangene Woche auf die prekäre Tabellensituation
reagiert und mit Georg "Eisenschorsch" Holzmann einen neuen Trainer
präsentiert.
Jaksch: Ja, ich bin froh, einen so erfahrenen Mann in Kempten zu haben.
Georg Holzmann kann man ja fast als Eishockeylegende in Deutschland bezeichnen.
Er wird mit dem Team bestimmt den Klassenerhalt schaffen.
Hockeyweb: Wie lange läuft sein Vertrag?
Jaksch: Zunächst ist eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende vereinbart.
Über einen Zeitraum darüber hinaus lässt sich noch nichts sagen.
Hockeyweb: Und der bisherige Trainer Andi Volland?
Jaksch: Er stellt sich voll in den Dienst der Mannschaft. Er besitzt noch
einen gültigen Spielerpass in Kempten. Er steigt ab Dienstag wieder ins
Mannschaftstraining ein und wird ganz bestimmt eine wertvolle Verstärkung für
das Team sein. Seine Erfahrung können wir auf dem Eis gebrauchen.
Hockeyweb: So eine Regelung ist im Sport eher unüblich.
Jaksch: Aber daran kann man sehen, dass alles ganz fair abgelaufen ist.
Hier wurde niemand abgesägt oder entmachtet, sondern alle Beteiligten wollen
daran mitarbeiten, die Eisbären in der Oberliga zu halten. Und das Spiel in
Amberg hat gezeigt, dass derselbe Wille auch in der Mannschaft steckt.
Hockeyweb: Herr Jaksch, vielen Dank für das Interview.
Das Gespräch führte Walter Nägele