Indians: Vor prächtiger Kulisse Heimserie gehalten

Am
Ende durften die 4000 Fans jubeln – nach einer kuriosen, dramatischen Partie
behielten die Hannover Indians ihre weiße Heimweste, und bezwangen die Rostock
Piranhas mit 6:5 nach Penaltyschießen.
Das Spiel: Trotz des
verspäteten Beginns, aufgrund des großen Zuschauerandrangs, zeigten sich die
Hausherren zunächst hellwach, kamen durch Bryan Phillips nach fünf Minuten zur
ersten Gelegenheit, mussten dann aber einen Bruch in ihrem Spiel hinnehmen. Im
direkten Gegenzug vollendeten die Piranhas einen Konter durch Kevin Thau schulbuchmäßig
zum 1:0 aus ihrer Sicht. Zwar hatte Jordan Cameron nach einen tollen Solo in
der achten Minute den Ausgleich auf dem Schläger, aber in der Folgezeit konnten
sich die Pferdetürmler beim Eishockegott bedanken dass es nach 20 Minuten bei
diesem Spielstand blieb. Die Ostseestädter mit leichtem Chancenplus, versäumten
es aber nachzulegen. Wie beispielsweise in der zehnten Minute, als sie sich im
Drittel der Hausherren festsetzen konnten, aber keinen Profit aus ihren
Möglichkeiten schlagen konnten.
Das
heuer der Mittelabschnitt am Pferdeturm großen Unterhaltungswert besitzt
bewahrheitete sich auch am gestrigen Abend. Doch zunächst wurden die Gesichter
der Indians-Fans nach 23 Minuten länger. Eine klare Icing-Situation
interpretierte das Schiedsrichtergespann anders als die meisten im Stadion,
Kyle Piwowarczyk nutzte die die Verwirrung zum zweiten Treffer für sein Team.
Es brachte die nötige Galligkeit ins Spiel der Indians, die 99 Sekunden später
die passende Antwort parat hatten. Adam Dewan fälschte einen Schlagschuss von
Kyle Doyle zum 1:2 ab. Die Kulisse war wieder da und jubelte fünf Minuten
später, als Jamie Chamberlain einen Bauerntrick zum Ausgleich abschloss. Wer
dachte, dass sich nun die Partie zu Gunsten der Indians drehen würde, sah sich
getäuscht. Einen Puckverlust der Niedersachsen im Angriffsdrittel brachte die erneute
Gäste-Führung, als Benjamin Voigt fast regungslos zusah wie Karol Bartanus
(31.) einen erneuten Konter erfolgreich verwertete. 25 Sekunden später der
nächste Nackenschlag für den Aufstiegsfavoriten in Form des vierten Rostocker
Treffers. Einen eher harmlosen Schuss ließ Voigt nach vorne abprallen, und im
Nachschuss traf Paul Stratmann. Doch die Hannoveraner zeigten eine tolle Moral, kamen
erneut zurück. Eine doppelte Überzahl brachten das 3:4. Eine Spielunterbrechung
nutzte Indians-Coach zu taktischen Anweisungen auf dem Taktikbrett, Dewan musste
genau hingeschaut haben, und traf nach 34 Minuten zum zweiten Mal an diesem
Abend. 52 Sekunden vor der Pausensirene der erneute Ausgleich, Christopher
Schadewaldt traf mit einem Schlagschuss.
Den
Schlussabschnitt dominierten die Hausherren, auch dank einer doppelten Überzahl
zu Beginn. Demnach verdient die erstmalige Führung für die Indians nach 44
Minuten. Dewan zog schön vor das Tor, und ließ Christian Krüger im
Piranhas-Gehäuse keine Chance. Den Sack zumachen konnten die Gastgeber in der
Folgezeit aber nicht - im Gegenteil. Sechs Minuten vor dem vermeintlichen Ende
bejubelten die 200 mitgereisten Rostocker den Ausgleich durch Stefan Gottwald,
der die inkonsequente Defensivarbeit der Indianer ausnutzen konnte. Die anschließende
Verlängerung brachte keinen Sieger, so musste das Penaltyschießen entscheiden,
in dem Dewan seine gute Leistung mit dem Game Winner krönte.
Stimmen: Joe West
(Hannover): „Die heutige Zuschauerzahl war ein schönes Zeichen unserer Fans,
sie beflügelte meine Mannschaft. Dennoch gefielen mir die teils leichten
Gegentore überhaupt nicht. Dennoch sind wir zweimal zurückgekommen, haben zum
Teil sehr schöne Tore geschossen. Die zwei Punkte gehen in Ordnung.“
Henry
Thom (Rostock): „Es war ein gutes, rasantes Spiel mit Herz. Wir hatten gute
Chancen, doch dann kam Hannover. Über 60 Minuten haben wir alles gegeben. Ich
freue mich über jeden Punkt den ich Joe abnehmen kann.“
Statistik: 0:1 (5:04) Thau
(Bauer, Blank); 0:2 (22:11) Piwowarczyk (Stratmann) 5-4; 1:2 (23:44) Dewan
(Doyle, Bagu) 5-3; 2:2 (28:56) Chamberlain (Doyle, Schadewaldt); 2:3 (30:19)
Bartanus (Richardson, Koch); 2:4 (30:46) Stratmann (Gottwald, Piwowarczyk); 3:4
(33:24) Dewan (Doyle, Bagu) 5-3; 4:4 (39:08) Schadewaldt (Cameron, Koziol) 5-4;
5:4 (43:31) Dewan (J. Anderosn, Koziol); 5:5 (53:08) Gottwald (Piwowarczyk);
6:5 (65:00) Dewan (GWS)
Strafminuten:
Hannover 12 + 10 für Welke – Rostock 24
Schiedsrichter:
Nauheim (Trier)
Zuschauer:
4015
Jens
Wilke