Indians: Viel Krampf beim 3:2 über Berlin

Das Spiel: Die Partie
stand vor dem Beginn für die Hannover Indians unter keinem guten Stern. Ist
seit Wochen bereits Stammkeeper Roman Kondelik mit einem Fingerbruch aus dem
Gefecht gesetzt, so meldete sich gestern Kondelik-Vertreter Sandro Agricola mit
einer Grippe ab. Junioren-Keeper Andreas Jenike (19 Jahre) gab somit sein Debüt
am heutigen Abend sein Debüt von Anfang an.
Ohne
Stürmer Ryan Huddy (Oberkörperverletzung), aber dafür mit dem wiedergenesenen
Verteidiger Michael Dahms, hatten die Indians durch Dennis Meyer nach drei
Minuten die erste Chance. Kevin Du (8.) scheiterte mit einer weiteren
Möglichkeit in Unterzahl – es sollte die letzte große Gelegenheit für die
Hausherren im ersten Durchgang gewesen sein. Zu viele Ungenauigkeiten im Spiel,
Fehlpässe, die letzte Konsequenz im Vorwärtsgang - all das war charakteristisch
für das Indians-Spiel in den ersten 20 Minuten. Auch machten es die Berliner
den Hannoveranern mit ihrer kompakten Defensive schwer, und kamen ihrerseits
zum Torerfolg. 15 Minuten waren absolviert, Jenike konnte einen Schuss nur
abprallen lassen. Alexander Oblinger war zur Stelle und markierte die Führung.
Ein
anderes Gesicht zeigten die Niedersachsen im Mitteldrittel. Die Angriffe wurden
gefährlicher, die Schlagzahl wurde erhöht. Marian Rohatsch (24.) scheiterte in
aussichtsreicher Position, und als Alexander Engel nach 33 Minuten einfach mal „draufhielt“,
schien der Knoten geplatzt zu sein. Sein Schuss landete im Gehäuse des exzellent
haltendenden Eisbären-Torwart Etienne Rennkewitz. Die Kulisse meldete sich
zurück, und sah in der 39. Minute die Führung für ihr Team. Kyle Doyle
verwertete einen Abpraller Rennkewitz´ zur 2:1 Führung.
Im
Schlussabschnitt drängten die West-Boys auf die endgültige Entscheidung. Josiah
Anderson (41.), sowie Kevin Du (45., 48.) vergaben dicke Chancen. Es kam wie es
kommen musste. Vorne wurde die Chance nicht genutzt und hinten schlug das Pech
zu. Bruce Becker zog aus der neutralen Zone ab, kurz vor Jenike setzte der Puck
noch einmal auf und ließ Hannovers-Torwart blöd aussehen. Trotz redlicher
Bemühungen der Hausherren fiel bis zur Schlusssirene keine Entscheidung. So war
es in der Overtime Thomas Morrow, der für die Entscheidung sorgte. 124 Sekunden
waren absolviert, da krönte der Verteidiger sein tolles Solo über die halbe
Eisfläche zum 3:2 Endstand.
Stimmen: Joe West
(Hannover): „Ich bin nicht zufrieden. In der ersten Drittelpause habe ich zur
Mannschaft gesagt, wenn wir so weiterspielen werden wir verlieren. Wir haben
immer noch wahnsinnige Schwierigkeiten bei der Chancenverwertung. Eine schöne Einzelleistung
war das Tor von Morrow in der Verlängerung. Zwei Punkte sind besser als gar
keine.“
Derek
Mayer (Berlin): „Mit dem ersten Drittel bin ich zufrieden. Im Zweiten waren wir
nicht so stark, und haben im letzten Drittel einige Schwächen gezeigt. Wir hatten
Glück beim Ausgleich. Wir können zufrieden mit dem einen Punkt sein, angesichts
unseres Minikaders.“
Statistik: 0:1 (14:14)
Oblinger (Seelisch) 5-4; 1:1 (32:00) Engel (Breiter, Chamberlain); 2:1 (38:16)
Doyle (Krull, Anderson); 2:2 (49:54) Becker (Geiger), 3:2 (61:54) Morrow
(Chamberlain)
Strafen:
Hannover 18 – Berlin 20
Schiedsrichter:
Franz (Bergisch Gladbach)
Zuschauer:
2815
Jens
Wilke