Indians vergeben zweiten Matchball – unglückliches 2:3 gegen Dresden
Erster Neuzugang der IndiansNachdem die Hannover Indians am Sonntag bereits den ersten Matchball vergeben hatten, bot sich dem Team von Greg Thomson gestern Abend die Chance, vor heimischer Kulisse den Aufstieg in die 2. Bundesliga klar zu machen. Jedoch gingen die Thomson Boys stark gehandicaped ins Spiel, mussten sie doch nicht nur auf Top-Stürmer Devin Rask verzichten, auch Stamm-Goalie und Rückhalt des Teams Roman Kondelik musste verletzungsbedingt passen. Alles andere als optimale Voraussetzungen für einen Sieg über die starken Dresdner Eislöwen. Doch Stefan Miskovic machte seine Sache im Indians-Tor ganz ordentlich. Als die Indians in der 9. Minute durch einen Break von Patrick Saggau das 1:0 erzielten, stand das Stadion am Pferdeturm kopf.
Als wenig später allerdings Peter Fregoe wegen Beinstellens auf die Strafbank musste, nutzten die Eislöwen dieses Powerplay zum verdienten Ausgleich durch Schmidt (14.).
In der Folgezeit kämpften beide Teams aufopferungsvoll um jeden Zentimeter Eis, es bedurfte allerdings erst wieder einer Breakchance der Indians, diesmal durch Klaas Feser, der das 2:1 markierte, um den Pferdeturm wieder zum Beben zu bringen. Beide Torhüter bekamen in der recht fair geführten Partie noch einige Chancen, sich auszuzeichnen. Der Anfang vom Ende für die Indians wurde eingeläutet, als die Indians den Puck nicht aus der Gefahrenzone bekamen, sondern anstatt einer geordneten Abwehr ein Chaos sondergleichen vor Miskovic erzeugten, bei dem Henkel eigentlich nur noch einzuschieben brauchte, was er auch tat. (45.)
Damit stand es 2:2 und dem ECH schwammen die Felle davon. Als sechseinhalb Minuten vor der Schlusssirene dann auch noch das 2:3 durch Jan Welke fiel, weil Miskovic nicht schnell genug wieder aufstand, war die Partie gelaufen. Die Indians versuchten zwar noch alles und gaben bis zur letzten Sekunde nicht auf, aber die Dresdner spielten die Zeit clever herunter und konnten hinterher mit ihren zahlreichen mitgereisten Fans den Ausgleich in der Serie bejubeln.
Auch wenn Miskovic an den letzten beiden Gegentreffern eine Mitschuld anzulasten ist, wollte Greg Thomson bei der anschließenden Pressekonferenz nichts davon wissen und nahm seinen Ersatz-Goalie in Schutz. „Zunächst einmal ein riesengroßes Dankeschön an Stefan Miskovic. Er kam erst kurz vor Spielbeginn aus Mainz angereist, wo er beruflich zu tun hatte und hat ein hervorragendes Spiel gemacht, Hut ab! In der Serie steht es nun 2:2, wir hatten drei Matchbälle, jetzt haben wir noch einen. Ich bin nur etwas sauer über die Art, wie wir das Spiel heute durch Standardsituationen verloren haben. Aber wir haben nicht nur Dresden, sondern ganz Deutschland gezeigt, dass wir der EC Hannover sind und nicht der EC Kondelik.“
Dresdens Coach Jiri Kochta sprach das aus, was alle dachten. „Es war wieder sehr knapp. Wir wollten unbedingt gewinnen. Beide Teams haben unglaublich gekämpft. Diesmal haben wir auch das nötige Glück gehabt. Freitag sehen wir uns in Dresden wieder. Es ist alles offen. Aber mit der bisher gezeigten Leistung haben beide Teams den Aufstieg verdient.“
Ein ehrlicheres und faireres Schlusswort hätte man sich nicht wünschen können, doch die Vorteile liegen beim Showdown am Freitag sicher bei den Eislöwen. (S. Palaser)