Indians: Überzeugendes 5:2 über Joker

Vor 2563 Zuschauern boten die Hannover Indians eine
Klassevorstellung, und konnten die Gäste vom ESV Kaufbeuren hochverdient mit
5:2 bezwingen.
Das Spiel: Nach über 11 Jahren trafen am gestrigen
Abend beide Teams wieder aufeinander, und zu Beginn der Partie gestaltete sich
das Spiel offen. Die Gäste aus dem Allgäu standen gut in der Defensive,
stellten die Räume eng und machten es den Indians schwer das Spiel zu machen.
So kam es erst in der 5. Minute zu der ersten dicken Chance für die Hausherren.
Sebastian Deml und Jan Welke verpassten es nacheinander, die Führung zu
markieren. Jener Welke machte es fünf Minuten später besser. In Überzahl
landete sein Handgelenkschuss im unteren Eck des Gehäuses von ESVK-Keeper Martin
Fous. Doch wie so oft in dieser Saison zeigten sich die Hannoveraner nach einem
Tor unkonzentriert. Keine Minute nach dem 1:0 bekamen sie den Puck nicht aus
dem eigenen Drittel heraus, Alexander Althenn bedankte sich in Form des 1:1
Ausgleichs. Nach einer Unaufmerksamkeit im Defensivverhalten der Indians hatten
die Allgäuer gar die Führung auf dem Schläger. Jedoch konnte Daniel Schury
(18.) sich die ihm bietende Gelegenheit nicht nutzen. In der Schlussminute des
ersten Drittels bliesen die Indians zur Schlussoffensive, und konnten sich im
Kaufbeurer Drittel festsetzen und aus kurzer Distanz erzielte Sebastian Deml
nicht nur seinen ersten Saisontreffer, sondern auch die 2:1 Führung für seine
Mannschaft.
Mit dieser Führung im Rücken erarbeiteten sich die Niedersachsen
im Mittelabschnitt entscheidende Spielvorteile und hätten durch Dennis Meyer
(25.) das 3:1 machen müssen, als er alleine vor Fous zum Schuss kam. Doch der
junge Gästekeeper zeigte in dieser Szene sein ganzes Talent. Hannover weiter im
Vorwärtsgang und hatten die nächste dicke Möglichkeit durch Ryan Huddy zehn
Minuten später. Doch untypisch für den Indians-Stürmer vergab er im Alleingang
diese Chance. Der Lohn für die Angriffsbemühungen sollte dennoch folgen. In der
37. Minute blieb mit viel Glück der Puck im Kaufbeurer Drittel, und Jamie
Chamberlain bestätigte mit seinem Überzahltreffer seinen Aufwärtstrend. Danach
überschlugen sich die Ereignisse. Die Indians-Defensive erneut inkonsequent,
und so kamen die Gäste zum 3:2 Anschlusstreffer. Aus dem Gewühl heraus war
Benjamin McLeod erfolgreich. Mit dem Torreigen war im zweiten Drittel aber noch
nicht Schluss. Josiah Anderson holte ziemlich abgebrüht eine weitere Strafzeit
für die Joker heraus, die Verteidiger Peter Baumgartner in bewährter Manier von
der blauen Linie zum 4:2 nutzen konnte.
Den Schlussabschnitt und die Führung verwalteten die
Hausherren in souveräner Manier, ließen ihrem Gegner keine Chance mehr. Den
Schlusspunkt markierte erneut Chamberlain. Erneut in Überzahl, zog der Kanadier
aus spitzem Winkel den Puck zum 5:2 Endstand in die Maschen. Die Fans - nicht
nur ob der vier Powerplay-Tore - verzückt, kamen in Fahrt und feierten während
der restlichen Spielzeit und nach der Partie verdientermaßen ihre Mannschaft.
Die Stimmen: Joe West: „Es war heute ein gutes
Eishockeyspiel und eine der besten Saisonleistungen meiner Mannschaft.
Kaufbeuren hat gut gespielt, aber entscheidend waren heute unsere
Überzahltreffer. Auch haben wir gut kombiniert. Aber es war nur ein Spiel,
morgen beginnt die Vorbereitung auf Passau.“
Maurizio Mansi: „Es war fast schon ein Spiel mit
Play-Off-Charakter und hohem Tempo. Für Trainer und Fans war es ein schönes
Spiel. Wir haben bei 5-5 mitgehalten, hatten aber wie so oft in dieser Saison
Probleme mit der Disziplin.“
Statistik: 1:0 (9:25) Welke (Baumgartner, Dahms) 5-4;
1:1 (10:19) Althenn (Endraß, Schmelcher); 2:1 (19:35) Deml (Huddy, Thomson);
3:1 (36:44) Chamberlain (Doyle, Staltmayr) 5-4; 3:2 (37:34) McLeod (McFeeters,
Rau); 4:2 (38:32) Baumgartner (Doyle, Welke) 5-4; 5:2 (48:19) Chamberlain
(Doyle, Welke) 5-4
Strafen: Hannover 8 – Kaufbeuren 22 + 10 für Paule
Schiedsrichter: Krüger (Dinslaken)
Zuschauer. 2563
Jens Wilke