Indians: Süßes und Saures beim 8:2 Triumph
Böse Klatsche für die Indians
Mit einer eindrucksvollen Vorstellung, und einem 8:2 Erfolg über die Blue Lions aus Leipzig, eroberten die Hannover Indians vor ausverkaufter Kulisse die Tabellenführung der Oberliga Nord zurück.
Das Spiel: …lief von der ersten Sekunde an ganz nach dem Geschmack von Indians-Coach Joe West. Nach einer kurzen Meinungsverschiedenheit beider Mannschaften bereits beim Warm-Up, dominierten die Hausherren von der ersten Sekunde an die Partie. So gingen die Indians nach sieben Minuten folgerichtig in Führung. In Überzahl markierte Bryan Phillips freistehend zum 1:0. Keine zwei Minuten später erhöhte Geburtstagskind Christoph Koziol das Resultat. Mustergültig mit einem Pass aus der eigenen Defensive bedient, hatte der Indians-Stürmer im anschließenden Break keine Mühe. Es war fast schon die Leichtigkeit des Seins, so sehr wirbelten die Indians die blauen Löwen aus der sächsischen Metropole durcheinander. Als Beleg dazu diente das 3:0 durch Kyle Doyle (16.), nachdem in eigener Unterzahl Jamie Chamberlain mit den Leipziger Katz und Maus spielte, um abschließend seinen kongenialen Sturmpartner zu bedienen. Die Gäste, mit den drei Gegentoren noch gut bedient, kamen drei Sekunden vor der Pausensirene zurück ins Spiel. Michael Henk nutzte eine tolle Vorarbeit von Jens Müller zum Anschlusstreffer.
45 Sekunden waren im Mittelabschnitt absolviert, da kippten die Gäste beinah die Partie. Die Indians schienen mit den Gedanken wohl noch in der Kabine zu sein, bekamen den Puck nicht aus dem eigenen Drittel heraus, was Michal Rohacik mit einem Schlagschuss zum 2:3 aus Sicht seiner Mannschaft ausnutzte. Nach 27 Spielminuten eskalierte das Geschehen auf dem Eis und auf den Spielerbänken. Mehrere Spieler gerieten aneinander - es gab Tumulte, die Fäuste flogen. Lions Trainer Zdenek Travnicek und Teambetreuer Thomas Meyer bespritzten von der Bank aus die Indians-Spieler. Die Folge waren Spieldauerdisziplinarstrafen für die Hannoveraner Adam Dewan und Tobias Stolikowski, auf Leipziger Seite traf es Felsch, Rohacik, sowie Trainer Travnicek. In der Folgezeit zeigten sich beide Mannschaften abwartend, ehe die Niedersachsen ergebnistechnisch die Zügel wieder anzogen. Sekunden nach einer abgelaufenen Strafzeit des Leipzigers Jacub Wiecki, traf Doyle aus spitzem Winkel zum 4:2. Nach 38 Minuten war es Jordan Cameron vorbehalten das 5:2 zu markieren, als er trotz Störversuchen zweier Gegenspieler in den Winkel traf. Ein Treffer, das dem Kanadier mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Nach diesen beiden Treffern war zum letzten Drittel die Partie entschieden. Waren die Sachsen bereits vor dem Spiel durch diverse Verletzungen personell schon arg gebeutelt, so waren die Spieldauerstrafen nicht förderlich. Phillips (46.) erzielte das 6:2, nachdem er nach einer traumhaften Kombination seiner Nebenleute Doyle und Chamberlain mustergültig bedient wurde. Michael Fendt (50.) und erneut Koziol nach 57 Minuten schraubten das Ergebnis auf 8:2. Die Indians nutzten gnadenlos das kräftemäßige Nachlassen ihrer Gäste aus, die am Ende froh sein konnten nicht noch mehr Treffer kassiert zu haben.
Stimmen: Joe West (Hannover): „Ich versuche meiner Mannschaft zu vermitteln, so zu spielen wie ich früher. 100% Leidenschaft und Kampf um jeden Zentimeter Eis. Das hat mein Team heute gemacht. Wir haben ein hohes Tempo an den Tag gelegt, tolle Kombinationen gezeigt und schöne Tore geschossen. Das war unser Plan. Alle vier Reihen haben heute sehr gut gespielt:“
Zdenek Travnicek (Leipzig): „Ich gratuliere Hannover zu den drei Punkten. Wir haben heute nicht spielerisch verloren, wir haben psychologisch verloren. Joe hat seine Mannschaft bereits vor dem Aufwärmen aufgehetzt. Dann kam die zweite Schlägerei, die uns erneut aus dem Konzept gebracht hat. Wir werden daraus lernen.“
Statistik: 1:0 (6:24) Phillips (Chamberlain, Doyle) 5-4; 2:0 (8:06) Koziol (Hemmes, Carciola); 3:0 (15:01) Doyle (Chamberlain, Hemmes) 4-5; 3:1 (19:57) Henk (J. Müller, Funk) 5-4; 3:2 (20:45) Rohacik (L. Müller); 4:2 (36:09) Doyle (Chamberlain, Phillips); 5:2 (37:59) Cameron (Welke, Schadewaldt); 6:2 (45:01) Phillips (Doyle, Chamberlain); 7:2 (49:15) Fendt (Rohatsch, Koziol) 5-4; 8:2 (56:20) Koziol (Carciola, Fendt)
Strafminuten: Hannover 18 + 10 für Breiter + jeweils 5 + Spieldauer für Dewan und Stolikowski – Leipzig 10 + jeweils 5 + Spieldauer für Felsch, Rohacik und Henk + Spieldauer für Trainer Travnicek
Schiedsrichter :Korb (Bremen)
Zuschauer: 4608 (ausverkauft)
Jens Wilke