Indians: Starke zweite Hälfte reicht beim 9:3 gegen Erfurt

Mit
einer deutlichen Leistungssteigerung nach der „Halbzeit“, bezwangen die
Hannover Indians den EHC Thüringen Erfurt am Ende deutlich mit 9:3. Es war für
die Niedersachsen der zehnte Heimsieg in Folge.
Das Spiel: Ohne den
internen Torschützenkönig Jamie Chamberlain (Erkältungsvirus), und ohne Trainer
Joe West - dessen Bewährung, aufgrund von den letzten Vorkommnissen vom Herbst,
vom DEB-Sportgericht am Donnerstag widerrufen wurde – taten sich die Gastgeber
30 Minuten lang gegen den Tabellenletzten der Nordgruppe schwer. Kaum flüssige
Kombinationen, zahlreiche Unzulänglichkeiten auf Seiten der Indians, machte es
den Thüringern einfacher ihre Taktik umzusetzen. Dennoch mussten sie mit
ansehen wie Bryan Phillip (4.) die erste Chance vergab, ehe es fünf Minuten später
Kyle Doyle besser machte. Am bereits geschlagenen Kai Fischer im Erfurter Tor vorbei,
vollendete der Kanadier zum 1:0. Die kalte Dusche folgte auf dem Fuß. Unter
tätiger Mithilfe von Indians-Goalie Sandro Agricola traf Scott Corbett zum prompten
Ausgleich. Ryan Huddy vergab nach 14 Minuten die letzte gute Gelegenheit im
ersten Durchgang, den Favoriten erneut in Führung zu bringen.
Wenig
Besserung brachte zunächst das zweite Drittel. Die Niedersachsen im alten
Trott, ließen in der 24. Minuten gar die Gästeführung zu. Sven Breiter saß auf
der Strafbank, als Jamie Wright mit einem Schlenzer von der blauen Linie die
Führung erzielte. Mit Einzelaktionen versuchten die Pferdetürmler das Ergebnis
zu korrigieren. Fabian Krull (32.) scheiterte knapp, nach einem Solo über die
halbe Spielfläche. Ein Powerplay für die Hausherren brachte den Ausgleich.
Einigermaßen optisch gut anzusehen spielten die Hannoveraner ihre
Überzahlmöglichkeit aus, Peter Baumgartner traf mit einem Schlagschuss zum 2:2
(34.). Eine Minute später die erneute Führung für das West-Team. In Unterzahl
konnte sich Kevin Du auf dem linken Flügel durchsetzten, legte mustergültig auf
Huddy auf, der keine Mühe hatte zu vollenden. Die Erfurter wehrten sich in der
Folgezeit in geschickter Manier, und hatten Erfolg. Mit zwei Mann mehr auf dem
Eis gelang ihnen nach 37 Minuten durch Pavel Vait das 3:3, als der Verteidiger
von der blauen Linie abzog. Doch mit gutem Zeitgefühl ausgestattet, legten die
Indianer noch im zweiten Durchgang den Grundstock zum Sieg. Huddy bediente nach
einem Sololauf seinen Kapitän Seppi Staltmayr, der mit seinem fünften
Saisontreffer, eine Sekunde vor der Sirene, erfolgreich war.
Das
4:3 brach den tapferen Gästen das Genick. Sie ergaben sich in den letzten 20
Minuten ihrem Schicksal, und überließen ihrem Kontrahenten das Eis, die in
eiskalter Manier die sich ihre bietenden Gelegenheiten nutzten. Breiter (46.),
Engel (48.), Huddy (51.), Meyer (52.) und Du (53.) schraubten das Resultat auf
9:3, was die Leistung der Belitz-Truppe keinesfalls widerspielgelt. Sie machten
aus ihren Möglichkeiten das Beste, und wehrten sich mit ihren 14 Feldspielern
nach Leibeskräften.
Am Rande: Wie bereits
erwähnt, wurde am Donnerstag die Bewährung für den Indians-Coach vom
DEB-Sportsgericht widerrufen. Gab es beim Deutschland-Cup die erste Verhandlung
über die Spieldauer aus der Partie gegen Freiburg vom 21.09.08, gab es nach
Wochen der Funkstille von Seiten des Verbandes nun die endgültige Entscheidung
in diesem Fall. „Wir sind dem DEB dankbar, das er die Sperre nicht in die
Play-Offs gelegt hat“, war aus dem Lager der Indians zu hören. West ist noch
beim Gastspiel am Sonntag in Berlin und am kommenden Freitag gegen Rostock
gesperrt.
Stimmen: Joe West
(Hannover): „Erfurt hat 40 Minuten gut gespielt, haben gut gestanden. Wir haben
uns schwer getan, waren unsicher. Im letzten Drittel gab es schöne Tore, weil
Erfurt nicht mehr konsequent genug gespielt hat, und bei ihnen auch die Kraft
gefehlt hat.“
Thomas
Belitz (Erfurt): „Das letzte Drittel war peinlich aus unserer Sicht. Das soll
die Leistung meiner Mannschaft in den Minuten zuvor nicht schmälern. Insgesamt
bin ich aber mit der Leistung zufrieden.“
Statistik: 1:0 (8:37)
Doyle (Huddy, Phillips); 1:1 (9:22) Corbett (Wright, Müller); 1:2 (23:35)
Wright (Nesrta, Marak) 5-4; 2:2 (33:19) Baumgartner (Musial, Doyle) 5-4; 3:2
(34:38) Huddy (Morrow, Du) 4-5; 3:3 (36:19) Vait (Marak, Hofmann) 5-4; 4:3
(39:59) Staltmayr (Stolikowski, Huddy); 5:3 (45:17) Breiter (Musial, Meyer);
6:3 (47:12) Engel (Breiter, Musial); 7:3 (50:19) Huddy (Krull, Du); 8:3 (51:45)
Meyer (Musial, Doyle) 5-4; 9:3 (52:07) Du (Huddy, Morrow)
Strafen:
Hannover 18 + 10 für Anderson – Erfurt 20
Schiedsrichter:
Zupp (Duisburg)
Zuschauer:
2794
Jens
Wilke