Indians sichern Playoff-Platz mit Kantersieg über Klostersee

Die Indians waren nach der 0:4 Niederlage in Dresden in
Zugzwang geraten. Das letzte Heimspiel der Meisterrunde, ausgerechnet gegen
Mitkonkurrenten Klostersee, musste gewonnen werden, sonst hätten die Playoffs
wahrscheinlich ohne hannoversche Beteiligung stattgefunden. Auch Hannovers
Eishockeyfans schienen sich der Bedeutung dieser Partie bewusst zu sein, wurde
das Spiel doch aufgrund des großen Andrangs vor den Toren 10 Minuten später
angepfiffen. Vor einer Rekordkulisse von über 3.000 Zuschauern gingen die
Indians von Beginn an engagiert zur Sache, mussten aber nach nur 212 Sekunden
die kalte Dusche in Form des 0:1 für die Gäste durch einen erfolgreich
abgeschlossenen Konter von Johannes Giel hinnehmen. (4.)
Doch die Indians ließen sich nicht beirren und kamen durch
einen harten Schlagschuss von dem wie immer überragenden Robbie Sandrock zum
verdienten Ausgleich in Überzahl (8.). Sandrock ließ sich aber nicht lumpen und
lieferte noch die Vorlagen zum 2:1 durch Lingemann (13.) und 3:1 durch Rask
(18.). Zwischenzeitlich konnte Roman Kondelik noch sein Können unter Beweis
stellen, als er ein Break der Gäste souverän entschärfte. (14.)
Im zweiten Drittel stand zunächst wieder Kondelik im
Mittelpunkt, al er aus höchster Not rettete (25.), aber dann machten erneut
Rask und Fregoe mit einem Doppelschlag (21., 31.) alles klar. Klostersee
wechselte zwar noch den Torhüter und brachte Florian Hochhäuser für den
entnervten Goalie (33.), aber die Maßnahme brachte auch nicht mehr viel.
Zwischendurch verabschiedeten sich Max Lingemann und Thomas Mittermeier nach
einer Rauferei zum frühzeitigen Duschen, aber die Indians hatten sich in einen
Torrausch gespielt und legten vor Ende des zweiten Abschnitts noch das 6:1
durch Saggau (36.) und das 7:1 im Powerplay durch Top-Scorer Sandrock (39.)
drauf.
Im letzten Drittel jedoch boten beide Teams den Zuschauern
langweilige Magerkost. Die Indians wollten keine Verletzungen mehr riskieren
und spielten auf Sparflamme und die Grafinger wussten auch, dass die Partie
entschieden war. Sie erzielten zwar noch das 7:2 durch Vaclav Ruprecht (51.),
kassierten 45 Sekunden vor der Schlusssirene aber noch das Tor zum 8:2 Endstand
von Derek Switzer. (60.)
Bei der anschließenden Pressekonferenz waren sich alle
Beteiligten einig, dass der Sieg verdient war. Gästetrainer Ludvik Kopecky
erklärte das folgendermaßen: „Der Sieg geht in Ordnung. Hannover war die klar
bessere Mannschaft. Unser Ziel war es, die Meisterrunde zu erreichen. Das haben
wir geschafft. Aber um mehr zu erreichen, muss man auch auswärts mal gewinnen.
18 Gegentore in zwei Spielen sind einfach zuviel. Im zweiten Drittel war nur
eine Mannschaft auf dem Eis. Das war das neunte Spiel in 20 Tagen. Da haben
einfach die Spritzigkeit und Kraft gefehlt.“
Greg Thomson war glücklich darüber, dank der Niederlage der
Stuttgart Wizards frühzeitig die Playoffs erreicht zu haben. „Mein Team hat in
den letzten Spielen gutes Eishockey gezeigt. Klostersee war heute nicht
topbesetzt, von daher geht unser Sieg in Ordnung. Ich wollte vermeiden, dass
wir mit Druck nach Stuttgart fahren. Wir haben heute gezeigt, dass wir
attraktives Eishockey bieten können und ich freue mich auf die Playoffs!“
Nach dem bisherigen Stand der Dinge würde es gegen die
Preussen aus Berlin gehen, die bekanntlich schon seit längerem als
Aufstiegsfavorit gelten. Gegen diesen Gegner, gegen den sie in der Saison immer
schlecht aussahen, haben die Indians nur
mit einem Kondelik in Topform, einem gut aufgelegten Sandrock und einem Team,
das über die gesamte Spieldauer an seine Leistungsgrenze geht, eine Chance.
Aber sollte der letzte Spieltag der Meisterrunde noch Bewegung in die Tabelle
bringen, könnte der Playoff-Gegner auch Ravensburg heißen. Es bleibt spannend. (S.
Palaser)