Indians: „Schmutziger“ Sieg gegen Halle

Mit
der Entscheidung in den Schlussminuten, konnten die Hannover Indians sich mit
dem 3:1 über die Saale Bulls weiter von den Blue Lions aus Leipzig absetzen.
Das Spiel: …begann vor den
3042 Fans am Pferdeturm mit einer frühen Führung für die Niedersachsen. Ryan
Huddy setzte in der 4. Minuten zu einem Sololauf an, tanzte durch die Hallenser
Abwehrreihen und verlud im Abschluss Halles-Keeper Tim Schnelle zum 1:0. Es war
in der Geschichte der Hannover Indians Treffer Nr. 2000. Sekunden vor dem
Führungstreffer vergab Goalgetter Jamie Chamberlain, nach Vorarbeit von David
Musial, die erste dicke Gelegenheit. Es
war eine Führung die, auf dem gesamten Spielverlauf gesehen, nicht gerade
verdient war. Die Anhaltiner bestimmten über weite Strecken der Partie das
Geschehen auf dem Eis, versäumten es aber sich die Chancen herauszuspielen, die
die Partie hätten kippen können. Die dickste Möglichkeit vergab im ersten
Drittel Benjamin Thiede (19.), als er am leeren Tor vorbeischoss.
Im
zweiten Durchgang wurde die Überlegenheit der Gäste noch deutlicher, jedoch
ohne die großen Torszenen. Erst kurz vor der Pausensirene zeigte Indians-Keeper
Roman Kondelik einen „Big Save“, und hielt die Führung für seine Mannschaft
fest. Die Hausherren zeigten sich gegenüber der Dienstag-Partie gegen Leipzig
wie verwandelt, ließen die nötige Gradlinigkeit vermissen, zeigten eine
zerfahrene Leistung.
Der
Lohn der Bemühungen stellte sich für das Torgler-Team in der 48. Minute ein.
Die Pferdetürmler bekamen bei einer Drangperiode der Bullen den Puck nicht aus
dem eigenen Drittel heraus, Ex-Hannoveraner Jedrzej Kasperczyk fing den Puck
ab, passte in die Mitte zum freistehenden Martin Miklik, der zur Freude der
knapp 150 mitgereisten Fans den mehr als fälligen Ausgleich erzielte. Doch der
Aufsteiger stellte sich, in Person von Georgi Kimstatsch, selbst ein Bein. Der
Stürmer kassierte eine überflüssige Strafzeit, und der Gastgeber nutzte diese
Gelegenheit. Nach einem Schlagschuss von Peter Baumgartner ließ Schnelle den
Puck nach vorne abprallen, und in Manier eines Baseballspielers drosch
Chamberlain den Puck in die Maschen. Robert Torgler versuchte noch einmal
alles, nahm eine Auszeit und seinen Torwart aus dem Kasten. Den Ausgleich brachten
diese Maßnahmen nicht. Im Gegenteil – Chamberlain legte bei einem Konter mustergültig
auf seinem Sturmpartner Kyle Doyle, der ohne Mühe den Puck zum 3:1 Endstand ins
verwaiste Tor schob.
Stimmen: Joe West
(Hannover): „Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir hatten heute keine gute
Tagesform. Positiv war, dass wir gewinnen wollten. Wir haben in den letzten
fünf Minuten einen tollen Siegeswillen gezeigt. Gute Mannschaften gewinnen
solche Spiele. Die drei Punkte waren im Hinblick auf das heutige Leipziger
Ergebnis wichtig.“
Robert
Torgler (Halle): „Wir hätten heute gewinnen müssen. Wenn man seine Chancen
nicht nutzt, geht dies meist nach hinten los. Nach der Gehirnwäsche, die ich
heute Morgen meiner Mannschaft verpasst hatte, war es eines unserer besten
Spiele. Leider hat es nicht gereicht.“
Statistik: 1:0 (3:39)
Huddy (Du); 1:1 (47:34) Miklik (Kasperczyk, Kubis); 2:1 (56:40) Chamberlain
(Baumgartner, Musial) 5-4; 3:1 (59:48) Doyle (Chamberlain, Musial) 5-6
Strafen:
Hannover 8 – Halle 10
Schiedsrichter:
Heffler (Dinslaken)
Zuschauer:
3042
Jens
Wilke