Indians schießen sich für das kleine Lokalderby warmHannover Indians

Der Start war fulminant. Beide Teams begannen die Partie sofort mit einem Höllentempo und es war nun eine Frage der Zeit, wie lange die Crocodiles dies durchhalten würden. Angereist waren sie nämlich nur mit 12 Spielern (zwei Torhüter, zehn Feldspieler) aber dieses Handicap machte Ihnen zunächst nicht viel aus. Im Gegenteil, fast hätte Nicolai Varianov bereits nach drei Minuten die Führung erzielt, sein Schuss verfehlte nur knapp das Gehäuse von Boris Ackers im Indians-Kasten. Auf der Gegenseite versuchten die Gastgeber Druck aufzubauen, indem sie das Tempo hochhielten. Trotzdem dauerte es bis zur achten Minute, ehe Kapitän Christoph Koziol (8.) nach einer Konfusion vor dem Tor von Christoph Oster mit einem präzisen Schuss die Führung des Tabellenführers besorgte. Für den Führungsaufbau sorgte dann ausgerechnet ein Spieler, mit dem man das Verb „Toreschießen“ überhaupt nicht in Zusammenhang bringt: Tobias Stolikowski. Sein Schuss von der blauen Linie war wirklich nicht scharf, aber Oster im Crocodiles-Tor sah ihn viel zu spät und war machtlos. Eine schöne Kombination zwischen Yannick Meve (Indians-Coach Peter „Peewee“ Willmann: „Meve hat einen tollen Sprung gemacht und sich mittlerweile eine Position als Stammspieler in der dritten Reihe erkämpft“), Alexander Weller und Nils Bohle sah letzteren als Torschützen zum 3:0. Eine ähnliche Machart vier Minuten später. Artus Grass versuchte sich zweimal mit Schüssen an Hamburgs Verteidigern, erhielte jeweils den Rebound und im dritten Versuch traf er in die freie Lücke zum 4:0. Noch war der Torhunger der Indians nicht gestillt. Oliver Duris, heute etwas im Schatten seines Sturmpartners Artus Grass, überwand den armen Hamburger Schlussmann zum 5:0. Dieser hatte schließlich die Nase voll und überließ die weiteren vierzig Minuten seinem Back-up Spencer Eckhardt. Crocodiles-Coach Sven Gösch: „Normalerweise spielt Eckhardt bei uns in der 1b. Mangels Masse haben wir ihn in die erste Mannschaft geholt und er hat seine Sache sehr gut gemacht.“
Tatsächlich zeigte sich, dass Eckhardt sich zwar erst einmal in die für ihn ungewohnte Liga einspielen musste, dies aber ordentlich tat. Dazu kamen zwei, ihm helfende, Vorkommnisse. Seine Mitspieler versuchten defensiver zu agieren und die Indians schalteten zwei Gänge zurück. Außerdem reagierte er bei seinen ersten Aktionen richtig, hatte auch ein Körnchen Glück und so blieben die befürchteten Einschläge Mangelware. Es wurden nur zwei Tore der Indians, markiert von Artus Grass in der 27. Und 33. Minute. Mit dem 7:0 war dann der Arbeitstag der Indians mehr oder weniger Geschichte. Den erhofften zweistelligen Sieg konnten die Fans der Rothäute somit nicht feiern, auch wenn sie ihn erhofft hatten und ihren Wunsch auch tonlich mehr als einmal im Spiel lautstark kundgetan hatten. Zu allem Überfluss litt der Spielfluss extrem nach dem einzigen echten Foul der Partie. Crocodiles drittbester Goalgetter Nikolai Varianov handelte sich nach einem üblen Bandenfoul eine Spieldauerstrafe ein. Ein fünfminütiges Überzahlspiel verhinderte jedoch Christopher del Castillo, der sich zum Rächer aufspielte und mit einer glücklichen 2+2 Strafe davon kam. Als sich dann in dieser Zeit auch noch Pohl eine Strafe einhandelte, hatten die Gäste auf einmal ein fünfzigsekündiges Powerplay. Wie stark die Hamburger im Powerplay sind, zeigt die Statistik. Mit 27% stehen sie auf Platz 1 und auch diesmal zeigten sich sie ihre Effizienz. Eine Minute verstrich ohne eine Chance, dann kam ein Paß von Lukas Lang und der übersehene David Rudkowski knallte die Scheibe dem bedauernswerten Boris Ackers unter die Latte.
Im dritten Drittel sah dann ECH-Coach Willmann die Zeit gekommen, seinem Back-up endlich einmal etwas Einsatzzeit zu gönnen. Der talentierte Ansgar Preuß kam für Ackers zwischen die Pfosten und er machte seine Sache, wie bei allen seinen Auftritten bis jetzt, gut. Den Torreigen eröffnete nun, neben Grass der zweite „Mann des Tages“, Oliver Duris. Duris versenkte einen Rebounder, nach Schuss von Reckers, zum 8:1. Die Antwort der Crocos kam prompt. Semjon Bär verkürzte, mal wieder im Powerplay, auf 2:8. Das Abschlusstor war jedoch Maximilian Pohl (54.) vorbehalten. Er beendete mit seinem Tor eine fünfminütige Phase, in der beide Mannschaften derart kreativlos agierten, dass es kaum anzusehen war.
Fazit: Ein überlegener Sieg des ECH, der sich nun ganz den beiden folgenden Derbys (4.1. in der Wedemark) und 9.1. (gegen den direkten Rivalen Hannover Scorpions) widmen kann. Die Crocodiles brauchen sich keinen Vorwurf zu machen. Ihr Ziel, nicht zweistellig zu verlieren, haben sie geschafft.
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