Indians: Routine und Cleverness siegt am Pferdeturm

Böse Klatsche für die IndiansBöse Klatsche für die Indians
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Vor der Saisonrekordkulisse von 3507 Zuschauern

unterlagen die Hannover Indians den Dresdner Eislöwen mit 3:5

Das

Spiel: Es war eine Partie, in der die Routine und

eiskalte Cleverness über den jugendlichen Elan siegte. Über 60 Minuten boten

die Hannover Indians ihren Fans und ihrem Gegner einen aufopferungsvollen Kampf.

Ersatzgeschwächt, ohne die verletzten Deml, Welke, Phillips, Dahms und

Kondelik, versuchten die Indians von Beginn an mit temporeichem Spiel ihren

Kontrahenten niederzuringen. So hatte Alexander Engel nach vier Minuten die

erste Chance für sein Team, ehe die Dresdner aufdrehten. Nach einer kurzen Druckphase

in der sechsten Minute, hatte Kevin Gardner nach zwölf Minuten die Führung auf

dem Schläger, die Sekunden später folgen sollte. Markus Guggemos markierte das

1:0 aus Sicht seiner Mannschaft. Es war ein Treffer bei dem Hannovers Keeper

Sandro Agricola nicht die glücklichste Figur machte. Wie auch beim zweiten Treffer

der Partie. Roman Weilert zog mit einem Handgelenksschuss von der blauen Linie

ab, und der Puck zappelte im Netz. Zwar schien die Sicht für Agricola leicht

verdeckt gewesen zu sein, doch schien auch das 0:2 nicht unhaltbar. Die

Hausherren zeigten sich unbeeindruckt, suchten ihr Heil weiter in der

Offensive, mussten aber Sekunden vor der Drittelsirene die nächste bittere

Pille schlucken. Diesmal lag es nicht unbedingt an Agricola, sondern mehr an

seinen Vorderleuten. Diese ließen Kevin Gardner seelenruhig am langen Pfosten

lauern, der nach einem Pass von Petr Sikora ohne Mühe die vermeintliche

Vorentscheidung markierte.

„So schlecht spielt ihr doch gar nicht, wir nutzen doch

nur unsere Chancen…“, versuchte ein Dresdner Fan beim Toilettengang in der

Drittelpause einen Indians-Fan zu beschwichtigen - passender hätte man das

bisherige Spielgeschehen nicht zusammenfassen können. Der weitere Spielverlauf

ähnelte den ersten 20 Minuten. Schier unbeeindruckt marschierten die Hannoveraner

in Richtung Dresdner-Gehäuse. Auch versuchte die Kulisse, ob der engagierten

Einstellung und Leistung ihrer Mannschaft,  ihr Möglichstes. Doch es dauerte zehn Minuten,

ehe Team und Fans belohnt wurde. Sven Breiter (30.) fuhr einen Konter und

bediente den mitgelaufenen Dennis Meyer, der zum Anschlusstreffer einlochte. Es

begann, bedingt durch viele Strafen gegen die Sachsen, eine hektische Phase.

Ein minutenlanges Überzahlspiel der Pferdetürmler war die Folge, und bei der

letzten Powerplaysituation folgte das 2:3. Zwar traf Thomas Morrow bei seinem

Schlagschussversuch den Puck nicht voll, doch es war in diesem Moment genau das

Richtige. War Dresdens Keeper Michal Marik wohl auf einen Hammer eingestellt,

trudelte der Puck unglücklich in die Maschen. Es schien als würde die Partie

nun kippen, doch die Hannoveraner stellten sich selbst ein Bein. Zwei, in

dieser Phase der Partie, unglückliche und absolut überflüssige Strafen gegen die

beiden Verteidiger Seppi Staltmayr und Alex Engel nutzte der Nord-Tabellenführer

in bewährter Manier. Souverän bauten die Eislöwen ihr Überzahlspiel auf, und

als Agricola einen Puck nach vorne abprallen ließ, war David Musial zur Stelle,

und erzielte das 2:4 aus Sicht des Gastgebers.

Auch diese kalte Dusche konnte den Willen, der

Mannen von Joe West, nicht brechen. Unbeirrt versuchten sie ihren Gegner unter

Druck zu setzen – mit Erfolg. 44 Minuten waren absolviert, da drosch Kyle Doyle

den Puck aus vollem Lauf zum erneuten Anschlusstreffer ins Eislöwen-Tor. Aber

die Antwort sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nach einem

Stellungsfehler der Indians-Defensive (48.) wurde diese überlaufen, Gardner

bediente Musial und dieser sollte mit seinem zweiten Treffer den 3:5 Endstand

markieren. Zwar kamen die Großstadtindianer durch Huddy und Doyle in der 54.

Minute in Unterzahl zu zwei todsicheren Chancen, doch es war wohl die

Geschichte dieses Spiels, das die Indians auch diese beiden Gelegenheiten nicht

nutzten konnten.

Stimmen:

Joe West (Hannover): „Wir hatten heute eine schwere Tablette zu schlucken. Die

Mannschaft braucht einfach zu viele Chancen, irgendwann verzweifeln die

Stürmer. Dresden war heute reifer und klüger. Wir müssen noch viel an unseren

Schwächen arbeiten.“
Marian Hurtig (Dresden): „Wir können uns freuen, die

zwei schweren Spiele in Tölz und in Hannover gewonnen zu haben. Unser Torwart

hat gut gehalten, und uns im Spiel gehalten. Es war ein schönes Spiel für die

Zuschauer.“

Statistik:

 0:1 (11:20) Guggemos (Vit, Stolikowski);

0:2 (15:37) Weilert (Musial, Gardner); 0:3 (19:07) Gardner (Sikora, Lundmark)

5-4; 1:3 (29:27) Meyer (Breiter) 4-4; 2:3 (37:57) Morrow (Engel; Huddy) 5-3;

2:4 (39:38) Musial (Gardner, Weilert) 5-3; 3:4 (43:55) Doyle (Baumgartner); 3:5

(47:06) Musial (Gardner, Sikora)
Strafen: Hannover 18 – Dresden 30
Schiedsrichter: Seckler (Geretsried)
Zuschauer: 3507

Jens Wilke

 


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