Indians: Feuerwerk zum Jahresende

Mit
einem 7:3 Erfolg über die Roten Teufel aus Bad Nauheim, lieferten die Hannover
Indians den über 4000 Zuschauern am Ende noch einmal eine überzeugende
Vorstellung.
Das Spiel: Ob des
Zuschauerandrangs begann die Partie zehn Minuten später, und es schien die
Hannover Indians in keinster Wiese gestört zu haben. Mit hohem Tempo versuchten
sie von der ersten Sekunde an die Hessen unter Druck zu setzen. Folgerichtig
hatte Ryan Huddy nach zwei Minuten die erste Gelegenheit, verzog aber knapp. Es
mangelte den Hausherren in den nächsten Minuten an der nötigen Effizienz vor
dem Tor. Im Minutentakt vergaben Kevin Du (9.), Robert Suchomski (10.) und
Jamie Chamberlain (11.) ihre Möglichkeiten, ehe die Kulisse am Pferdeturm zum
ersten Mal jubeln durfte. Der am heutigen Abend überragende Suchomski (12.) überwand
mit einem Handgelenksschuss Torsten Schmitt, profitierte aber von einer der
vielen Unsicherheiten des Nauheimer-Keepers. Zwei Minuten später das 2:0. Die
Indians, nach einem spieldauerreifen Foul vom Nauheimer-Neuzugang Tobias Schwab
an Sven Breiter - bei dem Breiter einen Zahn verlor - in Überzahl. Josiah
Anderson erzielte das verdiente zweite Tor für die Hannoveraner. Einziger
Wehrmutstropfen war für das West-Team im ersten Durchgang die
Schulterverletzung von Ryan Huddy, der seiner Mannschaft vermutlich einige
Wochen fehlen wird.
Zu
Beginn des zweiten Drittels zunächst das gleiche Bild, die Indians im
Vorwärtsgang. Chamberlain (24.) traf zum 3:0, und damit war es vorerst mit der
Indians-Herrlichkeit vorbei. Aus unerklärlichen Gründen gab es so etwas wie einen
Bruch im Spiel des Favoriten, die Gäste kamen in der 31. Minute zum
Anschlusstreffer. Brett Hammond traf im Powerplay aus spitzem Winkel. Die
Aufholjagd fand eine Fortsetzung. Schwab (34.) traf zum 3:2, nachdem die Hessen
sich im Indians-Drittel festsetzen konnten. Im Gegenzug zeigte sich Suchomski
unbeeindruckt, sein Schuss landete in den Maschen. Schmitt war in dieser
Situation wohl noch beim Jubeln über das 3:2 seines Teams. Nach exakt 35
gespielten Minuten jubelten die 350 mitgereisten Anhänger der Kurstädter ein
drittes Mal. Schwab markierte aus dem Gewühl seinen zweiten Treffer zum 4:3.
Im
Schlussdurchgang zeigte sich das Heimteam erholt. Fabian Krull (45.) scheiterte
nach einem schönen Move, ehe nach 49 Minuten die Vorentscheidung fiel. Hannover
in Überzahl, und Du passte mit der Rückhand an den langen Pfosten zu Thomas
Morrow, der keine Mühe hatte den Puck im Gehäuse der Roten Teufel unterzubringen.
Sekunden zuvor Glück für die Pferdetürmler, als Schwab nur den Pfosten traf.
Der Widerstand war gebrochen. Sven Breiter (52.) traf im Nachschuss zum 6:3,
ehe Doyle in der 55. Minute den 7:3 Endstand erzielte. Die Gäste zeigten sich,
ob der drohenden Niederlage, nicht von ihrer besten Seite. Ex-Indians Akteur
Sebastian Lehmann (51.) checkte Chamberlain fast schon vorsätzlich in die
offene Bandentür. Anderson musste zwei Minuten vor dem Ende einen Stockstich
einstecken.
Am Rande: …zeigten sich
die Fans der Teufel nicht wirklich als Eishockeyfans. Schossen sie bei ihrer Ankunft
bereits diverse Feuerwerkskörper in den Abendhimmel, so wurde nach dem Spielende
der Gästeblock durch Polizei und Ordnungsdienst geräumt. Sogenannte Fans
zündeten Bengalos. Auch musste die Gästebank durch Ordner geschützt werden,
nachdem Gäste-Trainer Freddy Carroll von einem Kaltgetränk getroffen wurde.
Stimmen: Joe West
(Hannover): „Im ersten Drittel haben wir gut angefangen, während wir im zweiten
nach dem 3:0 eingeschlafen sind. Im letzten Durchgang haben wir noch einmal Gas
gegeben. Es war ein schönes Spiel für unsere Zuschauer. Auch wenn ich
öffentlich selten Spieler lobe oder kritisiere, so muss ich heute Kevin Du, Sven
Breiter, Josiah Anderson, sowie Dennis Meyer Lob aussprechen.“
Freddy
Carroll (Bad Nauheim): „Hannover war in der ersten Hälfte die bessere
Mannschaft, wir haben im Mittelabschnitt gut mitgehalten. Ab der 40. Minute war
es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Der Sieg geht in Ordnung, ist aber zu
hoch ausgefallen.“
Statistik: 1:0 (11:36)
Suchomski (Thomson, Meyer); 2:0 (13:44) Anderson (Doyle, Meyer) 5-4; 3:0
(24:27) Chamberlain (Du, Doyle) 5-4; 3:1 (29:12) Hammond (Golby, Deleurme) 5-4;
3:2 (33:24) Schwab (Golby, Mangold); 4:2 (33:49) Suchomski (Morrow); 4:3
(35:00) Schwab (Golby); 5:3 (48:55) Morrow (Du, Breiter) 5-4; 6:3 (51:17)
Breiter (Meyer, Chamberlain) 5-3; 7:3 (54:50) Doyle (Suchomski)
Strafen:
Hannover 6 – Bad Nauheim 20
Schiedsrichter:
Franz (Bergisch Gladbach)
Zuschauer:
4064
Jens
Wilke