Indians: Die Doyle und Chamberlain Gala

Die
Hannover Indians scheinen für das große Finale um den zweiten Tabellenplatz in
der Oberliga-Nordgruppe gerüstet zu sein. Dank einer überragenden ersten
Sturmreihe wurden die Gäste aus Rostock mit 8:0 zurück an die Ostsee geschickt.
Das Spiel: …entwickelte
sich von der ersten Sekunde an zu einer klaren Angelegenheit. Während die
Gastgeber gestern Abend mit „voller Kapelle“ antraten, reisten die Gäste mit
dem letzten Aufgebot (5 Verteidiger, 7 Stürmer) an. Machten die Indians beim letzten
Gastspiel in Berlin mit derartigen Minikadern so ihre negativen Erfahrungen,
sah dies gegen die Piranhas ganz anders aus. Sofort zeigte das West-Team wer
die Hosen anhatte, kamen durch Kevin Du (2.) nach einem tollen Solo die erste
Chance. Der Druck setzte sich fort, und brachte nach sieben Minuten die ersten
Erfolgserlebnisse. Via Nachschuss traf Jamie Chamberlain zur Führung, die er
nur Sekunden später, nach der wohl kuriosesten Szene der Saison, ausbaute.
Rostocks Keeper Tobias John machte beim anschließenden Bully nur den „Hans guck
in die Luft“, wurde nach einem Schlagschuss von Kyle Doyle von der Mittellinie
jäh aus seinen Träumen gerissen und angeschossen. Die Folgeszene bedeutete den
zweiten Treffer Chamberlains. Pech (z. B. Anderson Pfosten, 11.), eine ganze
Menge Verspieltheit vor dem Tor und ein ansonsten guter John verhinderten, das
die Ostseestädter im ersten Durchgang noch mehr Tore schluckten.
Im
zweiten Drittel verflachte die Partie etwas, die Indians schalteten einen Gang zurück.
So dauerte es bis zur 28. Minute, ehe die erneut über 3000 Fans am Pferdeturm
jubeln durften. Nach einem Pfostentreffer von Chamberlain war Doyle zur Stelle,
traf zum 3:0. Elf Minuten später war es erneut Doyle, der seinen zweiten
Treffer an diesem Abend erzielte.
Diese
beiden Treffer mussten so richtig den Torhunger beim Center geweckt haben. Denn
was im Schlussabschnitt folgte, war die Gala von Doyle und Chamberlain.
Harmonieren die beiden bereits die ganze Saison über, schien es als wollten die
beiden Stürmer es in den letzten 20 Minuten noch einmal unter Beweis stellen.
Teils wunderbar durch Chamberlain vorbereitetet, mal per Schlagschuss von der
blauen Linie, war die Nummer 87 im Indians-Trikot weitere dreimal (43., 47.,
59.) erfolgreich. Er und David Musial (49.) sorgten dafür, dass das Ergebnis am
Ende 8:0 lautete. Ein kleiner Wehrmutstropfen bleibt dennoch vor dem Show-Down
in Leipzig für die Niedersachsen – Verteidiger Michael Dahms schied im Laufe
der Partie mit einer Prellung aus.
Stimmen: Joe West
(Hannover): „Wir haben gut gespielt und schöne Tore geschossen. Doyle und Chamberlain
waren sehr gut heute. Das war Wahnsinn das Doyle heute fünf Tore gemacht hat.“
Wolfgang
Wünsche (Rostock): „Wir sind hier mit einem Minikader angereist, hatten das
fünfte Spiel in zehn Tagen. Die Kräfte haben dementsprechend nachgelassen. Die
vielen Strafen darf man sich unter diesen Voraussetzungen nicht leisten. Es war
keine Disziplin bei uns vorhanden.“
Statistik: 1:0 (6:07) Chamberlain
(Phillips, Stolikowski) 6-5; 2:0 (6:16) Chamberlain (Doyle, Phillips); 3:0
(27:28) Doyle (Chamberlain, Phillips); 4:0 (38:10) Doyle (Chamberlain,
Phillips): 5:0 (42:39) Doyle (Phillips, Chamberlain) 5-4; 6:0 (46:40) Doyle
(Chamberlain, Staltmayr) 4-4; 7:0 (48:05) Musial (Chamberlain, Doyle) 5-3; 8:0
(58:38) Doyle (Musial, Baumgartner) 5-3
Strafen:
Hannover 18 + 10 für Stolikowski – Rostock 22 + 10 für Franz + 10 für Bartanus
Schiedsrichter:
Kissing
Zuschauer:
3162
Jens
Wilke