Indians: Der Pferdeturm hat seine Nummer 15 zurück
Böse Klatsche für die IndiansMit einem in allen Belangen verdienten 4:1 Sieg über den TEV Miesbach starteten die Hannover Indians auch im zehnten Jahr ihres Bestehens mit einem Heimspielerfolg in eine Saison.
Das Spiel: Er war der Mann des Tages und hatte allen Grund es zu genießen. Als die Mannschaft der Hannover Indians nach der Partie zur obligatorischen Ehrenrunde aus der Kabine kam, ließen sie Youngster Robin Thomson den Vortritt und blieben an der Bande stehen. Zunächst ein wenig erschrocken darüber, genoss der 18-jährige Defender dann doch die Ovationen der Fans: „Als ich mich umblickte sah ich die Mannschaft an der Bande stehen, genoss es dann aber alleine die Ehrenrunde laufen zu dürfen“, so die Worte vom Sohn des ECH-Idols Greg Thomson nach dem Spiel.
Was die Auftaktpartie am Pferdetum anging sollte es 41 Minuten dauern, ehe die Hannover Indians die Weichen auf Sieg stellten. In den vorausgegangen ersten zwei Dritteln hielten die Gäste aus Miesbach das Remis, bis Neuzugang Fabian Krull mit dem 2:1 Führungstreffer die Moral der Gäste brach. Diese hatten in der Spielzeit zuvor mit viel Geschick, Fleiss, Glück und vor allem Dank ihres überragenden Keepers Marc-Anthony Franco die Spieler der Hannover Indians schier zur Verzweiflung getrieben. Immer wieder berannten die Indianer das Tor des Italo-Kanadiers, der es sichtlich genoss nach Inaktivität wieder auf dem Eis zu stehen.
Von Beginn an übten die Gastgeber Druck aus, erspielten sich Gelegenheiten im Minutentakt. Doch es kam zunächst die kalte Dusche. Mit ihrer ersten Aktion vor dem Tor von Indians-Keeper Kondelik markierten die Gäste aus Bayern die Führung. Im Nachschuss war Florian Mayer erfolgreich. In der Folgezeit immer wieder das gleiche Bild. Miesbach in der Defensive, die Hannoveraner bemüht, jedoch ohne Fortune und auch mit einer gewissen Umständlichkeit. Bis drei Sekunden vor Schluss – da war es Neuzugang Josiah Anderson der die Fans der Indians aufatmen ließ. Nach einem gewonnenen Bully traf der bullige Neuzugang per Rückhand zum Ausgleich.
Der Mittelabschnitt begann zerfahren. Dank zweier Überzahlsituationen trat der TEV nun häufiger in der Indians-Zone auf, danach aber wieder das gewohnte Bild Die Hausherren dominierten nach Belieben das Geschehen, immer wieder lag den 2875 Zuschauern der Torschrei auf den Lippen, um dann doch enttäuscht aufzustöhnen.
„Ich habe meiner Mannschaft gesagt, sie solle so weitermachen. Irgendwann wird das Tor fallen“, appellierte Indians-Coach Joe West in der zweiten Drittelpause an die Geduld seines Teams. Und er sollte recht behalten. 48 Sekunden waren gespielt, da brach der Bann. Fabian Krull zog ab und der Puck fand den Weg ins Tor. Bei den Gästen stellte sich nun ein Kräfteverschleiß ein, was angesichts der ersten 40 Minuten mehr als logisch war. Nach 50 Minuten folgerichtig die Entscheidung durch den zu Beginn der Woche verpflichteten Alexander Engel. Der Mann aus Duisburg traf in Überzahl mit einem satten Schlagschuss. 127 Sekunden später dann der Auftritt vom Anfangs erwähnten Robin Thomson. Ganz im Stile seines Vater stellte Thomson den 4:1 Endstand her.
Die Stimmen: Zufrieden zeigte sich Joe West nach dem Spiel: „Wir haben heute wenig zugelassen. Im letzten Drittel hatten wir sagenhafte 29:1 Torschüsse und was mich viel mehr freut ist die Tatsache, dass wir heute mit Anderson, Krull, Engel und Thomson vier verschiedenen Torschützen hatten. Robin hat seine gute Leistung gekrönt. Er lernt im Moment unheimlich viel und ist ein guter Junge.“ Sein Gegenüber Marcel Breil zeigte sich nicht gänzlich unzufrieden: „Es war ein verdienter Sieg für Hannover. Dank unseres Torwartes, Glück und guter Arbeit konnten wir lange Zeit mithalten. Irgendwann war die Kraft alle.“
Tore: 0:1 (7:05) Mayer (Rehtaler) 5-4; 1:1 (19:57) Anderson (Baumgartner, Doyle) 4-4; 2:1 (40:48) Krull (Chamberlain); 3:1 (49:02) Engel (Doyle) 5-4; 4:1 (51:09) Thomson (Meyer, Engel) 5-4
Strafen: Hannover 20 – Miesbach 32 + 10 für Cousins + 10 für Fröhlich
Schiedsrichter: Klau (Griesenbrauck-Sümmern)
Zuschauer: 2875
Jens Wilke