Indians: Brave Gastgeber zu Weihnachten

Mit
einer überflüssigen 4:5 Niederlage nach Penaltyschiessen gegen die Saale Bulls aus
Halle, bescherten die Niedersachsen ihren Anhängern keinen schönen
Weihnachtsfestabschluss.
Das Spiel: Mit einem
vermehrten Überzahltraining für die Indians begann die Partie gegen die Hallenser.
32 Sekunden dauerte es, ehe der erste Gästeakteur auf die Strafbank musste. Die
Hausherren agierten in den Anfangsminuten mit sehr viel Schwung und Tempo, was
den Anhaltinern noch zwei weitere Strafen einbrachte. Doch diese Anfangsminuten
waren charakteristisch für das Spiel der Hannoveraner am gestrigen Abend. Sie
nutzten diese Schlüsselszenen nicht, zogen ihr Powerplay teils zu umständlich
auf, schossen zu ungenau, agierten ohne Fortune. Wie auch Dennis Meyer in der
neunten Minute, als er alleine auf Bullen-Keeper Lukas Smolka zulief, ihn aber
nicht überwinden konnte. Eine Schwalbe von Robert Vavroch brachte den Gästen
die nächste Strafzeit, und die nutzten die Hannoveraner. Josiah Anderson (13.)
erzielte die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung, nachdem er einen Schlagschuss
von Peter Baumgartner noch entscheidend abfälschen konnte. Nach dem Rückstand
kam das Team von Robert Torgler besser in die Partie. Bei eigener numerischer
Überlegenheit, nach 17 Minuten, hatten sie die ersten Szenen vor dem Tor von
Sandro Agricola. Jedoch ohne Erfolg.
Ausgeglichener
verlief der Mittelabschnitt. Halle trat selbstbewusster auf, kamen fast schon
folgerichtig zur großen Ausgleichschance nach 25 Minuten. Martin Miklik
scheiterte bei einem Penalty, den er zuvor bei einem Break selbst heraus geholt
hatte. Halle weiter im Vorwärtsgang, musste aber zusehen wie Alex Engel (28.)
in Unterzahl einen Angriff abfing, mustergültig Jamie Chamberlain bediente und
dieser Smolka zum 2:0 überwand. Fast schon beflügelt vom zweiten Treffer, war
auch die nächste Angriffsaktion für die Pferdetürmler erfolgreich. Josiah Anderson
(29.) bediente bei einem weiteren Konter Ryan Huddy, der unwiderstehlich die
vermeintliche Vorentscheidung markierte. Halles neuer Coach Torgler reagierte,
nahm eine Auszeit, und brachte damit Hannover aus dem Konzept. Stephan Kuhlee
(31.) nutzte eine leichte Unsicherheit von Agricola, als er im Nachschuss zum
3:1 einschob. Vier Minuten später jubelten die 300 mitgereisten Bulls-Fans ein
zweites Mal, als Alexander Rusch zum 3:2 traf. Nach einem Puckverlust und einem
schlechten Wechsel der Heimmannschaft vollendete Rusch einen Konter. Hätte in
der 40. Minute Miklik die große Ausgleichsmöglichkeit genutzt, es wäre noch
nicht einmal unverdient gewesen. Doch anstatt den Puck über den am Boden
liegenden Agricola zu heben, schoss der Slowake den Indians-Keeper an.
Doch
der Ausgleich sollte nicht lange auf sich warten lassen. 22 Sekunden waren im
letzten Drittel absolviert, da war es Milan Kubis vorbehalten, das 3:3 zu
erzielen. Nachdem er einmal um das Indians-Gehäuse kurvte, traf er mit einem
Rückhandschuss. Die Reaktion der West-Boys ließ nicht lange auf sich warten. Im
direkten Gegenzug zog Indians-Kapitän Josef Staltmayr ab und der Puck fand den
Weg ins Tor. Doch auch dieser Nackenschlag konnte den Gästen nichts anhaben.
Unbeeindruckt versuchten sie alles, und hatten Erfolg. Drei Minuten vor dem
Ende traf Ales Dvorak von der blauen Linie in Überzahl zum 4:4. Dabei blieb es,
trotz der Chance für Hannovers Sven Breiter (59.), bis zum Ende. Auch die
anschließende Verlängerung bescherte beiden Teams keinen gewinnbringenden
Treffer. Das Penaltyschiessen musste entscheiden. Dort war nur Gäste-Stürmer
Vavroch erfolgreich, und bescherte seinem Team unverhoffte zwei Punkte.
Stimmen: Joe West
(Hannover): „Heute haben wir uns in Überzahl schwer getan, haben nicht das
gemacht was wir trainiert haben. Auch waren wir in der Defensive nicht schlau
genug. Diese Niederlage tut weh, ein paar Spieler zeigen in letzter Zeit keine
Konstanz.“
Robert
Torgler (Halle): „Es war ein super Spiel für die Zuschauer. Viel Kampf, viele
Schüsse, und es war spannend. Beide Teams hätten gewinnen können, aber am Ende
geht der Sieg für uns in Ordnung.“
Statistik: 1:0 (12:31)
Anderson (Baumgartner, Huddy) 5-4; 2:0 (27:04) Chamberlain (Engel, Doyle) 4-5;
3:0 (28:42) Huddy (Du, Anderson); 3:1 (30:59) Kuhlee (Thiede, Dvorak); 3:2
(34:58) Rusch (Zille, Schertz); 3:3 (40:22) Kubis (Miklik); 4:3 (40:42)
Staltmayr (Huddy, Du); 4:4 (56:54) Dvorak (Zatopek, Vavroch) 5-4; 4:5 (65:00)
Vavroch (GWS)
Strafen:
Hannover 14 – Halle 20 + 10 für Kubis
Schiedsrichter:
Vogl (Thanning)
Zuschauer:
3053
Jens
Wilke