Indians: Aus dem Bauch heraus zum Kantersieg

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Lesedauer: ca. 2 Minuten

Mit einer grandiosen Leistung und einem 9:1 Kantersieg,

glichen die Hannover Indians am Sonntagabend gegen den EV Ravensburg zum 1:1 in der

Viertelfinalserie aus.

Zum Spiel: Ging es am Freitag zwischen dem ECH und

dem EVR denkbar knapp aus, so erlebten heute die Fans am altehrwürdigen

Pferdeturm einen denkwürdigen Abend. Lag der Druck des Gewinnen müssens auf den

Schultern der Indians, so sah man es den Niedersachsen nicht an. Mit einer

Entschlossenheit, die man in dieser Saison selten sah, überrannten die

Hannoveraner ihre Gäste, um sie im Laufe der Partie komplett in ihre

Einzelteile zu zerlegen. Den Startschuss gab Markus Rohde nach zwei Minuten,

als er nach einem Break im Nachschuss den Puck zur Führung versenkte. Das  EVR-Keeper Leo Conti bei diesem Tor nicht die

beste Figur abgab, sollte im Verlauf der Spielzeit symptomatisch für das Spiel

der Oberschwaben sein. Denn in der Folgezeit spielten sich die Mannen von Joe

West in einen wahren Rausch. Tyler Butler (7.) und Kyle Doyle (8., 10.)

schraubten das Ergebnis auf 4:0, und die Gäste durften sich beim Eishockeygott

bedanken, das es bis zur Drittelpause bei diesem Ergebnis blieb. Auch blieb die

Auszeit (8.) von EVR-Trainer Georg Holzmann wirkungslos.

Zu Beginn des Mittelabschnitts zog Holzmann den nächsten

Joker, für Conti kam Dominik Lonscher, der im weiteren Verlauf der Partie den

Job im Tor der Ravensburger auch nicht erfolgreicher gestalten konnte. Sein

Team kam bis zur Mitte der Spielzeit zwar besser ins Spiel, konnte aber ihre

sich erspielten Chancen nicht nutzen. Gerade Peter Campbell versuchte es

mehrmals, konnte aber seinen ehemaligen Weggefährten Roman Kondelik im

Indians-Tor nicht überwinden. Besser machten es da die Hausherren, innerhalb

von nur fünf Minuten erhöhten sie auf 7:0. Die heute wie aufgezogen wirkende

Reihe um Doyle, Jamie Chamberlain und Jan Welke zeigten sich für diese Tore

verantwortlich.

Jubeln durften sich die knapp 50 mitgereisten Fans aus

Ravensburg zu Beginn des letzten Drittels. Ron Newhook erzielte den

Ehrentreffer für seine Mannschaft, es sollte das erste und letzte

Erfolgserlebnis für den EVR gewesen sein. In genau 60 Sekunden folgten das 8:1

und 9:1 durch Doyle (45.) und Jordan Webb (46.), womit Ergebnistechnisch das

Spiel gelaufen war. Die Gäste versuchten zwar durch reichliche Nicklichkeiten

die Indians-Akteure zu provozieren, doch diese liessen sich auf dieses

Spielchen nicht ein. Joe West gab seinem Nachwuchs Eiszeit, sogar Ersatzkeeper

Andreas Jenike durfte Play-Off-Luft schnuppern.

Am Rande: ...waren alle Beteiligten noch Gefangen von

dem Geschehenen. Dennoch fanden beide Trainer schnell ihre Sprache wieder.

Georg Holzmann versprach den Indians am kommenden Freitag einen heissen Tanz:

„Hannover kann sicher sein, dass am Freitag ein anderes EVR-Team auflaufen

wird. Wir waren heute nicht bereit die Zweikämpfe anzunehmen.“ Indians-Coach

Joe West verriet danach das Erfolgsgeheimnis, das ihn veranlasste Welke zu

Doyle und Chamberlain zu stecken (an sechs von neun Toren beteiligt): „Mein

Bauchgefühl sagte mir heute morgen, Sven Breiter gegen Jan Welke auszutauschen.

Ich bin überrascht wie gut wir heute gespielt haben. Wir sind aufgetreten wie

eine Spitzenmannschaft.“

Statistik:

Tore: 1:0 (1:44) Rohde; 2:0 (6:38) Butler (Meyer, Draxler)

5-4; 3:0 (7:41) Doyle (Welke) 5-4; 4:0 (9:10) Doyle (Welke, Chamberlain); 5:0

(33:42) Chamberlain (Welke) 5-4; 6:0 (35:20) Doyle (Welke, Chamberlain); 7:0

(38:42) Welke (Doyle, Chamberlain); 7:1 (41:01) Newhook (Kujala, Campbell) 5-4;

8:1 (44:32) Doyle (Chamberlain) 5-3; 9:1 (45:32) Webb (Draxler, Schuster) 5-3

Strafen: Hannover 26 – Ravensburg 36 + 10 für Wedl + 10 für

Gorgenländer

Schiedsrichter: Neubert (Berlin)

Zuschauer: 3121

Jens Wilke    


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