Indians: 7:0 Demontage des Tabellenzweiten
Böse Klatsche für die Indians
Mit
einem in der Höhe nicht unbedingt erwarteten 7:0 Erfolg - vor erneut ausverkaufter
Kulisse - über die Blue Lions Leipzig festigten die Hannover Indians ihre
Ausnahmestellung in der Oberliga Nordgruppe.
Das Spiel: Es war 48
Minuten fast schon eine Demontage des nominell ärgsten Kontrahenten der
Hannover Indians, ehe die von allen erwartete „Rache“, für die Aktion von
Lions-Verteidiger Andreas Felsch gegen Indians-Stürmer Jamie Chamberlain von vor
drei Wochen, stattfand. Damals schied Chamberlain mit einem dreifachen
Nasenbeinbrauch nach einer Attacke Felsch´ aus, und wer die Hannover Indians
kennt, der wusste das diese Aktion nicht ohne Folge bleiben wird. So geriet besagte
48. Minute zu einer wüsten Massenschlägerei beider Teams, nachdem Adam Dewan
„zum Tanz aufforderte“. Ergebnis der minutenlangen Auseinandersetzung waren
fast schon rekordverdächtige 200 Strafminuten auf einen Schlag.
Blickt
man auf das Sportliche, so sah man eine haushoch überlegende
Indians-Mannschaft, die eigentlich nur bis zur Führung durch Bryan Phillips
(13.) wirkliche Mühe mit den Gästen aus der Partnerstadt hatte. Ähnlich wie
beim 8:2 Erfolg Ende Oktober dominierte der Spitzenreiter das Geschehen auf dem
Eis nach Belieben, was nach dem Doppelschlag durch Rob Hisey (21.) und Rohatsch
(22.) endgültig in Richtung Indians Sieg steuerte. Die Sachsen zeigten sich in
der Folgezeit völlig von der Rolle, und wenn sie dann doch einmal gefährlich
vor dem Indian-Tor auftauchten, so stand einem Leipziger Treffer Indians-Keeper
Benni Voigt im Weg, der heute das zeigte was man sich von ihm erhoffte. Kyle
Doyle erhöhte nach 34 Minuten auf 4:0, als er den am Boden liegenden Sebastian
Staudt überwand. Leipzigs-Coach Zdenek Travnicek nahm anschließend eine Auszeit
und tauschte Staudt gegen Rotislav Kosarek, der sich aber in der Folgezeit dem
Indians Sturmlauf ähnlich machtlos zeigte, wie sein Vorgänger. Josiah Anderson
(44.), Jamie Chamberlain (48.) und Tobias Stolikowski (57.) schraubten das
Resultat am Ende auf 7:0.
Neben
der bereits angesprochenen Massenkeilerei darf auch die Aktion Kosarek´s nicht
unerwähnt bleiben, der nach der Schlußsirene mit seinem Schläger in
Maschinengewehr-Art in Richtung Tribünen „feuerte“. Bleibt zu hoffen, dass man
sich bei den nächsten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in Zukunft nur
noch auf das Sportliche konzentriert. Denn Szenen wie die am heutigen Abend
schaden nicht nur beiden Mannschaften, sondern auch, bei einer Wiederholung,
dem Eishockey.
Stimmen: Joe West (Hannover):
„Wir haben gut angefangen, haben mehr Druck ausgeübt. Die schnellen Tore zu
Beginn des zweiten Drittels haben uns das nötige Selbstvertrauen gegeben.“
Zdenek
Travnicek (Leipzig): „Hannover hat verdient gewonnen. Wir haben bekannterweise
interne Probleme, dadurch wird es wohl in der nächsten Zeit nicht besser werden
bei uns.“
Statistik: 1:0 (12:08)
Phillips (Doyle, Chamberlain); 2:0 (20:28) Hisey (Hemmes, Bagu) 4-5; 3:0
(21:50) Rohatsch (Doyle, Phillips); 4:0 (33:47) Doyle (Chamberlain, Bagu); 5:0
(43:24) Anderson (Hisey, Del Monte) 5-4; 6:0 (47:08) Chamberlain (Doyle,
Phillips); 7:0 (56:23) Stolikowski (Doyle, Staltmayr) 4-4
Strafminuten:
Hannover 14 + 10 für Chamberlain, Stolikowski +v Matchstrafen für Dewan, Anderson + 5 + Spieldauer für Hisey,
Carciola – Leipzig 14 + 5 + Spieldauer für Heyer, J. Müller, Orkan, Mikesz
Schiedsrichter:
Györgyicze
Zuschauer:
4608
Jens
Wilke