In letzter Sekunde

Der Herner EV konnte am Freitagabend zufrieden und mit zwei Punkten aus der Eisarena in Leipzig die Heimreise ins Ruhrgebiet antreten. Bisher hatten die Blue Lions erst drei Heimspiele in der laufenden Saison verloren – der HEV sorgte gestern für deren 4. Niederlage; Herne gewann mit 4:3 (1:1, 1:1, 1:1, 1:0) nach Verlängerung.
Von der ersten Sekunde an gingen die Herner konzentriert und motiviert in die Partie. Belohnt wurde dies durch Shannon McNevans Führungstreffer in der zehnten Minute. Die Hausherren fanden nur schwer ins Spiel und konnten auch eine erste Überzahlsituation nicht verwerten. Kurz vor Drittelende nutzten die Blue Lions dann aber ihr zweites Überzahlspiel durch Jozef Potac zum Ausgleich.
Der HEV begann das zweite wie das erste Drittel und setzte Leipzig früh unter Druck. In der 28. Minute erzielte Neuzugang Rory Rawlyk die erneute HEV-Führung. Leipzig antwortete in der 31. Minute durch Tobias Orkan. Somit ging es in einem ausgeglichenen Spiel mit 2:2 in die letzte Drittelpause.
Leipzig kam besser aus der Pause und drängte auf den Führungstreffer. In der 43. Minute sollte dieser auch gelingen. Kasper Kenig ließ die Leipziger jubeln und brachte die Hausherren erstmals in Führung. Die 944 Zuschauer in der alten Messehalle bekamen nun ein Spiel mit guten Chancen auf beiden Seiten zu sehen. Es verstrich Minute um Minute im letzten Drittel ohne weitere Treffer. Die Uhr lief herunter und drei Sekunden vor Schluss erzwangen die Gysenberger bei einer angezeigten Strafe gegen Leipzig ein Bully vor dem Gästetor. Die wohl letzte Chance auf den Ausgleich. Coach Niklas Sundblad nahm eine Auszeit, gab letzte Anweisungen und ersetzte Torhüter Marc Dillmann durch einen sechsten Feldspieler. Bullygewinn durch Nils Liesegang zu Shannon McNevan, Pass auf Igor Alexandrov, Schuss, Tor! Die Uhr zeigte 59:59 an und der HEV hatte tatsächlich noch das 3:3 erzielt, einen Punkt gesichert und die Verlängerung erzwungen.
In der Verlängerung hatten zunächst die Hausherren eine Überzahlsituation, allerdings nur für 46 Sekunden. Dann musste ein Leipziger auf der Strafbank Platz nehmen. Dadurch war Herne etwas eher wieder vollzählig und erhöhte nochmal den Druck. Man merkte den Gysenbergern den Siegeswillen in dieser Phase des Spiels deutlich an und nachdem McNevan und Asselin gute Vorarbeit geleistet hatten, war es Martin „Bodo“ Hamann, der 17 Sekunden vor Ende der Verlängerung in Überzahl den 4:3-Siegtreffer erzielte. Das Spiel gegen Deggendorf Fire beginnt am Sonntag um 18:30 Uhr in der Eissporthalle am Herner Gysenberg.
Tore: 0:1 (9:43) McNevan (Pigache, Rehthaler), 1:1 (19:20) Potac (Kenig M., Hoffmann/5-4), 1:2 (27:19) Rawlyk (Rimbeck, Kimmel), 2:2 (30:46) Orkan (Witting, Heyer), 3:2 (42:11) Kenig K. (Potac, Hoffmann), 3:3 (59:59) Alexandrov (McNevan, Liesegang/6-4). 3:4 (64:43) Hamann (McNevan, Asselin/4-3). Strafen: Leipzig 12, Herne 12. Zuschauer: 944.