Im Stile einen Spitzenmannschaft: Tölz nach Sieg in Freiburg Tabellenführer

Gut
gelaunt und charmant präsentierte sich Axel Kammerer bei der Pressekonferenz
nach dem Gastspiel seiner Tölzer Löwen beim EHC Freiburg: „Jetzt schauds ned so
traurig. Die Mannschaft is ned schlecht!“, versuchte der Coach der Isarwinkler
den Anhang der Wölfe aufzubauen. Vorausgegangen war ein eher mäßiges
Oberligaeishockeyspiel, das die Löwen trotz eines Tiefs im zweiten Drittel
aufgrund ausgezeichneter Leistungen im ersten Spielabschnitt und in der
Schlussphase souverän mit 5:2 (2:0, 0:0, 3:2) für sich entschieden. Für Tölz
erfolgreich waren Dubé (2), MacSweyn, Stefan Endraß und Mötsch, für Freiburg
durften sich Mamonovs und Samendinger in die Torschützenliste eintragen.
Der
EHC Freiburg macht derzeit eine schwere Zeit durch. Nach einem turbulenten
Sommer und einem etwas zähen Start hatten sich die Wölfe ab Mitte September
eigentlich deutlich stabilisiert. Im November konnten die Breisgauer aber keinen
einzigen Sieg einfahren und holten lediglich 3 Punkte aus Spielen, in denen sie
ein Unentschieden nach regulärer Spielzeit erreicht hatten. Sperren,
Verletzungen und vielleicht auch die eine oder andere strittige
Personalentscheidung sorgten dafür, dass die Stimmung bei den Südbadenern
derzeit ziemlich im Keller ist.
Zur
Stimmungsaufhellung konnten die Tölzer Löwen nichts beitragen. Zu gut
präsentierte sich die Mannschaft von Axel Kammerer, gestärkt durch den 3:0-Sieg
im Derby gegen den SC Riessersee im ersten Spielabschnitt. Gleich der erste
gelungene Angriff konnte in ein Tor umgemünzt werden. Yanick Dubé hatte den vor
dem Tor freistehenden Stefan Endraß mustergültig bedient und dieser fand
eiskalt die Lücke. 1:0 bereits in der 2. Spielminute!
Dubé
knüpfte nahtlos an seine ausgezeichnete Leistung vom Freitag an und markierte
in der 14. Minute das 2:0 – in Unterzahl!
Das
zweite Drittel bot qualitativ weniger gutes Eishockey. Die Löwen leisteten sich
eine Vielzahl kleinerer Fehler und
brachten sich durch unnötige Strafzeiten selbst aus dem Konzept. Doch der EHC
vermochte aus den insgesamt 8 Minuten 5 gegen 4 kein kein Kapital zu schlagen.
Auch als Daniel Mötsch 2+2 Strafminuten für unabsichtlichen hohen Stock mit
Verletzungsfolge auf der Strafbank verbrachte, erarbeiteten sich die Breisgauer
kaum Chancen.Viele seiner Kollegen hätten in dieser Situation vermutlich eine
Spieldauerdisziplinarstrafe verhängt. Doch Referee Naunheims Entscheidung
entspricht den Regeln und fügte sich nahtlos in die unaufgeregte und souveräne
Spielleitung des Trierers ein.
Auch
im Schlussabschnitt gelang es den Isarwinklern zunächst nicht an die Leistung
aus dem Anfangsdrittel anzuknüpfen, bis ein Weckruf die Löwen aufrüttelte. Jan
Schinköthe saß für 2 Minuten wegen Hakens draußen als Vladimirs Mamonovs von
der Blauen Linie abzog und Marko Suvelo zum ersten Mal hinter sich greifen
musste. Der Anschlusstreffer! Doch nur eineinhalb Minuten später war der alte
Abstand wieder hergestellt. Daniel Mötsch fälschte einen Blueliner von Jan
Schinköthe unhaltbar zum ersten Punktspieltor seiner Laufbahn im
Seniorenbereich ab.
Freiburg
drängte in der Folgezeit auf den erneuten Anschluss, vernachlässigte dabei
jedoch die Defensive. Bauer verlor in aussichtsreicher Schussposition die
Scheibe an den attackierenden Yanick Dubé, der sich dadurch einen erneuten
Alleingang erarbeitete und diesen in gewohnt souveräner Manier zum 4:1 versenkte.
Bei so viel Brillanz wollte die erste Sturmreihe der Tölzer nicht zurückstehen.
Kurt MacSweyn vollendete eine sehenswerte Kombination seiner Nebenleute mit dem
fünften Löwen-Treffer. Freiburg hatte da freilich nichts mehr entgegenzusetzen.
Das 5:2 durch Samendinger in der 56. Spielminute war lediglich
Ergebniskosmetik.
Wölfe-Coach
Sergej Svetlov verwies auf der Pressekonferenz auf die zahlreichen
angeschlagenen und verletzten Spieler, die die Arbeit sowohl im Spiel als auch
im Training erschweren würden. Axel Kammerer gab wie bereits erwähnt
Schützenhilfe und fügte hinzu: „Wenn die Verletzten wieder da sind, ist mit
Freiburg noch zu rechnen. Die Play-offs schafft ihr sicher.“ Solche aufbauenden
Worte gehen natürlich besonders dann leicht über die Lippen, wenn man wie Axel
Kammerers Mannschaft an diesem Wochenende sich mit guten Leistungen an die
Tabellenspitze gespielt hat. (or/tfk)
EHC Freiburg
– EC Bad Tölz 2:5 (0:2, 0:0, 2:3)
Tore:
0:1 (01:21) S. Endraß (Mulock, Dubé), 0:2 (13:08) Dubé (Rohner, Bergmann, 4-5),
1:2 (46:33) Mamonovs (Samendinger, Hoffmann, 5-4), 1:3 (48:13) Mötsch
(Schinköthe, Urban), 1:4 (49:53) Dubé, 1:5 (52:54) MacSweyn (Schönberger,
Reader), 2:5 (55:12) Samendinger (Hoffmann, Ketter)
Schiedsrichter: Eric Naunheim (ESC Trier)
Strafminuten: Freiburg
6 - Bad Tölz 16
Spieler
des Spiels: Marko Suvelo