Im Schongang: Selber "Wölfe" besiegen Canada All Stars mit 6:4
Erster Heimerfolg: "Wölfe" gewinnen 3:0 gegen Berlin CapitalsDer ERC Selb gewann sein gestriges Testspiel gegen die Canada All Stars von Frank Carnevale mit 6:4 (2:1; 4:2; 0:1). Die knapp 700 Zuschauer in der Hutschenreuther Eissporthalle brauchten ihr Kommen nicht bereuen und sahen ein über weite Strecken sehr unterhaltsames, munteres Testspielchen gegen die von Frank Carnevale durch Deutschland ziehende Truppe. Hauptaugenmerk der "Wölfe-Fans" war natürlich der mit einer Gastspielgenehmigung eingesetzte Testspieler Corey Spring. Der 32jährige Kanadier agierte zusammen mit Landsmann Dale Crombeen und Sascha Grögor in der 1. Sturmreihe und zeigte einige gute Ansätze, ein abschließendes Urteil über seine Leistungsstärke war in den 60 Spielminuten nicht möglich. Die Hausherren legten gleich voll nach dem Geschmack des eigenen Anhangs los, nur 57 Sekunden waren auf der Stadionuhr hochgezählt, als Vaclav Mandous auf Zuspiel von Marc Garthe das 1:0 schoß. Die "Wölfe" nicht nur aufgrund des Führungstreffers von nun an klar tonangebend auf dem Eis, die Kanadier wirkten sehr verhalten, einzig durch schnelle Konter versprühten sie einen Hauch von Gefahr. Endstation dieser Aktionen der gutaufgelegte Goalie Kai Fischer. Das "Wölfe-Spiel" lief im Gegensatz zu den vorherigen Auftritten gefälliger, es wurden auch viele Torchancen herausgearbeitet. "Nachwuchsjuwel" Florian Ondruschka hatte binnen weniger Sekunden (10.Min) zwei dicke "Dinger" auf der Schaufel. Zufrieden konnte Tapio Rautalammi mit dem Überzahlspiel seiner Jungs sein. Als der auf Gästeseite "böser Bube" Doug Bosse (acht der vierzehn Minuten gingen auf sein Konto) das erstemal auf der Strafbank Platz nehmen durfte, dauerte es gerade einmal sechs Sekunden, als Björn Eden den Hammer "auspackte" und zum 2:0 einhämmerte. Eine Unachtsamkeit in der Selber Hintermannschaft führte dazu, dass die Ahornblätter noch vor der ersten Pause das 1:2 erzielen durften, unglücklich rutschte dabei Kai Fischer, er an diesem Abend ansonst eine gute Leistung ablieferte, die Scheibe über die Fanghand. Der zweite Abschnitt begann äußerst ungünstig aus Selber Sicht. Ein Stellungsfehler von Drobny war der Auslöser der fehlenden Zuordnung im Selber Defensivbereich und das 2:2 war besiegelt. Ein Treffer, der aber die "Wölfe" mehr beflügelte als die Gäste aus dem Mutterland des Eishockeys. Die Hausherren besaßen nun eine ganz starke Phase und innerhalb von gut sieben Minuten wurde das Ergebnis mit sehenswerten Treffern auf 6:2 in die Höhe geschraubt, ehe ein 3/5 Unterzahlspiel den dritten Gegentreffer bedeutete. Der Schlussabschnitt hatte keine nennenswerten Höhepunkte mehr zu bieten, die Kanadier wirkten kräftemäßig ausgepowert und die "Wölfe" schalteten ebenfalls einige Gänge zurück, bis auf schön herausgespielte Spielzüge ohne nennenswertes Ergebnis und den vierten Treffer der Gäste kurz vor Ende passierte nichts mehr. Das Ergebnis sollte in keinster Weise überbewertet werden, zumal die Kanadier nur streckenweise Gegenwehr boten, ansonsten der ERC Selb eine Nummer zu groß wirkte. Dennoch braucht die Leistung des "Wolfsrudels" auch nicht geschmälert werden, die Ligenkonkurrenten Bayreuth oder Hassfurt taten sich im Hinblick auf das Ergebnis anscheinend bedeutend schwerer gegen die Ahornblätter. Eine gute Partie bot der zuletzt von vielen Fans leicht in der Kritik gestandene Kai Fischer, der eine harte Trainingswoche mit einem guten Spiel abrundete, wirkte in vielen Situationen deutlich sicherer und abgeklärter als zuletzt. In der Abwehr ragte einmal mehr Björn Eden heraus, der zudem auch viele Akzente nach vorne setzte. Eine Wertung zur ersten Sturmformation ist schwer, da Corey Spring sicherlich noch ein paar Trainingseinheiten mit seinen neuen Kollegen benötigt. In der zweiten Reihe lief die Scheibe mit Garthe, Mandous und Jaworin schon sehr ordentlich, getoppt wurde das Spiel nach vorne nur vom "Traumtrio" König, Ondruschka, Trolda, die, wie in den Spielen zuvor, nach Herzenslust kombinierten und drei der sechs Treffer zum Sieg beisteuerten.