Hockey goes to Africa
Akademiker für Ligaauftakt gerüstet
Sport verbindet Welten,
überwindet Grenzen und dient auch der sozialen Entwicklung –
sagen unsere Politiker gerne. Und das sind nicht nur die Olympischen
Spiele, die Eishockey- oder die gerade erst zu Ende gegangene
Fußball-Weltmeisterschaft in Afrika: es sind die „kleinen
Events“, die zeigen, wie wichtig Sport auf dieser Welt sein kann.
Über viele Ländergrenzen, sogar mehrere Kontinente hinweg
stellen dies zur Zeit der letztjährige Sachsenligaspieler Till
Gröner (FASS Berlin) und der ehemalige Regionalligaspieler Lasse
Schulze (Young Capitals, FASS Berlin) sehr eindrucksvoll unter
Beweis.
Beide organisieren schon
seit geraumer Zeit das erste Floorball Hockeyturnier auf
afrikanischen Boden. Floorball oder auch Unihockey stammt, wie es der
Name auch schon sagt, vom Hockey ab und wurde über das Bandy in
den 1970er Jahren in Schweden, Finnland und der Schweiz entwickelt
und ist einfach gesagt „Eishockey auf Parkett“. Das Turnier
findet in Ruanda statt und startet am 23. Juli.
Ruanda ist eines der
ärmsten Länder der Welt und den meisten älteren Lesern
sicherlich durch die jahrelangen Konflikte zwischen den Volksgruppen
Hutu und Tutsi und dem damit verbundenen Völkermord an den Tutsi
von 1994 im Gedächtnis, wodurch das Land einen
überdurchschnittlich hohen Anteil an Unter-14-Jährigen
aufweist. Der Tagesdurchschnittsverdienst eines männlichen
Bewohners liegt bei ca. 1,50 Euro. Meist müssen davon auch noch
ein oder mehrere Kinder ernährt werden. Irgendeine Form von
Sport zu finanzieren ist mit so einem Einkommen natürlich nicht
möglich. Für solch ein Event wurde und wird also viel Hilfe
benötigt. Till und Lasse ist es mit ihrem Engagement gelungen,
Unterstützer aus aller Welt zu finden. Unter anderen haben sich
neben dem FASS Berlin auch die Eishockeyabteilung des OSC Berlin
bereit erklärt, die beiden bei ihrem Projekt zu unterstützen.
Bisher konnte auf diese Art ein erheblicher Teil des dafür
benötigten Hockey-Equipments finanziert werden. Da Lasse Schulze
momentan seinen Lebensmittelpunkt in Kanada hat, konnten auch dort
Unterstützer gefunden werden.
Am Floorball United Cup
teilnehmen werden zwölf Teams aus aller Welt. Neben dem
Gastgeberland Ruanda werden auch Mannschaften aus Deutschland,
Finnland und Kanada an diesem Event teilnehmen. Alle Erlöse
dieses Turniers, für das ein Sonderkonto eingerichtet wurde,
kommen Kindern in Ruanda zugute. Wer Interesse hat, dieses
beachtenswerte Projekt zu unterstützen, kann sich unter
[email protected] mit Riitta Schulze (BEV/F.A.S.S. Berlin) in
Verbindung setzen; sie steht mit Till Gröner und Lasse Schulze
im ständigen Kontakt und kann eventuelle Anfragen entsprechend
weiterleiten bzw. auch selbst beantworten.