Hochmut kommt vor dem Fall - Falken verlieren 4:0-Führung und einen Punkt

Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamZwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason Dunham
Lesedauer: ca. 3 Minuten

49 Minuten lang dominierten die Heilbronner Falken das Spiel gegen den

stark

ersatzgeschwächten EV Weiden. Durch individuelle Fehler verhalfen sie

den Blue Devils jedoch zum Ausgleich und konnten sich erst in der

Verlängerung zwei Punkte sichern. Ein Zähler fehlt den Heilbronnern nun

weiterhin, um Platz zwei der Tabelle sicher zu haben.


Weidens Trainer Jiri

Neubauer, der schon unter der Woche auf viele Spieler

im Training

krankheitsbedingt verzichten musste, fehlten Waldowsky, Meindl,

Hagn, Fendt,

Hausmanninger und der interne Topscorer, Verteidiger Turo Virta. Bei den Falken musste als überzähliger Spieler Fabian Krull

pausieren, dafür rückte Henry Martens ins Team. Rico Rossi konnte also

mit vier Blöcken aus den Vollen schöpfen, während Neubauer nur drei

Sturmreihen und vier Verteidiger zur Verfügung hatte. So strahlten von

Anfang an die Falken Überlegenheit aus. Vor dem gegnerischen Tor war

man im ersten Drittel das gefährlichere Team, stand defensiv recht

sicher und ließ für die Gastgeber keine klaren Chancen zu. Schon nach

drei Minuten konnte Carciola EVW-Keeper Ower zum 0:1 bezwingen,

Petrozza legte vier Minuten später frei stehend das 0:2 hinterher.

Ansonsten war der erste Durchgang arm an echten Höhepunkten, Weiden

hielt optisch durchaus mit, aber Heilbronn hatte die Partie im Griff.


Dies

änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht, im Gegenteil dominierten

nun

die Falken noch deutlicher und waren klar die bessere

Mannschaft.

Folgerichtig erhöhte Petrozza in Überzahl aus kurzer Distanz auf

0:3. Weidens beste Chance vergab Frank nach 30 Minuten, Glaser kratzte

die Scheibe von der Linie. Als Walther bei den Falken auf der Strafbank

saß, eroberte sich Stanley die Scheibe und konterte zusammen mit

Petrozza, Stanley schloss selbst ab und traf zum 0:4 - natürlich längst

die Entscheidung.


Das dachten sicherlich sämtliche 1.113 Zuschauer in der

Weidener

Eissporthalle, die bis zu diesem Zeitpunkt einen dominanten und

cleveren HEC

gegen einen spürbar ersatzgeschwächten und nicht besonders

gefährlichen

Gastgeber gesehen hatten. Doch im Eishockey ist auch das keine

Garantie,

nicht im letzten Drittel eine praktisch sicher gewonnene Partie

völlig aus

der Hand zu geben und dafür verdientermaßen bestraft zu werden.

Die Falken

dachten, sie mussten nur noch das Allernötigste tun, nahmen das

Tempo aus

dem Spiel, spielten nicht mehr zielstrebig und gingen den

Zweikämpfen aus

dem Weg. Zwangsläufig kamen die Blue Devils besser in die

Partie, kamen zu

Gelegenheiten. Unnötige Strafen folgten, Penk zog im

Powerplay ab und es

stand 1:4 - sicher nicht mehr als der Ehrentreffer...

Doch spätestens die

Riesenchance von Geigenmüller im nächsten Shift, als

Glaser in höchster Not

rettete, hätte die Falken wachrütteln müssen. Doch es

half nichts, Carciola

musste sechs Minuten vor Schluss die Notbremse ziehen,

Korinek verwandelte

den fälligen Penalty und Weiden war voll im Spiel.

Weitere Strafen folgten,

die Gastgeber im Powerplay. Zunächst konnte der HEC

noch eine Minute bei

drei-gegen-fünf überstehen, doch dann kam wiederum Penk

an der blauen Linie

zum Schuss und verkürzte 61 Sekunden vor dem Ende auf

3:4. Eine

Co-Produktion von Glaser und Esdale führte 35 Sekunden vor Schluss

zum

Puckverlust hinter dem eigenen Tor, Koziol war zur Stelle und traf

zum

4:4-Ausgleich. Damit war es nichts mit dem schon sicher geglaubten

zweiten

Platz, in elf Minuten hatten die Falken einen Vier-Tore-Vorsprung

verspielt.

Immerhin berappelten sie sich in der Overtime, in der sie zweimal

in

Überzahl antreten konnten. Eine halbe Minute vor dem Ende war es

schließlich

Stanley, der per Schlagschuss für die Entscheidung

sorgte.


Fazit: Ein Sieg mit zwei Punkten, nach dem Spielverlauf aber eine

"gefühlte

Niederlage" - die große Chance auf das vorzeitige Sichern von Platz

zwei

wurde leichtfertig verspielt, nun ist man nächste Woche beim

Tabellenführer

in Garmisch und gegen Playoff-Anwärter Peiting noch einmal

unter Zugzwang.

(SB)


Die Statistik in Kurzform


1. EV Weiden -

Heilbronner Falken 4:5 n.V. (0:2, 0:2, 4:0, 0:1)

Tore:

0:1 Carciola 3., 0:2

Petrozza 7., 0:3 Petrozza 27. 5-4, 0:4 Stanley

35., 1:4 Penk 49. 5-4, 2:4

Korinek 54. Penalty, 3:4 Penk 59. 5-4, 4:4 Koziol

60., 4:5 Stanley 65. 4-3


Strafminuten: Weiden 16 + 10 (Ortolf), Heilbronn 16

Schiedsrichter: A.

Aumüller

Zuschauer: 1.113


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