Highlight zur Weihnachtszeit - München zu Gast im Werdenfelser Land
Traditionell beheimatet der Wintersportort Garmisch-Partenkirchen in den Tagen vor dem Jahreswechsel jede Menge Touristen. Da erfahrungsgemäß unter diesen Urlaubsgästen stets einige mehr oder weniger latent eishockeybegeisterte Menschen weilen, sind die Heimspiele des SC Riessersee in der Nachweihnachtszeit meist weitaus besser besucht als gewöhnlich. Einen weiteren Faktor für gesteigertes Zuschauerinteresse liefert die Qualität des nächsten Gegners. Mit dem EHC München gibt kein Geringerer als der Klassenprimus ein Stelldichein. Und weil in der Landeshauptstadt für derlei prestigeträchtige Vergleiche zumeist eine gesteigerte Reiselust unter den Anhängern zu vernehmen ist, sollte die Kulisse am Sonntag einen würdigen Rahmen für die Mannschaften drei und eins des Tableaus bieten.
Beide Klubs konnten in den letzten Tagen Vollzug in personalpolitischer Hinsicht vermelden. In Garmisch verlängerte Geschäftsführer Ralph Bader den Vertrag mit Trainer Schorsch Holzmann vorzeitig um ein Jahr. Ein deutliches Zeichen der Zufriedenheit mit der Arbeit des gebürtigen Pfrontners. Der 43 jährige Holzmann kann gegen München kadertechnisch wieder aus dem Vollen schöpfen, nachdem Harry Waibel, Michael Raubal und Thomas Fischer zuletzt verletzungsbedingt passen mussten. Auch der wegen einer Handverletzung außer Gefecht gewesene Hubi Buchwieser dürfte wieder mit von der Partie sein. Sein Mitwirken wird sicher nicht gänzlich ohne Brisanz sein, verlor der SCR-Kapitän beim letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams doch einmal mehr die Nerven. Buchwieser verletzte seinen Gegenspieler Beppi Eckmair mit dem Stock und musste folgerichtig das Spiel vorzeitig beenden.
Auf Münchner Seite darf man auf einen Neuzugang mit besten Referenzen gespannt sein. Am Mittwoch wurde vom finanziell angeschlagenen Nord-Oberligisten Schweinfurt der kanadische Verteidiger Chris Gustafson unter Vertrag genommen. Der 25 jährige Rechtsschütze war gemessen an den Scorerpunkten bislang der effektivste Defender der Liga. Auch Stürmer Patrick Vogl dürfte sich erneut beweisen wollen, wurde er doch gleich in seinem ersten Spiel nach seiner Rückkehr aus Freiburg mit einer Spieldauerstrafe und daher mit einer Pause gegen Heilbronn bedacht. Im bisherigen Saisonverlauf konnten beide Teams jeweils einmal triumphieren. Eine überraschend hohe 2:6 Niederlage am Fuße der Zugspitze, machte der Tabellenführer beim 11:1 vor eigenem Publikum mehr als wett. Die zuletzt von Münchner Seite verlautbarte Kritik an den Unparteiischen, sollte indes keine neue Nahrung erhalten. Mit Michael Deibler (Peiting) wurde ein bekanntermaßen umsichtiger wie unspektakulärer Spielleiter zugeteilt. (orab)