HEV unterliegt auch in Rosenheim

Durch eine 1:4-Niederlage bei den Starbulls Rosenheim liegt der Herner EV in der Best-of-Five-Serie des Play-off-Halbfinals der Oberliga mit 0:2 zurück. Somit könnte die Saison am Ostermontag bei einer weiteren Niederlage gegen die Oberbayern am Gysenberg zu Ende gehen. Nach einem ausgeglichenen Anfangsdrittel entschieden die Rosenheimer die Partie im Mitteldrittel zu ihren Gunsten.
Es entwickelte sich das zu erwartende ausgeglichene Spiel. Bei 5 gegen 5 egalisierten sich beide Mannschaften, so dass die Special Teams den Unterschied ausmachen mussten. Erster Wendepunkt des Spiels war die Spieldauerdisziplinarstrafe gegen HEV-Stürmer Thomas Schenkel in der 19. Spielminute. Für das gleiche Vergehen hatte Rosenheims Martin Reichel in der elften Minute lediglich 2 + 10 Strafminuten erhalten. Die folgenden fünf Minuten musste der HEV mit einem Mann weniger überstehen.
In der 22. Minute eroberte Mark Kosick den Puck an der eigenen blauen Linie und stürmte allein Richtung Rosenheimer Tor. Allerdings scheiterte er an Claus Dalpiaz. Im direkten Gegenzug nutzte Marius Möchel ein präzises Zuspiel von Mitch Stephens zum Führungstreffer für die Gastgeber. Nun musste der HEV offensiver werden, was den Oberbayern aufgrund ihrer Konterstärke natürlich in die Karten spielte. Wie am Donnerstag in Herne sollte der erhöhte Kraftaufwand nicht von Erfolg gekrönt sein. Dylan Stanley traf in der 32. Minute sogar zum viel umjubelten 2:0. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits vorentschieden. Bei den Hernern ließen die Kräfte langsam nach. Ohne Thomas Schenkel und ab Mitte des Spiels auch ohne den verletzungsbedingt ausgeschiedenen Dennis Fischbuch fehlten den Gysenbergern zwei pfeilschnelle Stürmer und man war insgesamt zu leicht auszurechnen. Die Rosenheimer Defensivabteilung ließ Mark Kosick und Darren Doherty, die aufgrund ihrer Handgelenkverletzungen nicht wirklich schießen können, gewähren und konzentrierte sich darauf Shawn McNeil, Tom Fiedler und Joel Keussen auszuschalten. Dies gelang den Gastgebern ausgezeichnet. Zwischendurch sorgten sie mit schnellen Gegenangriffen für Gefahr vor dem Herner Tor.
Ein Doppelschlag in der 49. und in der 50. Minute entschied das Spiel endgültig. Dylan Stanley erhöhte mit einem sehenswerten Alleingang zunächst auf 3:0. Mitch Stephens eroberte 42 Sekunden später den Puck an der eigenen blauen Linie und ließ HEV-Torhüter Björn Linda bei seinem Alleingang ebenfalls keine Chance. Zumindest sollte Toni Bader in der 51. Minute noch der Ehrentreffer gelingen.
Am Ostermontag geht die Serie am Herner Gysenberg weiter. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr. Um die Finalchance zu wahren, ist der HEV zum Siegen verdammt. „Rosenheim hat sich seit dem Viertelfinale in einen Rausch gespielt. Die kommen noch nicht mal auf die Idee, dass sie verlieren könnten. Dieses unglaubliche Selbstvertrauen setzt zusätzliche Kräfte frei. Uns muss morgen ein Sieg gelingen, um diesen Rauschzustand zu beenden. Dann wäre wieder alles möglich. Wir sind angeschlagen, zu Boden gegangen und angezählt. Morgen werden wir wieder aufstehen“, so HEV-Stürmer Tom Fiedler.
Tore: 1:0 (21:34) Möchel (Stephens, Paderhuber/5-4), 2:0 (31:20) Stanley (Möchel, Newhook), 3:0 (48:21) Stanley (Newhook, Senger), 4:0 (49:03) Stephens (4-5), 4:1 (50:21) Bader (McNeil, Kosick/5-3). Strafen: Rosenheim 24, Herne 53. Zuschauer: 3785.