Herne verliert in Landsberg

Mit 4:8 unterlag der Herner EV dem EV Landsberg am Sonntagabend vor 634 Zuschauern. Es hatte den Anschein, dass dem Sundblad-Team die am Samstagabend aus Garmisch erhaltene Nachricht vom Leipziger Play-off-Ausschluss/Verzicht nicht gut bekommen war. Im Gegensatz zu den Gastgebern, ließen die Gysenberger ihren Sieges- und Einsatzwillen zumindest phasenweise vermissen.
Das Spiel hatte aus Herner Sicht eigentlich gut begonnen. Beide Mannschaften begannen defensiv und waren erstmal darauf bedacht Fehler zu vermeiden. Den Unterschied machte in den ersten 15 Minuten, das von Paul Flache erzielte Überzahltor aus der sechsten Minute. Die Gastgeber schienen für HEV-Goalie Christian Lüttges keine große Bedrohung darzustellen und ließen auch vier Minuten Überzahl ohne Torerfolg verstreichen. Mit einem Doppelschlag innerhalb von 37 Sekunden legten die Landsberger ihren Respekt allerdings endgültig ab und gingen durch Tore von Alex White in der 17. Minute und Markus Rohde in der 18. Minute mit 2:1 in Führung.
Das zweite Drittel begannen die Herner in Überzahl, aber es konnte auch eine zwischenzeitlich doppelte Überzahlsituation nicht zu einem Treffer genutzt werden. Kurze Zeit später sollte es der EVL besser machen und erhöhte in der 26. Minute auf 3:1, während Michael Hrstka und Shawn McNeil auf der Strafbank weilten. Spätestens jetzt kontrollierten die Gastgeber Spiel und Gegner. Die Landsberger waren in dieser Phase flinker, engagierter und cleverer als die Herner und gewannen dadurch auch mehr Zweikämpfe. Als Jordan Preston in der 29. Minute einen nahezu perfekten Konter, trotz numerischer Unterzahl, zum 4:1 abschloss, schienen die HEV-Spieler in einen Schockzustand zu verfallen, der sich bis zum Drittelende hinzog. Glücklicherweise konnte der EVL daraus kein Kapital schlagen, weshalb es mit einem 1:4-Rückstand in die zweite Pause ging.
Im letzten Drittel gelang es dem HEV zunächst eine Unterzahlsituation zu meistern, allerdings nutzte Thomas Kastenmeier eine Unachtsamkeit der Herner Defensivabteilung in der 44. Minute zum 5:1. Kurz darauf erhielt HEV-Stürmer Sebastian Pigache eine Matchsstrafe wegen unsportlichen Verhaltens den Unparteiischen gegenüber, was fünf Minuten Unterzahl zur Folge hatte. Die Landsberger nutzten den Vorteil zunächst und erhöhten durch Alex White in der 48. Minute auf 6:1. Nun schienen die Gysenberger den Ernst der Lage verstanden zu haben und hielten endlich dagegen. Thomas Schenkel verkürzte mit zwei Treffern in der 49. Minute während einer 4:4-Situation auf 2:6 und in der 51. Minute in Unterzahl auf 3:6. Als Toni Bader in der 52. Minute ein weiterer Unterzahltreffer gelang waren die Herner schließlich zurück im Spiel und die von den Gastgebern bis dahin ausgestrahlte Souveränität war verflogen. Das Sundblad-Team drückte auf den Anschlusstreffer, der aber nicht mehr gelingen sollte. In der 59. Minute sorgte Alex White mit seinem dritten Treffer für die Entscheidung. Dreizehn Sekunden später trafen die Herner mit einem sehenswerten Eigentor zum 4:8-Endstand.
Da Rostock in Passau mit 4:9 unterlag, hätte der Rückstand auf die Piranhas auf zwei Punkte verkürzt werden können. Die Möglichkeit nächstes Wochenende noch an Rostock vorbeizuziehen, hat sich der HEV damit wohl endgültig genommen. Für die Play-off-Qualifikation macht dies jedoch aufgrund der Beschlüsse während der ESBG-Gesellschafterversammlung keinen Unterschied mehr, lediglich der Gegner im Halbfinale hätte ein anderer sein können.
Tore: 0:1 (5:53) Paul Flache (Patrick Asselinl, Mark Kosick/5-4), 1:1 (16:27) Alex White (Thorsten Rau, Jordan Preston), 2:1 (17:04) Markus Rohde (Paul Caponigri, Clayton Barthel), 3:1 (25:28) Thorsten Rau (Paul Caponigri, Clayton Barthel/5-3), 4:1 (29:15) Jordan Preston (Thorsten Rau, Patrick Gruber/4-5), 5:1 (43:33) Tobias Kastenmeier (Daniel Noerenberg, Brent Fritz), 6:1 (47:36) Alex White (Jordan Preston, Clayton Barthel/5-4), 6:2 (48:31) Thomas Schenkel (Rory Rawlyk/4-4), 6:3 (50:23) Thomas Schenkel (Paul Flache/4-5), 6:4 (51:46) Toni Bader (Mark Kosick, Johannes Sedlmayr/4-5), 7:4 (58:10) Alex White (Jordan Preston, Paul Caponigri/5-4), 8:4 (58:23) Sebastian Wolsch (Brent Fritz, Noah Katz). Strafen: Landsberg 22, Herne 34 + Matchsstrafe (Sebastian Pigache). Zuschauer: 634.
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