Herbe Niederlage im Nachbarderby

„Nach dem heutigen Spiel bin ich unendlich traurig“, meinte Hawks-Coach Otto Keresztes nach dem Nachbarderby gegen Deggendorf Fire. Wie schon im Hinspiel war das 2:8 (1:1, 1:2, 0:5) aus Sicht der Gastgeber frustrierend. Eine weitere Parallele: Die Hawks erwischten zwar den besseren Start, gingen aber im Schlussdrittel völlig unter. Eine Raufeinlage lieferten kurz vor Schluss Miroslav Dvorak und Michael Endraß, sie kassierten dafür eine Spieldauerdisziplinarstrafe.
Beiden Mannschaften war der Respekt voreinander zu Beginn deutlich anzumerken. Die Hausherren verlegten sich zunächst darauf, die eigene Defensive zu stärken, so dass sich Deggendorf optische Vorteile verschaffen konnte. Beide Trainer waren sich einig, dass das erste Drittel recht ausgeglichen verlief. „Das war ziemlich in Ordnung,“ meinte Otto Keresztes. Der Trainer durfte sich über die Führung seiner Mannschaft freuen, Janne Kujala nutzte in Überzahl den freien Raum und traf aus der Distanz (6.). Bereits wenig später wackelte der Vorsprung, mehr als drei Minuten hatten die Hawks zwei Akteure weniger auf dem Eis, nennenswerte Chancen der Gäste blieben aber Fehlanzeige. Erst nach 14 Minuten durfte der Deggendorfer Anhang jubeln. Jan Schinköthe überwand in Überzahl von der blauen Linie den Passauer Goalie Andi Gegenfurtner. Der leistete sich gut drei Minuten darauf einen bösen Schnitzer, ließ einen harmlosen Schuss von Philip Weinzierl über seine Fanghand hinweg passieren (17.) und erntete dafür Kritik von seinem Trainer: „Zwei Weitschüsse brachten Deggendorf in Führung, eine solch unglückliche Figur darf ein Keeper eigentlich nicht machen.“ Die erste gute Chance nach Wiederbeginn brachte den Hawks den zwischenzeitlichen Ausgleich: Collingham und Schinköthe wurden vom sehr kleinlichen Schiedsrichter Zehetleitner auf die Strafbank geschickt, Richard Tischler schnappte sich einen Abpraller und traf ins leere Tor (22.). „In dieser Phase haben wir zu lasch gespielt“, ärgerte sich Deggendorfs Trainer Günther Eisenhut. Viele Strafzeiten unterbrachen immer wieder den Spielfluss, nach und nach erarbeiteten sich die Gäste ein spielerisches Übergewicht und erzwangen die erneute Führung. Im Fallen bugsierte Markus Simbeck den Puck ins Passauer Tor (32.). Zwar blieb das Spiel in der Folge spannend, vor den beiden Tore passierte allerdings wenig. „Aber wir haben im zweiten Drittel gut gespielt und Druck gemacht“, meinte Coach Otto Keresztes. Er konnte aber nicht ahnen, dass sein Team den Start in den Schlussabschnitt total verschlafen würde. Bereits 24 Sekunden nach Wiederbeginn sorgte Ex-Nationalspieler Thomas Greilinger mit dem vierten Deggendorfer Treffer für die Vorentscheidung (41.). Deggendorfs Trainer Günther Eisenhut konnte aufatmen, gab auch zu: „Das war der psychologische Knackpunkt, danach hat das Spiel seinen Lauf genommen. Und wenn man mal führt, laufen vielen Dinge wie von selbst.“ Hoffnung im Passauer Lager keimte zwar noch einmal auf, als der Ex-Hawk Patrick Landstorfer in der Kühlbox saß, das Überzahlspiel brachte aber nichts ein. Statt dessen legte Fire nach, Sicinski verwertete einen Konter zum 2:5 (46.). Damit war der Passauer Widerstand in der Defensive gebrochen, erneut Sicinski (54.), Greilinger (57.) und Simbeck (60.) trafen zum 2:8 Endstand. „Trotzdem werden wir uns wieder fangen“, versprach Hawks Trainer Otto Keresztes. Ihren Teams erwiesen einen Bärendienst Miroslav Dvorak und Michael Endraß: Fünf Minuten vor der Schlusssirene lieferten sie sich eine Raufeinlage und wurden vorzeitig zum duschen geschickt.
Tore: 1:0 (5:40) Kujala (Gantschnig, Tischler) [5-4], 1:1 (13:36) Schinköthe (Kulzer, Greilinger), 1:2 (16:52) Weinzierl (Landstorfer), 2:2 (21:04) Tischler (Popp) [5-3], 2:3 (31:12) Simbeck (Landstorfer, Weinzierl), 2:4 (40:24) Greilinger (Kulzer, Sicinski), 2:5 (45:50) Sicinski (Greilinger, Kulzer), 2:6 (54:00) Sicinski (Kulzer, Greilinger), 2:7 (56:31) Greilinger (Kulzer), 2:8 (59:38) Simbeck (Ruderer, Wolfgramm). Strafen: Passau 25 + 20 Dvorak, Deggendorf 19 +10 Lupzig + 20 Endraß.