Heimsieg nach Verlängerung

Dabei gelang der Ausgleichstreffer erst 25 Sekunden vor dem Ende. In der anschließenden Verlängerung sicherte Kapitän Andre Grein den Extrapunkt. Roos ärgerte insbesondere, dass man„erneut einen Gegner, der wie Duisburg und Ratingen bereits am Boden lag, durch unnötige Fehler wieder aufbaute und zum Tore schießen einlud. Es ist im Moment nicht möglich die Fehlerquote 60 Minuten lang konstant gering zu halten. Konstanz scheint für die Mannschaft ein Fremdwort zu sein.“
Eigentlich hatte der HEV vor 808 Zuschauern gut begonnen. Bereits in der zweiten Spielminute gelang Philip Hendle nach Vorarbeit von Nils Liesegang und Benjamin Musga der Führungstreffer. Drei Minuten später erhöhte Nils Liesegang auf 2:0. In den ersten fünf Minuten waren die Gäste chancenlos und überfordert. Dies änderte sich allerdings schlagartig als Ronny Sassen während der ersten Überzahlsituation mit einem Schuss von der blauen Linie in der 7. Minute auf 2:1 verkürzte. Herne wirkte zu überheblich und Neuss wurde nun in der Defensive sicherer und lauerte clever auf Konterchancen. Einen dieser Gegenangriffe schob Philipp Büermann in der 14. Minute zum 2:2-Ausgleich problemlos ins leere Herner Tor. Zuvor hatte Robert Campbell sich gegen seinen Gegenspieler durchgesetzt und seinen Sturmpartner perfekt bedient. Vier Minuten später brachte Sebastian Bongartz den NEV erstmals in Führung. Die sich bietenden Geschenke nahm das Team von Andrej Fuchs dankend an. Kurz vor der Drittelpause ließ die Sturmreihe Liesegang/ Hendle/ Musga die HEV-Fans wieder jubeln. Diesmal war Benjamin Musga zur Stelle, dem im Nachschuss das Tor zum 3:3 gelang.
Wer nun davon ausging, dass das erste Drittel das schlechte am heutigen Tag gewesen war, sah sich im Mitteldrittel eines besseren belehrt. Der HEV kontrollierte zwar das Geschehen, allerdings wurden nur selten klare Möglichkeiten erspielt. Zweimal hatten die Gäste Glück, dass der Puck nicht über die Linie rutschen wollte. Andererseits verteilten die Gastgeber immer wieder Geschenke und luden die Gäste auch weiterhin zum Kontern ein. HEV-Goalie Dennis Uhlig konnte einem dabei zwischenzeitlich nur Leid tun. In der 34. Minute war es soweit, als Kai Oltmanns mit einem Nachschuss das Tor zum 3:4 gelang. Dabei sah der junge Herner Schlussmann nicht allzu gut aus, allerdings kann man ihm wohl kaum einen Vorwurf machen, dass er sich von der allgemeinen Verunsicherung seiner Vorderleute anstecken ließ. Acht Sekunden vor Drittelende erhöhte Sebastian Bongartz in Überzahl auf 3:5.
Im Schlussdrittel erhöhten die Gysenberger das Tempo und drängten auf den Anschlusstreffer. Immer wieder erspielten sie sich gute Möglichkeiten, aber das Gehäuse von NEV-Torhüter Daniel Petry schien vernagelt. Es dauerte bis zur 49. Minute ehe Nils Liesegang nach einem schnell vorgetragenen Angriff der wichtige Anschlusstreffer gelang. Curtis Billsten und Peter Boldt hatten den Angriff mustergültig eingeleitet. Drei Minuten später zappelte der Puck nach einem Liesegang-Schuss erneut im Netz, allerdings verwehrten die Unparteiischen dem Treffer die Anerkennung. HEV-Torjäger Curtis Billsten hatte sich zu einem Revanche-Faul hinreißen lassen. Seinen Stockschlag ahndete das Schiedsrichtergespann mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe. Mit großem Kampf und Einsatz überstanden die Herner die fünfminütige Unterzahl und hielten ihre Siegchance am Leben. 48 Sekunden vor Schluss wurde HEV-Torhüter Dennis Uhlig durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Genau 23 Sekunden später traf Nils Liesegang zum viel um jubelten 5:5-Ausgleich. Herne hatte die Verlängerung erzwungen.
Die erste gute Chancen hatten die Gäste, allerdings hielt Dennis Uhlig sein Team mit einer ausgezeichneten Parade im Spiel. Den Gegenangriff schloss Andre Grein nach perfektem Zuspiel von Nils Liesegang zum 6:5-Siegtreffer ab.
Tore: 1:0 (1:08) Hendle (Liesegang, Musga), 2:0 (4:49) Liesegang (Musga), 2:1 (6:00) Sassen(Böhm, Campbell/5-4), 2:2 (13:43) Büermann (Campbell), 2:3 (17:40) Bongartz (Kozhevnikov, Hirsch), 3:3 (19:09) Musga (Hendle, Liesegang), 3:4 (33:21) Oltmanns (Schrills), 3:5 (39:52) Bongartz (Sassen, Hirsch/5-4), 4:5 (48:20) Liesegang (Billsten, Boldt), 5:5 (59:35) Liesegang (Louven, Grein/6-5), 6:5 (62:30) Grein (Liesegang, Louven). Strafen: Herne 6 + 5 + Spieldauer (Billsten), Neuss 4. Zuschauer: 808.