Heimserie hält - Caps rangen Dresden drei Punkte ab

Wenn man den Berlin Capitals Fan auf das bisherige Abschneiden seines Teams befragt, entdeckt man bei einigen bereits nach dem fünften
Spieltag in der Oberliga Südost Sorgenfalten auf der Stirn. Fünf Spiele, zwei Heimsiege und drei Auswärtsniederlagen. "Ich hatte mir die Liga doch um einiges
leichter vorgestellt" so Caps-Fan Walter Sauer. Sicher, es war vor der Saison
klar, dass die Oberliga eine große Umstellung wird. Mehr Training, höheres Tempo
und vor allem eine deutlich höhere Intensität in allen Spielen. Capitals
Trainer Andreas Brockmann betonte nicht ohne Grund: "Fehler werden in dieser
Liga sofort bestraft." Fehler wollten die Capitals im Spiel gegen die Eislöwen
aus Dresden auch unbedingt vermeiden. Gegen das erfahrenste Team der Liga
sollte die Serie der Heimspielsiege weiter ausgebaut werden.
Die Capitals machten gleich vom Eröffnungsbully Druck auf den Kasten von
Dresdens Goalie Boris Ackers. In den ersten fünf Minuten rettete er mehrfach
sein Team vor einem Rückstand. Danach kamen die Dresdener besser ins Spiel und
übernahmen das Kommando. Die Torszenen spielten sich hauptsächlich vor dem
Kasten von Kristoffer Martin ab. Erst eine Bankstrafe von Dresden schaffte
etwas Abhilfe. Im Powerplay erzielte Caps-Verteidiger Jonas Forslund mit einem
verdeckten Schuss von der blauen Linie das 1:0 für die Berliner. Mit dieser
Führung ging es dann auch in die Kabine.
Zu Beginn des zweiten Drittels das gleiche Bild. Die Capitals scheitern immer
wieder an dem kompakten Stellungsspiel der Dresdener. Selbst ein fast
zweiminütiges 5:3 Powerplay brachte keine hundertprozentige Chance ein. Zu
harmlos die Angriffe der Berliner. Ansonsten das gleiche Bild wie im ersten
drittel. Die Berliner im Angriff ohne Biss und die Dresdener scheitern immer
wieder an Capitals Goalie Kristoffer Martin. Ab der 30. Min wurde es dann
ruppiger. Die Dresdener schien bereits der Frust zu packen. Immer wieder
scheiterten Sie am Goalie Martin. Das ließen sie zu einigen unnötigen Attacken
hinreissen, die DEL-Hauptschiedsrichter Heiko Dahle mit Zeitstrafen belohnte.
Damit brachten sich die Dresdener um den Lohn ihres guten Spiels, denn Caps
Stürmer Lars Hoffmann konnte im Powerplay auf 2:0 erhöhen.
Zu Beginn des letzten Drittels dann die bange Frage, drehen die Dresdener auf
oder können die Capitals noch zulegen? Die Antwort lautete beides. Aber Turm in
der Schlacht war der kleine schwedische Torhüter der Capitals. Er hielt einfach
alles. Selbst bei einem 3:5 Unterzahlspiel war er von den Dresdener Stürmer
nicht zu bezwingen. Erst in der 53. Min. wurde er von Richard Richter mit einem
Schlagschuss aus der Drehung überrascht. Die Eislöwen drängten auf den
Ausgleich. 50 Sek. Vor Ende nahm Dresdens Coach Jiri Kochta seinen Torhüter
Boris Ackers vom Eis, aber Capitals Routinier Jan Schertz machten mit seinen
Emty-Net-Goal zum 3:1 alles klar.
Fazit: Der David (Caps) stemmte sich mit aller macht gegen den Goaliath
(Dresden) und gewann trotz klarer spielerischer Unterlegenheit dank Torhüter Kristoffer
Martin.
Jiri Kochta (Dresden): "Wir haben gut gespielt, viele Torchancen
herausgearbeitet,
aber nur einmal in der Lage den Berliner Torhüter zu überwinden. Er hat eine
Weltklasseleistung gezeigt. Meine Mannschaft hat aber sehr gut gespielt."
Andreas Brockmann (Capitals): "Die Einstellung hat gestimmt, Mehr als
Kristoffer
gehalten hat, kann man nicht halten. Absolute Klasse. Er hat damit alle seine
Kritiker gezeigt, das er es kann. Unsere Spieler müssen noch lernen solche enge
Spiele über die Zeit zu bringen."
Tore: 1:0 (15:48) Forslund (Fadeev) 5-4, 2:0 (38:49) Hoffmann (Schertz) 4-3,
2:1 (52:05) Richter (Kasperczyk, Weiss), 3:1 (59:35) Schertz (Forslund) 5-6
Strafen: Capitals 24 - Dresden 20
Schiedsrichter: Dahle
Zuschauer: 2.371
Gerald Hagen für Radio Eiskalt - das Eishockeymagazin aus Berlin für Berlin -
als Real-Audio Stream