Heimserie gerissen: 1:6-Niederlage gegen Heilbronn

Die Miniserie von zuletzt drei Heimsiegen in Folge ist gerissen. Mit 1:6 (0:0, 0:4, 1:2) unterlagen die Roten Teufel Bad Nauheim am Freitagabend den hoch motivierten Heilbronner Falken, die aufgrund der drei Punkte einen weiteren Schritt in Richtung Meisterrunde gemacht haben. Ein Doppelschlag durch Krull und Caudron innerhalb von einer Minute im MItteldrittel drehte das Resultat zugunsten der Schwaben, bei den Hausherren markierte Barta den Ehrentreffer.
Nach dem Ausfall von Mader (Knöchelprellung) und den Heimdebüts von Spence, O'Grady und Ahrens stellte Junioren-Coach Michael Eckert, er vertrat den verhinderten Bill Lochead an der Bande, die Blöcke entsprechend um. Neben O'Grady und Spence stürmte Jan Barta, während die beiden Finnen mit Center Oliver Hackert aufliefen. Den dritten Sturm bildeten Naulin, Popp und Knihs, während in der Defensive erneut Eckmair aushalf. Er verteidigte gemeinsam mit Neuzugang Ahrens, während Juniorenspieler Pascal Jessberger Eiszeit neben Johannes Saßmannshausen bekam. Das Match begann vor gut 1.600 Fans mit einem hohen Tempo, wobei die Falken aber deutlich machten, dass sie technisch das eindeutig versiertere Team sind. Die Gastgeber kamen kaum einmal vor das Tor von Danny aus den Birken geschweige denn zu aussichtsreichen Torchancen. Sein Gegenüber Ingo Schwarz musste da schon weit mehr arbeiten, so z.B. in der vierten Minute als Pielmeier die Fanghand des RT-Goalies prüfte. Die neue Regelauslegung der Schiedsrichter, die angehalten sind jedes Halten und Haken zu pfeifen, machte den Kurstädtern sichtlich mehr Probleme als den Schwaben, so musste man in den ersten sechs Minuten gleich zwei Mal Unterzahl spielen. Caudron hatte hierbei die beste Einschussmöglichkeit der Falken, aber erneut Schwarz mit der Fanghand zeigte, dass er der konstanteste Spieler der Teufel in dieser Saison ist. Erst gegen Mitte des Eröffnungsdrittels kamen die Gastgeber besser in Fahrt und zu zwei dicken Chancen durch den Ex-Heilbronner Hackert, der jedoch am Torhüter scheiterte. Aufregung dann in der 13. Minute: Heilbronns Schütz legte die Scheibe ins Netz, aber der Referee gab den Treffer nicht, da er zuvor abgepfiffen hatte. Der Puck war offenkundig aber frei, nur sah dies der Unparteiische zu spät, so dass es weiterhin beim 0:0 blieb. Auch bei einem Falkentor in der 16. Minute war der Schiedsrichter wieder im Mittelpunkt, wegen eines korrekten Torraumabseits wurde der Treffer erneut nicht anerkannt. Somit ging es zunächst ein wenig glücklich für die Teufel mit dem torlosen Resultat in die erste Pause.
Im Mittelabschnitt zogen die Schwaben dann das Tempo an: mit einem Doppelschlag durch Krull (21.) sogar in Unterzahl und durch Caudron (22.), als die Falken gerade wieder komplett waren, fiel eigentlich schon die Vorentscheidung. Zu deutlich agierten nun die Falken, die dringend die Zähler für das Meisterrunden-Ticket benötigten. Zwar gab es noch einmal ein Aufbäumen der Hausherren, die durch O'Grady (24.) und Pietiläinen (31.) zum Anschlusstreffer hätten kommen können, letztendlich zahlte sich aber das bessere Stellungsspiel und die technische Versiertheit aus. Kovalev mit einem Distanzschuss aus halbrechter Position zum 0:3 (32.) und Jason Becker mit einem Schlagschuss zum 0:4 in der 38. Minute durch die Schoner von Schwarz besiegelten die Niederlage der Roten Teufel an diesem Abend. Zuvor hatte jedoch Brian Stacey die große Möglichkeit, zumindest auf 1:3 heran zu kommen, doch der Kanadier traf aus linker Position mit einem Distanzschuss das leere Tor nicht, nachdem Heilbronns Torhüter sich zuvor einen üblen Patzer erlaubte.
Ganze 23 Sekunden waren im Schlussabschnitt absolviert, da gelang Jan Barta nach einem tollen Solo zumindest der Ehrentreffer für die Teufel zum 1:4. Steffen Michels Schlagschuss in Überzahl konnten die Heilbronner Abwehrspieler von der Linie kratzen (45.), was gleichzeitig die Highlights in diesem letzten Drittel bei den Gastgebern blieben. Die Falken hingegen zeigten ein gutes Forechecking, das den Hessen kaum Luft im Aufbauspiel ließ. Und erneut brachten sich die Teufel selber in Bedrängnis, nachdem man nach wie vor nicht mit der Regelauslegung zurecht kam und insgeamt vier Mal alleine im letzten Abschnitt in die Kühlbox musste. Dies nutzten die cleveren Gäste natürlich aus, so dass Kovalev (55.) und Mauer (59.) die Schlusspunkte unter ein interessantes Spiel setzten, in dem die Roten Teufel trotz des guten Einsatzes keine echte Siegeschance hatten. Dennoch sollte man vor allem auf die zuletzt vor eigenem Publikum gezeigten Leistungen aufbauen, um rechtzeitig für die bei Null beginnende Abstiegsrunde gerüstet zu sein.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Rico Rossi: "Das war für uns ein wichtiges Spiel, da wir die Endrunde noch nicht sicher erreicht haben. Dieser Sieg hilft uns dabei, und für die Moral war er besonders wichtig. Wir wollten ein ansprechendes Ergebnis abliefern, und nun müssen wir von Spiel zu Spiel denken."
Michael Eckert: "Heilbronn war einfach cleverer und hat vor allem das Powerplay eiskalt ausgenutzt. Das Problem bei uns war, dass einfach ein wenig Glück gefehlt hat, zudem sah das teilweise doch recht unerfahren aus. Fehler kommen aber nun mal vor, und das Team hat gut gekämpft und mitgezogen. Der große Wendepunkt wird aber noch kommen, wenn es in der Abstiegsrunde um etwas Richtiges geht."
Tore:
0:1 (20:25) Krull (Vogler, Holden/4-5)
0:2 (21:18) Caudron (Dorochin, Melia)
0:3 (31:36) Kovalev (Dorochin, Schütz)
0:4 (37:31) Becker, J. (Caudron, Dorochin/5-4)
1:4 (40:23) Barta (Spence, Michel)
1:5 (54:36) Kovalev (Dorochin, Holden/5-3)
1:6 (58:07) Mauer (Kraiss)
Strafminuten: Bad Nauheim 20, Heilbronn 10.
Zuschauer: 1610.