Heilbronn: Starke Falken ringen Indians nieder

Es war wie schon am Freitag am Pferdeturm ein echtes
Playoff-Spiel, das beide Teams den zahlreichen Fans in der Knorr-Arena boten.
Die 2.290 Zuschauer sorgten für die beste Stimmung, die in dieser Saison am
Europaplatz zu spüren war, und zeigten wie auch die Falken auf dem Eis eine
starke Leistung.
Der HEC trat von Beginn an selbstbewusst auf und war nach
der unglücklichen Niederlage am Freitag keineswegs nervös, sondern spielte
konzentriert und zweikampfstark und suchte die Offensive. Bei Hannover ersetzte
Gustafson Cockburn auf der fünften Ausländerposition, während bei den Falken die
Reihen aus dem letzten Drittel am Freitag aufliefen. Allein Hansi Becker stürmte
für Dennis Walther, doch nach zwei übermotivierten Strafen im ersten Drittel
rückte Walther zurück ins Team. Im Tor entschied sich Rossi für Danny aus den
Birken, der Michael Madsen ablöste und eine sehr gute Leistung
ablieferte.
Von Beginn an war es ein intensives Spiel mit zahlreichen
Strafzeiten im ersten Drittel. Die erste gute Chance vergab Krull bei einer
2-gegen-1-Situation nach sechs Minuten, dann brachte ein Powerplay der Falken
das 1:0. Nach einem abgeblockten Schuss war Kovalev, der heute seinen 40.
Geburtstag feierte, aus spitzem Winkel zur Stelle und bezwang Kondelik zur
Führung des HEC. Nur eine Minute später prüfte der Weißrusse nach schöner
Vorarbeit von J. Becker erneute den Tschechen, der diesmal Sieger blieb. In der
Schlussphase des Drittels gab es auf beiden Seiten mehrere Strafzeiten, acht
Sekunden vor Schluss musste auch Sandrock wegen Hakens und unsportlichen
Verhaltens für 2+10 Minuten auf die Sünderbank. Und diese acht Sekunden reichten
den Gastgebern, um durch Blank bei 4-gegen-3-Überzahl genau mit der
Schlusssirene das zweite Tor nachzulegen.
Mit 2:0 ging es dann ins
Mitteldrittel, in dem sich beide Teams weiter nichts schenkten und Chancen
herausspielten. Die beste davon hatte Welke, der in der 30. Minute bei einem
Break im letzten Moment gestoppt wurde. Wenig später stand es 3:0 für die
Unterländer: Hatte am Freitag noch Hannover in Überzahl geglänzt, waren es
diesmal die Falken, die die nummerische Überlegenheit konsequent ausnutzten.
Caudron bediente Duthie, der vom Bullykreis abzog und den Puck ins lange Eck
setzte. Die Falken schienen die Sache nun im Griff zu haben, doch ein
individueller Fehler brachte die Indians zurück ins Spiel. Nach einem Fehlpass
von Vogl im eigenen Drittel gelangte der Puck zu Welke, der keine Mühe mehr
hatte, auf 3:1 zu verkürzen. Als dann Holden auf die Strafbank musste, drohte
das Spiel zu kippen, doch Heilbronn zeigte sich unbeeindruckt und im Gegensatz
zum Freitag ein glänzendes Unterzahlspiel. Hannover konnte hier zwar viel Druck
aufbauen, doch im letzten Moment war aus den Birken zur Stelle - selten hat man
den jungen Goalie so konstant und sicher gesehen wie in diesem Spiel.
Im
Schlussdrittel erwartete man dann natürlich den Sturmlauf der Gäste, doch klare
Chancen blieben Mangelware. Vielmehr war Heilbronn dem 4:1 näher, als man im
Powerplay erneut überzeugte und nur der Abschluss fehlte, aber auch in Unterzahl
bei Breakchancen von Kovalev und Caudron die Entscheidung auf dem Schläger
hatte. Doch das vierte Tor wollte nicht fallen, dafür wurde es noch einmal eng.
In der 55. Minute zog sich Schiedsrichter Frenzel den Unmut der Zuschauer zu,
als er nach Anzeige seines Linesman Caudron wegen hohen Stocks mit
Verletzungsfolge fünf Minuten plus eine automatische Spieldauerdisziplinarstrafe
aufbrummte. "Ich habe mir die Szene danach x-mal auf dem Video in Zeitlupe
angeschaut. Caudron wollte den Hannoveraner Spieler sicher nicht treffen und hat
kein absichtliches Foul begangen, aber wenn der Gegenspieler an der Lippe
blutet, habe ich in dieser Situation laut Regelbuch keine andere Wahl", so der
Referee nach dem Spiel. Damit spielten die Falken die letzten fünf Minuten in
Unterzahl, doch mit viel Einsatz und Leidenschaft und der Unterstützung der
Zuschauer rettete man das 3:1 über die Zeit. Hannover nahm am Ende noch den
Torhüter vom Eis, doch es nützte nichts mehr, die Endstation hieß stets Danny
aus den Birken.
Nach einer überzeugenden Vorstellung konnten die Falken die
Serie ausgleichen, die am kommenden Freitag am Pferdeturm in Runde drei geht,
ehe am Sonntag in der Knorr-Arena vielleicht das entscheidende Spiel
steigt. SB
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