Heilbronn: Mühevolles 3:2 gegen Bad Nauheim

Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamZwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason Dunham
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Es war ein ganz hartes Stück Arbeit, bis der Drittletzte der

Oberliga bezwungen war. Die Gäste aus Bad Nauheim mussten auf Naulin und Prada

verzichten, dafür standen mit Eckmair und Popp zwei Neuzugänge erstmals im

Aufgebot. Nach den schwachen Leistungen der letzten Woche waren die Kurstädter

kaum wiederzuerkennen, denn sie boten den Falken lange Zeit Paroli und waren

gleichwertig, sahen dabei überhaupt nicht wie ein Abstiegskandidat aus. Bei

Heilbronn ersetzten Pielmeier und Cespiva die von Mannheim angeforderten

Schietzold und Langwieder, Pascal Appel war nach seiner Zahnoperation wieder im

Team.


Von Beginn an zeigte sich, dass es an diesem Abend keineswegs ein

lockeres Spielchen geben würde. Die Roten Teufel schienen sehr motiviert und

brachten mit ihrem sehr körperbetonten, aber meistens fairen Spiel die Falken in

Bedrängnis. Diese hatten wir in einigen Heimspielen zuvor Probleme, richtig ins

Spiel zu kommen. So war es auch keine Überraschung, als die Kurstädter in der 7.

Minute in Führung gingen, als Spoltore im eigenen Drittel das Bully verlor und

die Hintermannschaft gegen Kainulainen nicht energisch genug einschritt. Im

direkten Gegenzug traf Kovalev mit einer Einzelaktion den Pfosten - schon da

deutete sich an, wie weite Teile des Spiels aussehen würden. Die Falken waren

sichtlich bemüht und spielten durchaus ordentlich, doch trotz einiger Torchancen

in der Folgezeit wollte der Puck anfangs einfach nicht über die Torlinie. Immer

wieder brachte ein Gästespieler den Schläger dazwischen, hielt Ingo Schwarz

bravourös oder versagten die Falken im Abschluss. So hätten die Gäste nach einem

kapitalen Fehler von Vogl in der 11. Minute in Unterzahl schon erhöhen können,

doch Pietiläinens Break wurde von aus den Birken gestoppt. Nachdem Pielmeier den

Ausgleich mehrfach auf dem Schläger hatte, schlug Bad Nauheim erneut eiskalt zu.

Gerade hatte man eine Unterzahlsituation überstanden und schaffte Überzahl im

HEC-Drittel, als Larson den frei stehenden Mader bediente, der keine Mühe hatte,

zum 0:2 einzuschieben. Damit ging es auch in die erste Drittelpause - vom

Chancenverhältnis her hätten die Falken jetzt schon in Führung liegen

müssen.
Konnte man im ersten Drittel noch das Abschlusspech beklagen, zeigten

die Falken im zweiten Drittel dann keine gute Leistung mehr. Bad Nauheim schien

gedanklich frischer und zerstörte mit großem Erfolg die Bemühungen der Falken um

einen geordneten Spielaufbau, ging robust zu Werke und ließ den Stürmern der

Gastgeber keinen Raum zur Entfaltung. Die Falken fanden in dieser Phase kein

Konzept und konnten sich kaum eine klare Torchance herausspielen. Auch das

Überzahlspiel bot wenig Beeindruckendes, und am Ende war garantiert Nauheims

starker Keeper Schwarz zur Stelle.


Schon Mitte des zweiten Drittels hatte

Rico Rossi die Reihen umgestellt, Kovalev zu den Amerikanern beordert und mit

Pielmeier, Dorochin und Appel eine neue zweite Reihe gebildet, und im

Schlussdrittel schienen sich die Änderungen langsam bezahlt zu machen. Schon in

der 42. Minute hatte Kovalev bei einem Konter in Unterzahl eine gute Chance,

wenig später scheiterte Vogl frei stehend am Gästegoalie. Doch Heilbronn war nun

wieder zielstrebiger und konnte in der 49. Minute endlich den Anschlusstreffer

erzielen, als Pielmeier allein auf Schwarz zulief und der Puck den Weg ins Netz

fand. Nach dem Anschlusstreffer ging ein Ruck durch die Mannschaft, die nun

alles nach vorne warf und sich auch durch eine Disziplinarstrafe gegen Caudron

wegen Reklamierens nicht aus der Bahn werfen ließ. Nach einer weiteren

Riesenchance von Pielmeier konnte Holden in der 56. Minute abziehen und Schöbel

verwandelte den Abpraller zum längst verdienten Ausgleich. Gut anderthalb

Minuten später setzte Kovalev Cespiva in Szene, der 55 Minuten lang nicht

aufgefallen war, aber jetzt knallhart abzog und per Schlagschuss das

Game-Winning-Goal erzielte. Die Nauheimer, die bis zum Schluss kämpften, aber im

letzten Drittel zunehmend ihr aggressives Spiel nicht mehr durchsetzen konnten,

warfen am Ende noch einmal alles nach vorne, doch auch die Herausnahme von

Schwarz sollte keinen Erfolg mehr bringen.


So brachten die Falken am Ende

das 3:2 über die Zeit - bitter für die Kurstädter, die Heilbronn am Rande einer

Niederlage hatten und für ihre gute kämpferische Leistung nicht belohnt wurden,

aber aufgrund der weitaus größeren Spielanteile und Torchancen der Gastgeber

sicher nicht unverdient. Dennoch kann man mit der Leistung der Falken nur

teilweise zufrieden sein. Während es im ersten Drittel vor allem an der

Chancenverwertung haperte, lief im Mittelabschnitt doch recht wenig zusammen.

Gerade im Überzahlspiel, das zu Saisonbeginn so prächtig funktionierte, tut man

sich derzeit sehr schwer, und die erneuten Reihenumstellungen während des Spiels

beweisen, dass die optimalen Formationen noch nicht gefunden sind. Erst nach dem

Anschlusstreffer war es eine Frage der Zeit, wann weitere Tore fallen würden, so

dass das Bemühen der Mannschaft am Ende doch noch belohnt

wurde. (SB)


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