Heilbronn: Falken wollen Siegesmarsch fortsetzen
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamFalken-Coach Rico Rossi hatte seinen Jungs eine Auszeit gegönnt.
Erst am gestrigen Donnerstag nahmen die Käthchenstädter das Training wieder
auf. Eine verdiente Pause nach der Glanzleistung am vergangenen Wochenende. Auf
drei 6-Punkte-Wochenenden kann man in Heilbronn jetzt zurückblicken. Der
Punktehunger ist aber bei Weitem noch nicht gestillt. Trotzdem muss man sich
erst einmal gedulden, denn am heutigen Freitag sind die Falken spielfrei.
Am Sonntag treten sie dann gegen den, zum Zeitpunkt dieses
Berichts, elften der Tabelle an. Die Ratinger Ice Aliens konnten bereits mit
Erfolgen über den EV Ravensburg und den SC Riessersee glänzen. An den letzten
zwei Wochenenden mussten sie sich, meist auch wegen Disziplinlosigkeit und
dummen Fouls, jedoch viermal geschlagen geben. Wieder zu punkten, dafür will
vor allem Ratingens Sturm sorgen. Mike McCormick heißt der Topscorer der Aliens.
Mit Matthias Vater kehrt, nach einer Verletzungspause, ein weiterer torhungriger
Stürmer aufs Eis zurück. Er und sein Sturmkollege Antti-Jussi Miettinen werden
gegen Heilbronn alles geben. Verzichten müssen die Aliens allerdings auf Daniel
Hatterscheid.
Am kommenden Dienstag empfangen die Heilbronner Falken in
einem von Mitte Dezember vorgezogenen Spiel die krisengeschüttelten Stuttgart
Wizards (08.11.2005, 20.00 Uhr, Knorr-Arena Heilbronn). Während die Unterländer
zuletzt sechs Siege in Folge feiern konnten, kommen die Landeshauptstädter in
der Saison 2005/06 nicht richtig in Gang. Zuletzt feierte die junge Truppe von
Trainer Roger Weißschuh im 14. Spiel zwar endlich den ersten Saisonsieg (6:3 in
Bayreuth), doch Schlagzeilen werden auf der Stuttgarter Waldau derzeit vor allem
außerhalb des Eises gemacht. Vor kurzem wurden Rückstände bei den
Gehaltszahlungen bekannt, zudem zeigte sich die Mannschaft unzufrieden mit Coach
Weißschuh, vermisste die ordnende Hand an der Bande. Mit dem Eingang fälliger
Sponsorenzahlungen konnten die für diese Saison offenen Gehälter beglichen
werden, doch die Lage unterm Fernsehturm bleibt weiter explosiv. Diesen Freitag
meldete sich aus Garmisch-Partenkirchen vom SC Riessersee der Ex-Wizard Andreas
Klundt zu Wort und verwies via Presse auf noch ausstehende Gehaltszahlungen aus
der Saison 2004/05, in der der Torjäger zu den besten Zauberern gehörte. Bis
zum Mittag sah sich die Geschäftsführung der Wizards nicht zu einer
Stellungnahme veranlasst. Sollten die Aussagen Klundts zutreffen, der sein Geld
notfalls einklagen will – und weshalb sollte der Stürmer mit der Unwahrheit
an die Öffentlichkeit gehen? – stehen den Zauberern unruhige Zeiten bevor,
auch eine Insolvenz scheint nicht mehr ausgeschlossen.
Unter diesen Umständen fällt es den Mannen um Kapitän
Manu Weibler natürlich recht schwer, sich aufs Sportliche zu konzentrieren.
Dennoch werden die Blau-Gelben sicher auch am Dienstag bis an ihre
Leistungsgrenzen und vielleicht sogar darüber hinaus gehen, um den haushohen
Favoriten so gut wie möglich zu ärgern. Bleibt zu hoffen, dass die in den
letzten Spielen bravourös kämpfenden Wizards auch unter der Woche von einer
stattlichen Zahl an Fans in die Käthchenstadt begleitet werden, um der
Mannschaft die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie verdient. Eine
stattliche Kulisse wäre zudem ein würdiger Rahmen für das Aufeinandertreffen
der Lokalrivalen. Vor allem, weil durchaus realistisch erscheint, dass es das
letzte für lange Zeit sein wird – die Tendenz der Falken geht nach den jüngsten
Leistungen ganz klar nach oben und die Zukunft der Zauberer steht momentan
ohnehin in den Sternen.