Heilbronn: Caudron-Gala gegen Füssen

Nachdem die Heilbronner Falken beim Angstgegner Miesbach mit 7:1
triumphiert haben, konnte auch der EV Füssen, gegen den in der letzten
Saison kein Kraut gewachsen war, mit 7:1 nach Hause geschickt werden.
Dabei zeigte sich der HEC gegenüber dem letzten Heimspiel wesentlich
verbessert und konnte, von einer Schwächephase im zweiten Drittel
abgesehen, über 50 Minuten überzeugen. Dennoch wurden die Allgäuer,
denen auch ihre schwache Chancenverwertung zum Verhängnis wurde, etwas
unter Wert geschlagen.
Fischer musste an die Adler abgestellt werden, ansonsten traten die
Unterländer, bei denen Calce und Caig ihre Positionen getauscht hatten,
in Bestbesetzung an, auch die Gäste spielten mit vier Reihen und allen
Leistungsträgern. So entwickelte sich früh eine interessante, zunächst
noch ausgeglichene Partie, in der die Falken sich zunächst etwas schwer
taten, klare Chancen herauszuspielen. Mit dem ersten Powerplay aber kam
der HEC-Angriff ins Rollen. Appel spielte Caudron frei, der keine Mühe
hatte, das 1:0 zu markieren. Nur 28 Sekunden später war es das nächste
Überzahlspiel, das die Gastgeber eiskalt ausnutzten. Diesmal war etwas
Glück dabei, als Stanley vor dem Tor quer legte und der Puck von einem
Füssener Spieler ins eigene Tor gelenkt wurde. Damit waren die Falken
richtig im Spiel und drehten mächtig auf, während Füssen bis zur Pause
ins eigene Drittel gedrängt wurde. Selbst in Unterzahl waren die
Kätchenstädter die gefährlichere Mannschaft: Calce rettete erst
glänzend vor dem eigenen Tor, leitete weiter auf Caudron, der auf und
davon ging und mit einem Hammer in den Winkel das 3:0 erzielte. Auch in
der Folgezeit konnten weitere gute Chancen herausgespielt werden, doch
Irrgang war nun stets die Endstation. Gästecoach Baader versuchte in
dieser Phase, mit einer Auszeit wieder Ordnung in seine Mannschaft zu
bringen, die sich in die Drittelpause rettete.
Im zweiten Durchgang ließ es der HEC zwar etwas ruhiger angehen,
spielte zunächst aber konsequent weiter und hatte bei einem Solo von
Schietzold eine gute Gelegenheit zum fünften Tor (23.). Mit zunehmender
Spielzeit kamen dann die Allgäuer aber besser ins Spiel und hatten bei
einem Pfostenknaller von Wartosch in Überzahl schon Pech (28.).
Erfolgreicher dagegen das HEC-Powerplay: Ein flacher Schlagschuss von
Caig fand unter dem EVF-Keeper den Weg zum 4:0 ins Netz. Dies schien
für den HEC das Signal zu sein, mehrere Gänge zurückzuschalten, was
bekanntlich selten gut geht. Entsprechend lief von nun an bis zur
zweiten Pause kaum noch etwas zusammen, während Füssen nun Chance um
Chance herausspielte. Dabei konnten sich die Gastgeber auf einen
starken Danny aus den Birken im Tor verlassen, der u.a. gegen Rusch,
Nadeau und Gardner in höchster Not klären musste. Heilbronn bettelte in
dieser Phase beinahe um das Gegentor, das in der 39. Minute durch Rusch
auch fiel. Bis zur Pause hatte Füssen zwei weitere Großchancen, so dass
die 4:1-Führung des HEC in dieser Höhe nun doch recht glücklich war.
Im Schlussdrittel konnte man jedoch wieder an die Leistung der ersten
halben Stunde anknüpfen und ließ frühzeitig alle Zweifel über den Sieg
vergessen. Petrozza erhöhte nach schönem Zuspiel von Stanley in der 45.
Minute auf 5:1 und nur Sekunden später schlenzte Lodge die Scheibe in
Überzahl vors Tor, die Caudron genial in die Maschen abfälschte. Damit
war das Spiel natürlich gelaufen, selbst zwei Minuten bei 3-gegen-5
überstanden die Falken nun ohne Gegentor. Nach einigen Scharmützeln in
der Schlussphase war es schließlich der Spieler des Abends, J.F.
Caudron, der 22 Sekunden vor dem Ende den Schlusspunkt zum 7:1 setzte -
Powerplaytor Nummer fünf an diesem Abend und der vierte Treffer des
Kanadiers, der allerdings etwas nach Schlittschuhtor roch.
Fazit: Eine deutlich verbesserte Falken-Mannschaft, bei der gerade im
Kombinationsspiel wesentliche Fortschritte zu erkennen waren. Das
Powerplay funktionierte bestens, in Unterzahl ließ man wenig anbrennen
und aus den Birken war ein sicherer Rückhalt. Nur die zehn Minuten im
zweiten Drittel trübten den Gesamteindruck, als man in dieser Phase
völlig den Faden verlor und den Gegner aufbaute, der nur seine
Geschenke nicht anzunehmen wusste.
SB