Gelungene Saisoneröffnung des Adendorfer EC
Gelungene Saisoneröffnung des Adendorfer ECDie Hannover Indians, die zu den Top-Teams der 2. Bundesliga zählen, waren mit allen Stars und der Devise 100 Prozent zu geben angereist. Für die Mannschaft von Trainer Bernhard Kaminski war das Spiel bei den Heidschnucken der letzte Test, bevor es für die Indians am Sonntag in Deggendorf im DEB-Pokal zum ersten Mal richtig ernst wird. Der Adendorfer EC verlor das Spiel mit 0:6 (0:2, 0:2, 0:2).
Die Indianer legten sofort mit Vollgas los und schnürten die Heidschnucken teilweise regelrecht ein. Bevor der Drittligist aus Adendorf ins Spiel gefunden hatte, stand es bereits 0:1 durch Daniel Lupzig, der einfach zu frei zum Schuss kam. Beim zweiten Tor durch Dylan Gyori sah Adendorfs Rückkehrer im Tor, Varian Kirst, nicht gut aus. Er glaubte, einen Schuss bereits unter sich begraben zu haben, während dieser langsam in Richtung Tor rutschte. Zu diesem Zeitpunkt sah es nach einer zweistelligen Niederlage aus, mit der speziell auf Hannoveraner Seite nicht wenige von vornherein gerechnet hatten. In dieser Phase deute das Team von Trainer Uwe Gräser jedoch an, dass die Mannschaft über eine gute Moral zu verfügen scheint und sich auch gegen den übermächtigen Gegner nicht von ihrer Linie abbringen ließ. Angeführt von einem in der Folgezeit glänzend parierenden Torwart bissen sich die Adendorfer in das Match und lieferten den Hannoveraner einen großartigen Kampf. Bei den wenigen, hart erarbeiteten Chancen bzw. Schüssen der Adendorfer, durch Denny Böttger und den seine Gefährlichkeit andeutenden Roman Nikitin, hatte Indians-Goalie Peter Holmgren jedoch keine Schwierigkeiten. Bis zur ersten Drittelpause fiel denn auch kein weiterer Treffer, was der außerordentlich guten Stimmung die Fans beider Mannschaften sangen, tanzten und trommelten eigentlich durchgehend in ohrenbetäubender Lautstärke aber keinen Abbruch tat, zumal weiterhin großer Sport und Kampf geboten wurde.
Im zweiten Drittel wurde es dann etwas rauer auf dem Eis. Beide Teams schenkten sich auch weiterhin nichts und es gab einige Strafzeiten zu verteilen. Die Mehrzahl davon ging an die Heimmannschaft, die sich mit großem Herz und viel Einsatz gegen eine höhere Niederlage stemmte, so aber immer wieder in Unterzahl agieren musste. Auf der Gegenseite war das Spiel für Gyori, nach einem Stockstich gegen Böttger, schon nach wenigen Sekunden des zweiten Spielabschnitts beendet. Adendorfs Torwart Kirst war jetzt aber richtig im Spiel und sorgte mit seinen teils unglaublichen Paraden auch beim Gegner für ehrfürchtige Blicke. „Das zweite Tor war wirklich ärgerlich, aber danach habe ich mich gut gefühlt und ganz ordentlich gehalten“, kommentierte der Goalie bescheiden seinen erstklassigen Auftritt. Besonders lobte er den Kampfgeist seiner Vorderleute. „Die Jungs haben alle – und ich meine alle – von der ersten bis zur letzten Minute gegen diese wahnsinnig starke Truppe einen tollen Job gemacht und mir viel geholfen. Das war wirklich eine sehr gute Leistung von uns.“ Dennoch fielen zwei weitere Treffer für die Indianer durch Jamie Chamberlain und Marius Garten.
Wer nach der harten ersten Trainingswoche auf dem Eis nun mit einem konditionellen Einbruch der Adendorfer gerechnet hatte, wurde eines Besseren belehrt. Hier zahlte sich es sich aus, dass Uwe Gräser konsequent mit vier Reihen spielen ließ und so auch die erst 16 und 17 Jahre alten Talente Phil Hungerecker und Leon Zawadzki gegen die Stars aus der zweiten Liga reichlich Eiszeit erhielten und diese zu nutzen wussten. Die Heidschnucken kämpften bis zuletzt um den Ehrentreffer, kamen aber gegen die sicher agierende Defensive der Gäste nicht mehr zu zwingenden Torchancen. Daniel Hilpert und Markus Gleich sorgten schließlich für den 0:6-Endstand, über den sich die Adendorfer deutlich mehr freuten, als die Gäste. „Ich bin wirklich zufrieden, alle haben hundertprozentig ihren Job gemacht“, sagte Trainer Gräser nach dem Spiel. Mehr kannst Du nach vier, fünf Tagen Eis nicht erwarten, aber wenn wir so weiter arbeiten, werden wir in der Liga um die ersten drei Plätze mitspielen können.