Füchse vergeigen Play-off-Auftakt

Zuvor musste der Trainer des EV Duisburg die 1:5 (0:2, 0:2, 1:1)-Auswärtsniederlage zum Auftakt der Oberliga-Viertelfinalserie beim SC Riessersee mit ansehen. So wie auch die Fans, die sich mächtig Luft verschafften.
Das erste Drittel hätte sogar noch durchgehen können. Als der vorsichtige Auftakt in ein schweres Auswärtsspiel. Zwei Abwehrfehler nutzte Garmisch problemlos zur Führung aus. Erst übersahen die Füchse Josef Staltmayr, der nach einem Querpass unbedrängt das 1:0 erzielen konnte (8.), dann traf George Kink in Überzahl direkt aus dem Slot vor dem Tor, ohne dass ein Duisburger ihm dabei das Leben schwer machen wollte (11.). Dennoch: Die Füchse wirkten im ersten Drittel zumindest bemüht, hatten ihre Gelegenheiten, schlossen aber wie zum Beispiel Jan Taube in der neunten Minute viel zu spät ab. Gegen Ende des ersten Drittels hätte der EVD im Powerplay zum Anschluss kommen können, aber das bleibt ein Konjunktiv.
Was die Füchse aber in den beiden Folgeabschnitten ablieferten, hatte rein gar nichts mit Play-off-Eishockey zu tun. Kein Zweikampf wurde angenommen, geschweige denn gewonnen. Besonders bei eigenem Scheibenbesitz wirkten die Duisburger konzept- und ideenlos. Und wie eine Mannschaft zum Auftakt der wichtigsten Phase der Saison so unmotiviert wirken kann, bleibt ein Rätsel. EVD-Chef Ralf Pape hatte vor dem Spiel gesagt, dass alle Ziele erreicht seien. Ein Motivationshemmer? Kaum vorstellbar – in jeder anderen Mannschaft käme das als Zitat an, das den Druck von der Mannschaft nimmt. Ein Zweitliga-Aufstieg – so unmöglich er jetzt erscheint – der Verein würde ihn wohl annehmen. Von dieser Fragestellung, die sich bereits beim Erreichen des Halbfinals stellen könnte, angesichts einer 2. Liga mit einer Mannschaft zu wenig, einem Team in der vorläufigen Insolvenz und aufstiegswilligen Schwenningern, sind die Füchse so weit entfernt wie Duisburg von Garmisch-Partenkirchen.
Das einzig Gute an der Nummer: Ob 0:1 oder 1:5 – eine Niederlage ist in den Play-offs eine Niederlage. Mehr nicht. „Jeder von uns muss sich nun hinterfragen und seine Schlüsse daraus ziehen“, sagte Stürmer Janne Kujala. Das Positive an diesem verkorksten Auftakt war die Leistung von Christoph Oster, der eigentlichen Nummer vier in der Duisburger Torwart-Reihenfolge: Er bot eine gute Leistung und verhinderte gar noch weitere Garmischer Treffer. Die Chance zur Rehabilitation – und zur Rückkehr in die Serie – haben die Duisburger beim Heimspiel am Sonntag um 18.30 Uhr.
Tore: 1:0 (7:08) Staltmayr (Regan, Biersack), 2:0 (11:33) Kink (Vollmer, Regan/5-4), 3:0 (30:48) Regan (Kink, Vollmer/5-4), 4:0 (39:37) Bartlett (Vollmer, Raubal), 5:0 (42:30) Bartlett (Mayr, Staltmayr/5-4), 5:1 (54:34) Selivanov (Taube, Schmidt/5-4). Strafen: Riessersee 20, Duisburg 22. Zuschauer: 1620.